So schnell wie kein anderes F1-Team: Red Bull feiert 100 Grand-Prix-Siege

Als fünftes Team in der Formel-1-WM-Historie bringt es Red Bull auf eine dreistellige Anzahl Siege - Mark Webber hinterfragt, ob Anerkennung größer wäre, wenn ...

(Motorsport-Total.com) - Das Formel-1-Team Red Bull hat am Sonntag beim Grand Prix von Kanada 2023 in Montreal seinen 100. Grand-Prix-Sieg erzielt. Max Verstappen war es, der dem österreichischem Team mit Sitz in Großbritannien den Jubiläumserfolg beschert hat.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen, Helmut Marko, Adrian Newey

Max Verstappen nach dem 100. Red-Bull-Sieg mit Helmut Marko und Adrian Newey Zoom

Der erste Sieg für das als Red Bull Racing antretende Team liegt gerade mal 14 Jahren zurück. Beim Grand Prix von China 2009 in Schanghai, einem Regenrennen, war es Sebastian Vettel, der für die "Bullen" erstmals auf die oberste Stufe des Siegerpodests kletterte. In derart kurzer Zeit hat es zuvor kein anderes Team auf eine dreistellige Anzahl Grand-Prix-Siege gebracht.

Das ist umso bemerkenswerter, da der Red-Bull-Konzern als Ganzes seit 2006 nicht nur eins, sondern gleich zwei Formel-1-Teams betreibt. Das zweite Team - heute AlphaTauri - sitzt in Italien und trat ursprünglich als Toro Rosso an.

Und dieses zweite Red-Bull-Team verbuchte den ersten Sieg (Grand Prix von Italien 2008 in Monza mit ebenfalls Sebastian Vettel als Fahrer) sogar ein halbes Jahr früher als das große, in Großbritannien ansässige, obwohl es erst ein Jahr später auftrat.

"Die Leute vergessen, wie viel Arbeit Red Bull in den Sport gesteckt hat. Das ist wirklich außergewöhnlich", sagt der ehemalige Red-Bull-Pilot Mark Webber im Gespräch mit der englischsprachigen Ausgabe von 'Motorsport.com'.

"Was sie in diesem Bereich investiert haben, in Bezug auf ihre Mitarbeiter, in Bezug auf die Infrastruktur in Milton Keynes, und was sie getan haben, das ist ein Zeugnis für sie", sagt Webber und spricht von einer "großen Erfolgsgeschichte".

Mark Webber glaubt: Anerkennung als Hersteller wäre höher

Abgesehen davon glaubt Webber, der von 2007 bis 2013 selber für Red Bull fuhr, dass die nun 100 erzielten Grand-Prix-Siege des Teams in der Öffentlichkeit noch mehr gewürdigt würden, wenn es sich um Werksteam handeln würde wie es für Ferrari oder Mercedes gilt.

Mark Webber

Mark Webber fuhr von 2007 bis 2013 für Red Bull und holte neun Siege Zoom

"Wenn es sich um einen Hersteller handeln würde, bekämen sie vielleicht mehr Lob und Berühmtheit", meint Webber über Red Bull.

"Im Grunde ist es immer noch ein Team, das aus großartigen Menschen besteht, die einen großartigen Job gemacht haben. Sie haben wunderschöne Formel-1-Autos für WM-Titel in der Konstrukteurs- und in der Fahrerwertung gebaut und sie sind in vielerlei Hinsicht dominant", so Webber.


Fotostrecke: Alle Formel-1-Autos von Red Bull

So haben die von Stardesigner Adrian Newey entworfenen Red-Bull-Boliden mittlerweile fünfmal die Konstrukteurs-WM gewonnen und in den Händen von Sebastian Vettel und Max Verstappen sechsmal die Fahrer-WM.

Die Siege(r) für Red Bull

Übrigens: Seit diesem Jahr ist Vettel zumindest nach Siegen gerechnet nicht mehr der erfolgreichste Red-Bull-Pilot. Während er es im Zeitraum 2009 bis 2014 neben seinen vier WM-Titeln auf 38 Grand-Prix-Siege für die "Bullen" gebracht hat, steht Verstappen, der seit 2016 für Red Bull fährt, aktuell bei 41 Siegen (womit er in der Bestenliste mit Ayrton Senna gleichgezogen hat).

Max Verstappen

Seit Monaco ist Max Verstappen der nach Siegen gerechnet erfolgreichste Red-Bull-Pilot Zoom

Die Vettel-Marke von 38 Siegen für Red Bull hat Verstappen übertroffen mit seinem Sieg beim Grand Prix von Monaco 2023 (Formel-1-Datenbank: Alle zwölf Fahrer, die bislang für Red Bull am Start waren).

Was die Teams betrifft, haben sich bislang insgesamt 42 Teams in die Siegerliste der seit 1950 geschriebenen Geschichte der Formel-1-WM eingetragen. Mit nun 100 Siegen ist Red Bull erst das fünfte Team, das eine zweistellige Zahl an Siegen vorweist. Die anderen vier Teams: Williams mit 114, Mercedes mit 125, McLaren mit 183 und Rekordhalter Ferrari mit 241 Siegen. (Formel-1-Datenbank: Bestenliste der Teams nach Siegen).


Fotostrecke: Red-Bull-Meilensteine: Die wichtigsten Formel-1-Siege der Bullen

Beginnend mit der Formel-1-Saison 2026 spannt Red Bull mit Ford als Motorenlieferant zusammen. Der Vertrag wurde bereits vor Beginn der laufenden Saison 2023 unterzeichnet. Seit 2019 fährt Red Bull mit Honda-Motoren, wobei die Motoren in der Saison 2022 gar nicht Honda hießen, sondern Red Bull.

Bevor sich Red Bull zur Saison 2019 mit Honda zusammengeschlossen hat, waren Renault (2007 bis 2018), Ferrari (2006) und Cosworth (2005) die Motorenpartner des Teams Red Bull Racing.

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