• 11.01.2009 15:14

  • von Stefan Ziegler

Späte Präsentation: Coulthard glaubt nicht an einen Nachteil

Red Bull wird seinen neuen Rennwagen erst im Februar vorstellen und hat daher weniger Zeit als die Konkurrenz, das neue Auto zu testen

(Motorsport-Total.com) - Am 9. Februar 2009 soll der neue Red Bull seine ersten Testkilometer in Jerez absolvieren. Doch wenn das jüngste Geschoss aus der Feder von Stardesigner Adrian Newey erstmals die Boxengasse verlässt, wird die Konkurrenz schon viele Runden absolviert haben - wodurch Red Bull und somit auch Toro Rosso erheblich in Erfahrungsrückstand geraten könnten. Der ehemalige Formel-1-Fahrer hat allerdings vollstes Vertrauen in Neweys Fähigkeiten und sieht darin keinen Nachteil.

Titel-Bild zur News: Brendon Hartley

Ex-Racer David Coulthard sieht kein Falsch in einer späten Auto-Präsentation

"Es spielt keine Rolle, ob man den Designprozess verlängert und erst später mit der Konstruktion begonnen hat, solange man ein schnelles Auto hat und es zuverlässig machen kann", sagte Coulthard gegenüber 'Autosport.com'. "In meinen Augen findet man recht schnell heraus, wo man in Bezug auf das technische Paket steht. Außerdem macht es einen Wagen im Normalfall nicht viel schneller, wenn man beispielsweise etwas an der Federung ändert."#w1#

"Das kann man für die jeweilige Strecke optimieren, aber die wichtigsten Zutaten für ein schnelles Grand-Prix-Auto sind das Selbstvertrauen des Fahrers - das lässt sich zweifelsfrei in Rundenzeiten übertragen - sowie aerodynamische Effizienz, um die Reifen zum Arbeiten zu bringen. Wenn der neue Wagen also nach dieser Extrazeit bei der Entwicklung endlich vorgestellt wird und seine Leistung bringt, dann könnte das ein sehr starkes Jahr für Red Bull werden."

Als zusätzliches Plus neben der starken Fahrerpaarung um Sebastian Vettel und Mark Webber macht Coulthard die Nachbesserungen beim Renault-Motor aus. "Gegen Ende der vergangenen Saison hat Toro Rosso Red Bull in vielen Fällen den Schneid abgekauft", sagte Coulthard rückblickend. "Dass die FIA und die anderen Teams Renault erlaubt haben, ein Upgrade am Motor vorzunehmen, zeigt meiner Meinung nach, dass es tatsächlich einige Unterschiede gab."

"Als wir diese Frage zu während der Saison gestellt haben, wurde das immer als Ausrede gewertet", so der ehemalige Red-Bull-Fahrer, der mit seinem Renault-befeuerten Team im Jahresverlauf immer mehr Boden auf die hausinterne Konkurrenz von Toro Rosso mit Ferrari-Power verlor. "Jetzt wissen wir, dass das keine Entschuldigung war, denn das Update wurde als notwendige Änderung für 2009 ausgemacht - von der FIA und den anderen Herstellern."

Die Formel 1 wartet 2009 ohnehin mit einigen gravierenden Änderungen auf, darunter die Rückkehr der Slicks sowie eine deutlich beschnittene Aerodynamik. Doch Coulthard rechnet nicht mit einem Trendwechsel an der Spitze: "Unterm Strich müsste man wohl recht mutig sein, wenn man gegen die üblichen Verdächtigen wetten wollte. Ich glaube aber, dass zumindest die Chance besteht, dass die Formel 1 in diesem Jahr eine enge Kiste wird."