Spanien hofft: Nun soll Volkswagen Campos retten

Spanische Gerüchteköche wollen herausgefunden haben, dass Volkswagen mit Colin Kolles als Teamchef Campos übernehmen soll

(Motorsport-Total.com) - Wenn es um spanische Teams geht, werden die spanischen Medien manchmal recht erfinderisch. So geschehen im Fall der Zeitung 'AS', die momentan berichtet, dass sich die Probleme von Campos schon bald in Luft auflösen könnten. Bernie Ecclestone höchstpersönlich und der deutsche Volkswagen-Konzern sollen als Retter einspringen.

Titel-Bild zur News: Adrian Campos

Die Spekulationen um Teambesitzer Adrian Campos werden immer abstruser

Bekannt ist, dass Adrian Campos kürzlich einen Vorvertrag mit dem ehemaligen A1GP-Boss Tony Teixeira unterschrieben hat. Dieser sieht im Wesentlichen vor, dass Teixeira das Team übernimmt, sobald FIA-Startplatz und vor allem Dallara-Chassis für 2010 hundertprozentig gesichert sind. Das ist derzeit nicht der Fall. Außerdem ist Teixeiras "bester Freund" im Moment der Insolvenzverwalter, der gerade seine früheren A1GP-Vermögenswerte versteigern lässt, um offene Schulden zu begleichen.#w1#

Laut Zeitung: Deutscher soll Teamchef werden

Der in den spanischen Medien präsentierte Plan sieht folgendermaßen aus: José Ramón Carabante, bisher Partner von Adrian Campos, soll mit Hilfe von Ecclestone die volle Kontrolle über das Team übernehmen und in Bahrain unter einem neuen Namen antreten. Das Hauptquartier soll in der Nähe von Valencia angesiedelt, der bestehende Fahrervertrag mit Bruno Senna honoriert werden. Als Teamchef ist angeblich Colin Kolles vorgesehen - und der Verkauf an Volkswagen im Jahr 2011 schon beschlossene Sache.

Bei solchen Gerüchten wird man stutzig, denn Kolles ist sich mit dem serbischen Stefan-Rennstall einig, dem schärfsten Widersacher von Campos: "Colin Kolles ist kein Anteilseigner, wird aber für unser Team arbeiten", bestätigte Zoran Stefanovic kürzlich gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Und auch dass Volkswagen 2011 einsteigen soll und nicht erst 2013, wenn das wegen des neuen Motorenformats viel mehr Sinn machen würde, erscheint völlig unlogisch.

Zumindest im Moment gibt es in Wolfsburg keine konkreten Pläne für einen baldigen Einstieg in die Königsklasse des Motorsports: "Als Konzern hat man natürlich alles auf dem Radar - ob das die Rallye-WM, die DTM oder eben auch die Formel 1 ist", meinte VW-Berater Hans-Joachim Stuck Mitte Dezember im Interview mit 'Motorsport-Total.com'. "Nur: Es ist garantiert noch nicht darüber nachgedacht worden, weil wir noch kein Reglement haben."

Weltmotor könnte Volkswagen reizen

Für VW steht und fällt das Interesse an der Formel 1 mit der Einführung des von der FIA geplanten Weltmotors. Dieser würde es erlauben, mit ein und demselben Motorenkonzept in verschiedenen Rennserien verschiedene Konzernmarken an den Start zu schicken. Dann wäre auch die Formel 1 ein Thema. Stuck: "Die Kosten gehen runter. Wer sagt, dass die Hersteller nicht wieder zurückkommen? Ich bin überzeugt, dass mit der Einführung des Weltmotors einige zurückkommen werden."

Die Zeit der reinen Werksteams, wie Campos laut 'AS' eines werden soll, sei aber vorbei: "Ich finde es grundsätzlich besser, wenn es in der Formel 1 weniger Werksteams, aber dafür mehr Motorenhersteller gibt. Mit Werksteams kannst du nie so zuverlässig planen und du hast auch Schwierigkeiten mit den Reglements, dass sie sich einig werden. Als Motorenhersteller können sie trotzdem von Siegen profitieren. So war es ja früher auch und das finde ich richtig", so Stuck.

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