• 29.08.2011 12:25

  • von Stefan Ziegler

Spa: Verkauf kategorisch ausgeschlossen?

Rennstrecken-Geschäftsführer Pierre-Alain Thibaut macht Werbung für den Verbleib von Spa im Kalender der Formel 1: "Ein Kurs für echte Männer"

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Belgien begeisterte die Zuschauer, doch das Rennen in den Ardennen steht nach wie vor auf der Kippe: Formel-1-Chef Bernie Ecclestone braucht Platz in seinem Rennplan, um neue Austragungsorte aufzunehmen. Dabei schreckt der 80-jährige Brite nicht davor zurück, wahre Traditionsstrecken ins Aus zu befördern. Auch Spa-Francorchamps könnte so ein Schicksal blühen.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber in der berühmten Eau Rouge: Formel 1 ohne Spa - geht das überhaupt?

Der Grund: Die belgischen Streckeneigner wedeln nicht gerade mit den Geldscheinen, wenn der Verbleib des Formel-1-Grand-Prix' zur Verhandlung steht, doch andernorts werden nur zu gerne die dicken Scheckbücher gezückt. Pierre-Alain Thibaut, Geschäftsführer der Strecke in Spa, quittiert dies nur mit einem Kopfschütteln. Für den Belgier ist ein solcher Zustand einfach nur unverständlich.

"In meinen Augen darf das keine Frage des Geldes sein. Ein Grand Prix ist ein Sport und es sollte eine Frage des Sports sein. Handelt es sich um eine gute Rennstrecke, auf der man einen tollen Wettbewerb haben kann? Ist es prima, wenn ein Fahrer den anderen überholt? Ist es gut, den Fans etwas Freude zu bereiten? Das sind die Fragen, die man stellen sollte", findet Spa-Chef Thibaut.

"Es darf nicht darum gehen, wer wie viel Geld zu bieten hat." Wahrscheinlich wird letztendlich aber doch die finanzielle Lage über den Platz im Formel-1-Kalender entscheiden. Und dann könnte Spa außen vor sein. "Es wäre sehr bedauerlich, sollte das passieren", sagt Thibaud und merkt an: "Alle Beteiligten wären sicher schwer enttäuscht, denn Spa ist eine der ältesten Rennstrecken überhaupt."¿pbvin|512|3991|spa|0|1pb¿

"Es ist ein Kurs für echte Männer", stellt der 55-Jährige heraus. "Seit 1921 fand hier fast in jedem Jahr ein Grand Prix statt und die größten Fahrer der Welt waren hier unterwegs: Juan-Manuel Fangio, Alberto Ascari, Jim Clark, Jackie Stewart. Aus diesem Grund wäre es dumm, Spa nicht im Kalender zu haben." Von einem Verkauf der Strecke an finanzkräftige Investoren rät Thibaud aber tunlichst ab.

"Das ist nicht möglich", wird der Geschäftsführer von Spa-Francorchamps von 'The National' zitiert. "Diese Strecke ist zu wichtig und zu bedeutend für die gesamte Region, wenn wir das Thema aus einem wirtschaftlichen Blickwinkel betrachten. Natürlich: Alles ist möglich, doch in meinen Augen wäre das nicht der richtige Weg", meint Thibaud. Die Zukunft der Traditionsstrecke ist also weiter offen...