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So funktioniert die Abstimmung der F1-Kommission
Wir sagen Ihnen, wer in der Formel-1-Kommission seine Stimmen abgibt und welche Mehrheiten es braucht
(Motorsport-Total.com) - In diesen Stunden diskutiert die Formel-1-Kommission in London über Möglichkeiten, die Formel 1 spannender und kostengünstiger zu gestalten. Insgesamt besteht die Formel-1-Kommission aus 26 Vertretern des "Formel-1-Zirkusses". Je nach abzustimmendem Thema bedarf es unterschiedlicher Mehrheiten. So reichen bei Eingriffen in das sportliche Reglement ? also zum Beispiel bei Veränderungen des Qualifying-Modus ? 18 der 26 Stimmen.

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Für Experten ist die heute Sitzung die wichtigste seit zehn Jahren
Wird jedoch in das technische Reglement eingegriffen, so müssen alle 26 Stimmen mit "Ja" ausfallen. Dies zeigt, dass es sehr schwierig sein wird, einige der Vorschläge durchzuboxen. Zu den Vorschlägen des "Neun-Punkte-Plans", die einstimmig beschlossen werden müssen, gehören die Reduzierung von verwendbaren Motoren pro Rennwochenende, die Entwicklung individueller Reifen pro Team, die Festschreibung der Aerodynamik, Reduzierung der verwendbaren Getriebe oder die Standardisierung von bestimmten Bauteilen wie Bremsenanlagen oder elektronische Bestandteile der Autos.
Über die meisten Stimmen verfügen die Teams, nämlich über 12. Im Moment gibt es allerdings nur elf Formel-1-Teams, von denen lediglich zehn stimmberechtigt sind. Das Arrows-Team darf abstimmen, da es noch in Besitz der Formel-1-Lizenz ist, auch wenn es in den letzten Rennen nicht mehr an den Start ging. Ohne Stimme ist jedoch das Toyota-Team, da es erst in dieser Saison in die Formel 1 kam. Die 12 Stimmen werden somit zu gleichen Teilen unter den Teams aufgeteilt.
Acht Stimmen erhalten die Vertreter der Veranstalter. Sie kommen von vier Rennveranstaltungen aus Europa und von ebenfalls vier von außerhalb von Europa. Des Weiteren erhalten zwei Sponsoren jeweils eine Stimme, die dafür für ihre finanziell hohe Unterstützung gewürdigt werden. Im Moment sind dies Philip Morris (mit 'Marlboro' bei Ferrari) und Exxon Mobil (mit 'Mobil 1' Strecken- und McLaren-Sponsor, mit 'Esso' bei Toyota).
Zum Schluss gibt es noch jeweils vier Einzelstimmen. Als Besitzer der Formel-1-Rechte ist dies zunächst einmal Formel-1-Boss Bernie Ecclestone. Hinzu kommt ein Vertreter der Motorenhersteller, das ist in diesem Fall Cosworth, die in diesem Jahr Arrows und Jaguar ausstatteten. Als Repräsentant der Reifenhersteller hat Bridgestone eine Stimme ? hier wird man auch die Interessen von Michelin vertreten. Abschließend hat auch Max Mosley als Präsident des Motorsport-Weltverbandes FIA eine Stimme.
Das Abstimmungsmodell zeigt, dass es nicht leicht sein wird, die Formel 1 durch Reglementseingriffe zu verändern. Schlussendlich werden nur Vorschläge akzeptiert werden, die in den Augen einer deutlichen Mehrheit einen guten Kompromiss darstellen. Ferner gibt es bei einigen Teams ein "Stimmenübergewicht". So hat Niki Lauda als Vertreter von Jaguar und Cosworth als Einziger zwei Stimmen. Auch Ferrari und McLaren haben theoretisch mehr Einfluss, da sie mit Philip Morris und Exxon Mobil noch Sponsoren in der Kommission sitzen haben. Toyota könnte theoretisch durch Exxon Mobil ebenfalls Einfluss auf die Wahl nehmen.

