Speed: Das wahre Leben eines Formel-1-Piloten
Scuderia-Toro-Rosso-Pilot Scott Speed hatte bei dem unerwartet schönen Wetter in Silverstone bereits vor dem ersten Training ein volles Programm und viel Spaß
(Motorsport-Total.com) - Vor dem Rennwochenende in Silverstone war viel über das berüchtigte britische Wetter spekuliert worden. Da das Rennen in dieser Saison überdies einen Monat früher stattfindet als in den vergangenen Jahren, wurde die Regenwahrscheinlichkeit gemeinhin noch höher eingeschätzt. Doch trotz aller Spekulationen präsentiert sich das Wetter rund um die Strecke sommerlich warm, die Temperaturen kletterten im Verlauf der gestrigen Freien Trainings bei strahlendem Sonnenschein auf 28 Grad.

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Scott Speed hatte bereits vor dem Rennwochenende eine Menge Spaß
Auch Scuderia-Toro-Rosso-Pilot Scott Speed zeigte sich erfreut und verwundert zugleich: "Es ist tatsächlich heiß und sonnig. Das sehr lustig, denn jeder hat sich zuvor beklagt, wie schlecht das Wetter wohl sein würde, da das Rennen einen Monat früher stattfindet als gewöhnlich, und jetzt kann sich niemand daran erinnern, wann es hier in der Vergangenheit einmal bereits so heiß war", erklärte der 23-Jährige schmunzelnd.#w1#
Besuch in der "Cosworth-Stadt"
Ein Problem mit den Temperaturen hatte der US-Amerikaner jedoch trotz der sonnigen Bedingungen: "Fragt mich nicht, wie heiß es genau ist, denn sie verwenden hier diese verrückten kleinen Celsius-Einheiten", scherzte Speed, der die amerikanische Fahrenheit-Skala gewohnt ist.
Bevor der Toro-Rosso-Pilot gestern in den Freien Trainings zum ersten Mal auf die Strecke ging, hatte er bereits ein umfangreiches Programm hinter sich: "Ich war hier bereits sehr beschäftigt. Los ging es am Mittwoch mit einem Besuch in der Fabrik von Cosworth, wo unsere Motoren gefertigt werden", erzählte er und zeigte sich von den Anlagen der einzig verbliebenen privaten Motorenschmiede in der Königsklasse des Motorsports begeistert: "Ich war noch nie dort, und die Cosworth-Fabrik ist eher eine ganze Cosworth-Stadt. Es ist fantastisch, beeindruckend, alles ist sehr groß."
Doch nach dem Fabrikbesuch war für Speed das Tagesprogramm noch keineswegs am Ende angelangt: "Am Abend bekamen wir dann ganz kurzfristig eine Einladung zu einer Party in London. Die Einladung kam von Bernie Ecclestone höchstpersönlich, und man zögert nicht lange, wenn er einem etwas aufträgt", machte sich der US-Amerikaner zusammen mit seinem Bruder Alex, der ihn am Silverstone-Wochenende begleitet, auf den Weg. Er habe auf der für wohltätige Zwecke organisierten Party jedoch viel Spaß gehabt, berichtete er weiter.
Partys und das Leben im Dunkeln
Allerdings ist auch Red Bull für die eigenen Partys in der gigantischen "Energy Station" im Fahrerlager bekannt. Dabei stand an diesem Wochenende unter anderem ein Turnier im Tischfußball für Speed auf dem Programm: "Mein Bruder und ich sind am Ende Vierter geworden, sind also in die Halbfinals vorgestoßen", berichtete er. Dabei hätte er ohne die Unterstützung durch seinen Bruder jedoch alt ausgesehen: "Ich muss schon sagen, Alex hatte beim Tischfußball den größeren Anteil, er hat aus der Verteidigung mehr Tore erzielt als ich aus Sturm und Mittelfeld", erzählte er noch voller Begeisterung.
Während dem Wochenende in Silverstone wohnt Speed übrigens wie viele andere Fahrer im Motorhome. Das mache ihm großen Spaß, aber während einer gemeinsamen Party "sind plötzlich alle Lichter in meinem Motorhome ausgegangen", berichtete er. Nachdem auch eine Taschenlampe nicht funktionierte, "endete das alles darin, dass ich versuchte, mir in der völligen Dunkelheit meine Zähne zu putzen. Das ist also das wahre Leben eines Formel-1-Piloten, das Leben im Dunkeln", scherzte er abschließend.

