• 20.10.2006 12:38

Sport-Prominenz würdigt Rekordweltmeister

Ob Dirk Nowitzki, Franz Beckenbauer, Joachim Löw oder Oliver Bierhoff - 14 Prominente aus dem Sport würdigen Michael Schumachers Leistungen

(Motorsport-Total.com/sid) - Für den "Kaiser" ist er der größte deutsche Motorsportler, für Bernie Ecclestone steht er fast auf einer Stufe mit Muhammad Ali, und für Basketball-Superstar Dirk Nowitzki ist Michael Schumacher schlichtweg "die Formel 1": Der Abschied des erfolgreichsten Formel-1-Rennfahrers aller Zeiten beschäftigt auch die deutsche Sport-Prominenz, die Schumacher als Sportler und als Mensch würdigt und dem 37-Jährigen alles Gute für seinen bevorstehenden Ruhestand wünscht.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Alle wollten am Freitagmorgen in Sao Paulo ein Foto von Schumacher...

"Egal, ob Michael Schumacher nun acht oder sieben WM-Titel gewonnen hat - er ist Deutschlands größter Motorsportler aller Zeiten, hat der ohnehin schon attraktiven Formel 1 weltweit zu unvorstellbarer Resonanz und Beliebtheit verholfen", sagte "Kaiser" Franz Beckenbauer dem 'Sport-Informations-Dienst' (sid): "Mit ihm verabschiedet sich eine herausragende Persönlichkeit, die trotz ihrer ungeheueren Popularität als Mensch ganz normal und natürlich geblieben ist, von der großen Bühne des Sports."#w1#

Beckenbauer würdigte vor allem das Engagement von Hobby-Fußballer Schumacher rund um die WM 2006. "Mit seiner Fußball-Begeisterung hat er sich unserem Organisationskomitee für die WM 2006 bei zahlreichen Aktionen uneigennützig und immer ohne Gage zur Verfügung gestellt und einen großen Beitrag für das Gelingen dieses Turniers in Deutschland geleistet", sagte Beckenbauer.

Auch Bundestrainer Joachim Löw erinnerte sich gerne daran, wie Schumacher die Nationalkicker in der WM-Vorbereitung in Genf besucht hatte. "Er hat nach dem verlorenen Halbfinale gegen Italien mit uns getrauert und nach dem Spiel um Platz drei mit uns gefeiert. Der deutsche Motorsport verliert seine größte Persönlichkeit. Aber ich bin sicher, er wird nicht ganz von der Bildfläche verschwinden", sagte Löw, für den Schumacher nie nur ein Rennfahrer war.

DFB-Präsident Theo Zwanziger lobte das große soziale Engagement des Kerpeners unter anderem bei einer "Vielzahl von Benefizspielen, an denen er selbst als hervorragender Fußball mitgewirkt hat." Außerdem unterstrich Zwanziger, dass Schumacher nach einer "eindrucksvollen Karriere, die reich an Höhepunkten war und immer wieder neue Superlative herausgefordert hat", den richtigen Zeitpunkt für seinen Rücktritt gewählt habe: "Denn zu viele Legenden des Sports haben zum Ende ihrer ruhmreichen Karrieren ein, zwei Jahre zu lange mit dem Aufhören gewartet."

Für Thomas Bach, als Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) oberster deutscher Sportfunktionär, zählt der Ferrari-Pilot "zu den ganz wenigen Athleten, die schon zu Lebzeiten sportliche Legenden werden. Mit seinen einzigartigen Erfolgen hat er weltweit Anerkennung und Respekt "erfahren", erklärte der IOC-Vizepräsident: "Mit seiner absoluten Leistungsorientierung, seiner getreuen Disziplin und seinem sportlichen Können hat Michael Schumacher Maßstäbe weit über die Formel 1 hinaus gesetzt."

Für Formel-1-Boss Bernie Ecclestone ist Schumachers Rücktritt "ein herber Verlust": "Um Michael sporthistorisch einzuordnen: Muhammad Ali und Ayrton Senna waren vielleicht die größten Superstars überhaupt, aber Michael ist nicht weit weg von ihnen."

Selbst Schumachers großer WM-Konkurrent Fernando Alonso lobt den Kerpener: "Michael ist ein großer Rennfahrer, und seine Rekorde werden kaum zu brechen sein."

