• 27.05.2005 12:42

So stimmt Renault die Autos am Nürburgring ab

Rod Nelson, Renningenieur von Fernando Alonso, erklärt, wie er den Renault R25 an die Anforderungen des Nürburgrings anpasst

(Motorsport-Total.com) - Vom engen Straßenkurs in Monaco in die Hügel der Eifel: Rod Nelson, Renningenieur von Fernando Alonso, erklärt, wie er den Renault R25 an die Anforderungen des Nürburgrings anpasst. Der Nürburgring stellt die Ingenieure des Renault-Teams vor ganz andere Herausforderungen als der Grand Prix des Zwergenstaates. Ihre Aufgabe ist es nun, den Renault R25 an die neuen Bedingungen anzupassen. Rod Nelson, der Renningenieur von Fernando Alonso, gibt Auskunft über das Setup für den Freitagmorgen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso und sein Renningenieur Rod Nelson

Fernando Alonso mit seinem Renningenieur Rod Nelson

"Vor allem verlangt der Nürburgring ein hohes Level an Abtrieb", erklärte Nelson. "Der Kurs verfügt über einige langsame Kurven, mit denen wir zurechtkommen müssen. Früher war es schwierig, die Radaufhängung darauf abzustimmen. Das hat sich letztes Jahr mit der Erneuerung des Fahrbahnbelags geändert. Das Geheimnis des Eifelkurses besteht darin, den rechten Vorderreifen in Kurve zwei und drei im Auge zu behalten."#w1#

"Die holprige Anbremszone von Kurve 13 ist besonders knifflig, Kurve acht und neun sind sehr schnell, zudem muss das Auto dort eine perfekte Balance besitzen. Ein anderer Punkt, den wir im Auge behalten müssen, ist die Kälte, die oftmals auf dem Eifelkurs herrscht - unter diesen Bedingungen ist es ziemlich schwierig, vom Reifenverhalten am Morgen auf das im Rennen zu schließen."

Die Aerodynamik spielt in der Eifel wieder eine größere Rolle als im Fürstentum an der Côte d'Azur. "Wir benötigen hier mittleren Abtrieb", erklärte Nelson. "Der Frontflügel bringt weniger Downforce als in Barcelona, sodass wir eine besonders gute Bremsstabilität erzielen. Die auf dem Nürburgring erforderliche Aero-Balance stellt vor allem den Heckflügel in den Mittelpunkt."

"Die Größe der Kühllufteinlässe weist ebenfalls ein mittleres Niveau auf", fuhr er fort. "Man muss auf dem Nürburgring oft stark abbremsen, aber die langen Geraden die sich anschließen, reichen aus, um die Bremsscheiben- und -beläge wieder abzukühlen." Somit ergeben sich auch keine Kühlprobleme: "Damit haben wir keine Probleme. Die Karosserie wird nur von wenigen Kühllufteinlässen geziert, was die Effizienz der Aerodynamik unterstützt."

"Die Daten von Federn und Dämpfern werden sehr steif gewählt, damit in Kurve neun, zehn und elf schnelle Richtungswechsel gut möglich sind", erklärte er die Grundzüge es mechanischen Setups. Der Heckflügel wird zudem sehr stark angestellt, um viel Abtrieb zu generieren, "fast so viel wie in Monaco". Für die Reifen ist der Nürburgring nicht wehr fordern: "Wir werden eine ziemlich weiche Mischung wählen, da die Fahrbahnoberfläche die Reifen nicht besonders strapaziert."