• 06.09.2011 15:24

  • von Sebastian Fränzschky & Dieter Rencken

Spa schreibt rote Zahlen

Spa-Francorchamps trennt nicht nur die Männer von den Jungs - Große Begeisterung im Fahrerlager begegnet halbvoll gefüllten Zuschauerrängen

(Motorsport-Total.com) - Der Kurs in Spa-Francorchamps begeistert die Fans am Fernseher genauso wie die Fahrer. Die Mehrzahl der Piloten schwärmt von Eau Rouge. Als der Kurs 2003 und 2006 nicht zum Kalender gehörte, waren die meisten sehr enttäuscht. Beim diesjährigen Grand Prix sorgte der Traditionskurs erneut für ein spannendes Rennen und unglaubliche Überholmanöver, wie das von Mark Webber gegen Fernando Alonso.

Titel-Bild zur News: Spa-Francorchamps

Am Fuße der Eau Rouge musste man knapp 500 Euro für ein Ticket einplanen

Negativ fiel aber erneut der schwache Zuspruch der Besucher auf. Der längste Kurs im Kalender bietet 120.000 Zuschauern die Chance, die Formel 1 live zu erleben. Gekommen sind aber weniger als 45.000, obwohl es bis nach Deutschland keine 30 Kilometer sind.

Nach dem Rennen waren selbst die Einheimischen über den reibungslosen Verkehrsfluss überrascht. Der Veranstalter wollte sich über die offiziellen Zahlen zunächst bedeckt halten. Dass Geld verloren ging, konnte man aber nicht verbergen. Die Preise für die Eintrittskarten lagen auf Grund der Veranstaltungsgebühr von 20 Millionen Pfund (23 Millionen Euro) auf einem hohen Niveau. Eine Wochenendkarte am Fuß der Eau Rouge mit eingeschränkter Sicht kostete 400 Pfund (457 Euro).

In der Tat waren die Kassen so knapp, dass das Budget nicht einmal zum rutschfesten Lack für die Randsteine reichte. Adrian Sutil war im Qualifiying einer der Leidtragenden. Es wird vermutet, dass die Veranstalter einen Verlust von fünf Millionen Pfund gemacht haben. Dieses Defizit wird von den Steuerzahlern getragen werden.