Deutsche Doppelbestzeit im dritten Freien Training
Michael Schumacher fuhr im letzten Training in Silverstone Bestzeit vor Heidfeld - Renault ohne neue Reifen - "Silberpfeile" leisteten sich Dreher
(Motorsport-Total.com) - Unglaublich, aber wahr: Auch am zweiten Trainingstag in Silverstone wurden die elf Teams und 22 Fahrer heute Morgen von strahlendem Sonnenschein und Temperaturen zwischen 23 und 26 Grad erwartet. Allerdings wehte stellenweise wieder eine recht steife Brise, so dass das eine oder andere Auto aus der Balance geworfen und förmlich von der Strecke geblasen wurde.

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Michael Schumacher holte aus seinen neuen Reifen das Maximum heraus
Am besten meisterte diese Bedingungen Michael Schumacher, der wenige Minuten vor Schluss seinen Ferrari 248 F1 zu einer Bestmarke von 1:20.919 Minuten peitschte und damit die bisher beste Zeit dieses Wochenendes aufstellte. Der Deutsche absolvierte insgesamt 13 Runden auf dem 5,141 Kilometer langen Traditionskurs und blieb - abgesehen von einem leichten Verbremser - im Gegensatz zu den gestrigen Sessions fehlerfrei.#w1#
BMW Sauber F1 Team in Silverstone toll in Fahrt
Wirklich nahe kam dem dreifachen Silverstone-Sieger niemand, Nick Heidfeld (BMW Sauber F1 Team/13 Runden) war aber mit 0,442 Sekunden Rückstand schnellster Schumacher-Verfolger. Heidfeld bestätigte damit die gestrige Tagesbestzeit des BMW Sauber F1 Teams durch Testfahrer Robert Kubica, während auch Jacques Villeneuve im zweiten BMW Sauber F1.06 (+ 1,310/14 Runden) als Achter im Spitzenfeld landete.
Ganz vorne läuft jedoch alles auf das programmierte Duell zwischen Ferrari und Renault hinaus, denn während mit Felipe Massa (3./+ 0,714/15 Runden) auch der zweite rote Renner vor Giancarlo Fisichella (5./+ 0,940/12 Runden) und Fernando Alonso (6./+ 0,951/13 Runden) rangierte, zückten die beiden Renault-Piloten im Gegensatz zu den meisten ihrer Konkurrenten in den Schlussminuten keinen neuen Reifensatz mehr.
Räikkönen und Montoya neben der Strecke
Eine respektable Zeit erzielte Kimi Räikkönen (+ 0,852/12 Runden) als Fünfter, auch wenn der McLaren-Mercedes-Pilot nach dem Fallen der Zielflagge nach einem Dreher den Motor abstellen musste. Teamkollege Juan-Pablo Montoya beteiligte sich am Ende nicht mehr an der Zeitenjagd, wurde mit 2,493 Sekunden Rückstand nach sieben Runden 15. und wurde zwischendurch ebenfalls zweimal in der Wiese gesehen.

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Scott Speed hinterließ heute Morgen in Silverstone einen starken Eindruck Zoom
Die größte Überraschung in den Top 10 waren aber Vitantonio Liuzzi (9./+ 1,537/18 Runden) und Scott Speed (10./+ 1,613/14 Runden), denn die beiden Toro-Rosso-Cosworth-Piloten rechnen sich an diesem Wochenende wegen ihres V10-Motors, der auf schnellen Kursen eindeutig im Nachteil ist, an und für sich keine großen Chancen aus. Stark auch Tiago Monteiro (+ 1,893/19 Runden), der als 13. die solide Form von MF1-Toyota bestätigte.
Keine Glanzpunkte setzten hingegen die Honda- und Red-Bull-Ferrari-Fahrer, die sich im Mittelfeld klassierten. Noch enttäuschender das Abschneiden von Toyota: Jarno Trulli (16./+ 2,540/13 Runden) konnte wenigstens phasenweise Akzente setzen, Ralf Schumacher (19./+ 3,467/12 Runden) blieb jedoch durchweg blass. Auch Nico Rosberg (18./Williams-Cosworth/+ 3,091/11 Runden) dürfte mit seiner Zeit alles andere als zufrieden sein.
Super-Aguri-Hondas blieben im Kiesbett stecken
Auf den letzten drei Positionen landeten Franck Montagny (+ 6,310/10 Runden), Takuma Sato (beide Super-Aguri-Honda/+ 6,606/12 Runden) und Christijan Albers (MF1-Toyota/keine Zeit/3 Runden), die eines gemeinsam hatten: Alle drei verloren viel Fahrzeit. Sato und Montagny drehten sich nach etwa 20 Minuten jeweils selbstverschuldet von der Strecke, Albers blieb schon nach den Installationsrunden am Ausgang der Boxengasse mit Defekt stehen.
Für das Qualifying am Nachmittag zeichnet sich damit ein Zweikampf zwischen Ferrari und Renault ab, wobei noch schwer vorherzusehen ist, wer am Ende die Nase vorne haben wird. McLaren-Mercedes sollte an diesem Wochenende die dritte Kraft sein. Außenseiterchancen darf sich das BMW Sauber F1 Team ausrechnen, während wir von Toyota zwischen Freiem Training und den Entscheidungen eine ähnliche Steigerung wie zuletzt in Monaco erwarten.