NBA-Star Dirk Nowitzki bringt die Bedeutung Schumachers für viele Sport-Fans auf den Punkt. "Die Formel 1 ist für mich Michael Schumacher. Etwas anderes gibt es für mich nicht", sagte Nowitzki, für den der siebenmalige Weltmeister "überhaupt der Größte in der ganzen Sportszene" ist: "Erstmal wird auf jeden Fall ein Loch da sein, das ist immer so, wenn ein großer Star seine Karriere beendet. Als Michael Jordan aufgehört hat, war auch erstmal große Leere da."

Schumacher wird künftig nicht nur in Deutschland vermisst werden, sondern vor allem auch in der Ferrari-Heimat Italien. "Ich hatte das Glück, während meiner aktiven Zeit in Italien direkt miterleben zu können, welche Faszination er auf die Italiener ausgeübt hat", sagte Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff: "Ferrari ist in Italien eine Religion, und Michael Schumacher hat dazu beigetragen, dass sie wieder zu den bedeutendsten Rennställen in der Welt gehören."

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Fernando Alonso (Formel-1-Weltmeister): "Ich werde sicher nicht so lange fahren, wie er es getan hat. Michael ist ein großer Rennfahrer, und seine Rekorde werden kaum zu brechen sein."

Thomas Bach (DOSB-Präsident): "Michael Schumacher zählt zu den ganz wenigen Athleten, die schon zu Lebzeiten sportliche Legenden werden. Mit seinen einzigartigen Erfolgen hat er weltweit Anerkennung und Respekt 'erfahren'. Seine Rekorde mit bisher sieben WM-Titeln und 13 Siegen in einer Saison könnten tatsächlich Rekorde für die Ewigkeit werden. Mit seiner absoluten Leistungsorientierung, seiner getreuen Disziplin und seinem sportlichen Können hat Michael Schumacher Maßstäbe weit über die Formel 1 hinaus gesetzt."

Franz Beckenbauer (OK-Chef Fußball-WM 2006): "Egal, ob Michael Schumacher nun acht oder sieben WM-Titel gewonnen hat - er ist Deutschlands größter Motorsportler aller Zeiten, hat der ohnehin schon attraktiven Formel 1 weltweit zu unvorstellbarer Resonanz und Beliebtheit verholfen. Mit ihm verabschiedet sich eine herausragende Persönlichkeit, die trotz ihrer ungeheueren Popularität als Mensch ganz normal und natürlich geblieben ist, von der großen Bühne des Sports. Mit den Glückwünschen für eine einmalige Karriere als Formel-1-Fahrer, die er zum Glück letztlich unbeschadet beendet, verbinde ich aber auch meinen Dank an den Fußballer Michael Schumacher. Mit seiner Fußball-Begeisterung hat er sich unserem Organisationskomitee für die WM 2006 bei zahlreichen Aktionen uneigennützig und immer ohne Gage zur Verfügung gestellt und einen großen Beitrag für das Gelingen dieses Turniers in Deutschland geleistet. Weiterhin viel Spaß beim Fußball, Michael, und alles Gute für die weitere Zukunft, vor allem beste Gesundheit."

Oliver Bierhoff (Manager Fußball-Nationalmannschaft): "Michael Schumacher ist ein herausragender Sportler und Botschafter Deutschlands in der Welt. Ich hatte das Glück, während meiner aktiven Zeit in Italien direkt miterleben zu können, welche Faszination er auf die Italiener ausgeübt hat. Ferrari ist in Italien eine Religion, und Michael Schumacher hat dazu beigetragen, dass sie wieder zu den bedeutendsten Rennställen in der Welt gehören. Als Motorsporfan bin ich traurig über seinen Abschied, persönlich wünsche ich ihm und seiner Familie alles Gute."

Flavio Briatore (Renault-Teamchef und früherer Schumacher-Chef bei Benetton): "Die Formel 1 verliert einen großen Champion, aber sie ist stark genug, um das zu verkraften. Es gibt viele gute junge Fahrer und Michael hatte das Gefühl, dass es jetzt Zeit zum Aufhören ist."

Bernie Ecclestone (Formel-1-Promoter): "Ein herber Verlust für die Formel 1. Um Michael sporthistorisch einzuordnen: Muhammad Ali und Ayrton Senna waren vielleicht die größten Superstars überhaupt, aber Michael ist nicht weit weg von ihnen."

