So reagiert Pierre Gasly auf den FIA-Bericht zu Suzuka

Wie Formel-1-Fahrer Pierre Gasly auf den FIA-Bericht zu den Vorfällen in Suzuka reagiert und ob er ein Fehlverhalten bei sich selbst erkennt oder nicht

(Motorsport-Total.com) - Pierre Gasly ist ein Fahrer, der im FIA-Bericht zu den Vorfällen beim Japan-Grand-Prix 2022 in Suzuka namentlich genannt wird, und er wird gerügt: Gasly habe sich "leichtsinnig" verhalten, als er nach seinem Notstopp unter Gelb dem Formel-1-Feld hinterhergehetzt sei, erklärt der Automobil-Weltverband in seiner Analyse.

Titel-Bild zur News: Pierre Gasly mit einem Mikrofon in der Formel-1-Pressekonferenz

Pierre Gasly mit einem Mikrofon in der Formel-1-Pressekonferenz Zoom

Wie Gasly darauf reagiert? Fast gar nicht. Er sagt schlicht: "Ich habe meine Delta-Zeit eingehalten und wurde für zu hohe Geschwindigkeit auf der Gegengeraden bestraft. Das war nach [der Unfallstelle]. Und da will ich nicht polemisch sein. Darauf kommt es in dem Bericht ja auch gar nicht an."

Entscheidend sei aus seiner Sicht, welche Lektionen der Weltverband aus den Vorfällen gelernt habe. "Darauf war ich sehr gespannt", meint Gasly. Denn er habe FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem bereits direkt nach dem Rennen gesagt: "Was dort passiert ist, ist passiert. Wichtig ist jetzt, dass künftig alle sicher sind, egal ob in der Formel 1 oder in kleineren Kategorien."

Gasly gibt sich zufrieden mit FIA-Ankündigungen

Anhand der FIA-Analyse habe er den Eindruck gewonnen, der Weltverband arbeite aktiv an einer Verbesserung, die genannten Maßnahmen seien "klarerweise gute Fortschritte", so Gasly. Tenor: "Alles, was wir mehr tun können, ist prima. Ich bin vor allem froh darüber, dass man so schnell daran gearbeitet hat und schon vor dem nächsten Rennen mit Lösungen dasteht."

Dass er die Dinge anders sehe als FIA-Rennleiter Eduardo Freitas, das spiele keine Rolle für das große Ganze: "Seine Perspektive, meine Perspektive. Wie ich schon sagte: Es ist egal, wer Recht hat und wer nicht."

Wichtig sei, dass der Weltverband ein neues Bewusstsein dafür entwickelt habe, was bei extremem Schlechtwetter zu tun und zu lassen sei. "Ich glaube, diese Botschaft ist angekommen", meint Gasly.


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Er bleibt dabei: Zwischenfall war eine "ernste Sache"

Er fügt hinzu: "Wir riskieren unser Leben und wir wollen die bestmögliche Sicherheit. Wenn man mit diesen Autos unter solchen Bedingungen fährt, dann wird immer ein Risiko dabei sein. Doch wir sollten dieses Risiko minimieren, so gut wir können."

Die Szene, in der er auf regennasser Fahrbahn mit fast 190 km/h an einem Bergefahrzeug vorbeifährt, sei "eine ernste Sache" gewesen, betont Gasly. Er bleibt bei seinem Standpunkt: "Das hätte ganz klar nie passieren dürfen, aber leider ist es passiert."

"Konsequenzen hatte es keine, außer vielleicht auf mentaler Seite. Mich haben die Vorfälle schockiert, auch die Leute, die sich an den Verlust von Jules [Bianchi] erinnert haben. Wichtig ist aber vor allem, dass alle Motorsport-Beteiligten in Zukunft sicherer sein werden. Das will man erreichen."

"Es ist wie so oft im Leben: Aus Fehlern lernt man. Und auch wenn es jetzt offensichtlich erscheint, davor hat niemand im Fahrerlager darüber nachgedacht", erklärt der Formel-1-Fahrer. Die Erkenntnis aus den Suzuka-Vorfällen aber laute: Bei Schlechtwetter sei erhöhte Vorsicht geboten, auch und gerade bei der Rennleitung.

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