Joachim Löw (Fußball-Bundestrainer): "Michael Schumacher war nie nur ein Rennfahrer. Er hat weit über sein Können als Fahrer hinaus große Menschlichkeit und Charakterstärke bewiesen. Außerdem ist er ein enger Freund der Nationalmannschaft. Er hat uns in Vorbereitung in Genf besucht und Glück gewünscht, er hat nach dem verlorenen Halbfinale gegen Italien mit uns getrauert und nach dem Spiel um Platz drei mit uns gefeiert. Der deutsche Motorsport verliert seine größte Persönlichkeit. Aber ich bin sicher, er wird nicht ganz von der Bildfläche verschwinden. Bei uns in der Nationalmannschaft ist er jedenfalls immer herzlich willkommen."

Henry Maske (früherer Box-Weltmeister): "Auch wenn es nicht mit dem WM-Sieg klappen sollte, tut das seiner Leistung keinen Abbruch, die er über viele Jahre gezeigt hat. Er ist einer der sympathischsten und professionellsten Akteure im Sport."

Luca di Montezemolo (Ferrari-Präsident): "Es ist seine Entscheidung, und jetzt, wo sie gefallen ist, erfüllt mich tiefe Traurigkeit. Er ist der beste Rennfahrer aller Zeiten. Seine Beziehung mit Maranello wird weitergehen - in einer anderen Form. Michael wird immer ein Mitglied unserer Familie bleiben."

Dirk Nowitzki (Basketball-Superstar): "Die Formel 1 ist für mich Michael Schumacher. Etwas anderes gibt es für mich nicht. Erstmal wird auf jeden Fall ein Loch da sein, das ist immer so, wenn ein großer Star seine Karriere beendet. Als Michael Jordan aufgehört hat, war auch erstmal große Leere da. Jeder Sport erholt sich aber relativ schnell, denn Talente gibt es genug. Michael hat so viel für seinen Sport getan. Er ist siebenfacher Weltmeister, so etwas gibt es nicht oft. Er ist überhaupt der Größte in der ganzen Sportszene. Natürlich wäre das für uns alle toll, wenn er dann in irgendeiner Form weitermachen wird. Aber im Moment ist es wichtiger, dass er Abstand gewinnt."

Ralf Schumacher (Bruder und Formel-1-Pilot): "Ich bin mir sicher, dass Michael lange über diese Entscheidung nachgedacht hat, und ich respektiere sie. Ich habe es genossen, Rennen mit ihm zu fahren, und wünsche ihm alles Gute für seine Zukunft."

Jean Todt (Ferrari-Teamchef): "Michael ist ein ganz spezieller Mensch, ein persönlicher Freund und eine Legende auf der Piste. Es war ein Privileg, mit ihm arbeiten zu dürfen."

Willi Weber (Schumacher-Manager): "Ich glaube schon, dass es ein tiefer Einschnitt ist in seine Zukunft. Es war eine lange Entscheidung, die er sich nicht einfach gemacht hat. Aber er hat sein ganzes Leben lang richtig entschieden, also war das auch eine richtige Entscheidung. Es ist bei mir natürlich ein lachendes und ein weinendes Auge, das kann man sich vorstellen."

Theo Zwanziger (DFB-Präsident): "Michael Schumacher beendet
eine eindrucksvolle Karriere, die reich an Höhepunkten war und
immer wieder neue Superlative herausgefordert hat. Ein großer
Sportler tritt ab. Michael Schumacher hat hierfür den richtigen
Zeitpunkt gewählt, denn zu viele Legenden des Sports haben zum Ende
ihrer ruhmreichen Karrieren ein, zwei Jahre zu lange mit dem
Aufhören gewartet. Die enge Verbindung von Michael Schumacher zum
Fußball dokumentiert sich in der Vielzahl von Benefizspielen, an
denen er selbst als hervorragender Fußballer mitgewirkt hat, sowie
nicht zuletzt in seiner großen Verbundenheit zur Fußball-WM 2006.
Ich wünsche Michael Schumacher alles Gute für seinen weiteren Weg
und bin sicher: Er wird dem Sport nicht verloren gehen und auch
seine zahlreichen sozialen Aktivitäten fortsetzen."