GP Singapur
Singapur in der Analyse: Muss der Norris-Sieg Red Bull "Angst machen"?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Norris holt dritten Saisonsieg +++ Mercedes-Fahrer im Auto gegrillt +++ Ricciardo schnappt Norris schnellste Runde weg +++
Glock: "Schutzengel" bei Norris
Timo Glock erklärte ja bereits vor dem Rennen, dass er Lando Norris den WM-Titel noch zutraue. Heute hätte er diese Chance aber fast verspielt, so der Experte bei Sky.
"Er hat es ein bisschen übertrieben", sagt er über die Mauerküsse des Briten und betont: "Ich hoffe, dass er seine Schutzengel nicht schon heute aufgebraucht hat."
"Weil da waren wirklich drei Momente dabei, das hätte sowas von schiefgehen können und dann wäre der WM-Zug abgefahren gewesen", stellt Glock klar.
"Also, ich hoffe, dass er es in den Griff kriegt und dass wir nach Abu Dhabi kommen und das Ding am Ende im letzten Rennen entschieden wird", so der Experte.
Sainz: Fast großer Crash wegen Colapinto
Alexander Albon war mit dem Verhalten von seinem Teamkollegen beim Start überhaupt nicht glücklich. Carlos Sainz bestätigt nach dem Rennen, dass der Williams-Fahrer "sehr spät" gebremst habe.
"Ich glaube, es war Franco, der fast zwei oder drei von uns vorne abgeräumt hätte", so Sainz, der erklärt: "Es gab keinen Unfall, aber wenn man mit dem Team um die Konstrukteursmeisterschaft kämpft, muss man mit Autos, die weniger zu verlieren haben, ein bisschen vorsichtiger sein."
Letztendlich sei "absolut nichts passiert", aber er selbst habe nicht so ein Risiko eingehen können. Für Colapinto zahlte sich die Aktion aus, er gewann dadurch mehrere Positionen.
Ricciardo kämpft mit den Tränen
Der Australier ist nach seinem vermutlich letzten Formel-1-Rennen sehr emotional. Im Interview merkt man ihm an, dass er wahrscheinlich ganz genau weiß, dass es seine Abschiedsvorstellung war.
Immer wieder kämpft er mit den Tränen und sucht nach den richtigen Worten. Es geht dabei gar nicht so sehr um das, was er sagt. Schaut es euch am besten einfach selbst an:
Hülkenberg: Kein Moment zum Durchatmen
Der Deutsche lag vor den Boxenstopp auf P6 und nahm am Ende als Neunter immerhin zwei Punkte mit. "Es war ein Kampf. Das gesamte Rennen eigentlich im Rückspiegel unter Druck", berichtet er bei Sky.
"Vor allem der zweite Stint war irgendwie unangenehm mit Checo [hinter mir]. Und dann, wo wir hinter Fernando waren, die 'dirty Air' von Fernando hat mich ziemlich beeinflusst, aber gleichzeitig hatte ich Checo hinter mir."
"Also, es war nicht einfach. Von daher bin ich zufrieden, dass wir das durchgewuppt haben", atmet er durch und erklärt, er habe heute im Auto "bestimmt" zwei oder drei Kilo bei den schwierigen Bedingungen verloren.
"Es ist einfach unheimlich heiß und vor allem [...] immer in den langsameren Kurven, wenn die Geschwindigkeit runter geht, ist es wirklich so, als wenn man einen Heißluftfön im Gesicht hat", so Hülkenberg.
Zumindest zahlte sich die Qual am Ende aus.
Rosberg: Sieg mit Signalwirkung
Norris hat ja selbst schon verraten, dass er das Rennen mit einem möglichst großen Vorsprung gewinnen wollte. Und Experte Nico Rosberg glaubt, dass er damit auch ein Statement gesetzt hat.
"Mehr als der Sieg sind es die Performance und das Tempo heute", erklärt er bei Sky und ergänzt: "Das wird Red Bull Angst machen, denn mit diesem Tempo bis zum Ende des Jahres ist es wirklich realistisch, dass Lando alle Rennen [...] gewinnen kann."
Allerdings: Aus eigener Kraft kann Norris nach dem heutigen Tag nicht mehr Weltmeister werden. 52 Punkte liegt er aktuell noch hinter Verstappen und das bei noch sechs Rennen und drei Sprints.
Sollte Norris ab jetzt immer gewinnen und auch immer die schnellste Runde fahren, würden Verstappen zweite Plätze überall trotzdem reichen, um am Ende in Abu Dhabi mit einem Punkt Vorsprung Weltmeister zu werden ...
Verstappen zufrieden mit P2
"Ich war ganz allein", fasst der Weltmeister sein Rennen zusammen und erklärt: "Ich habe versucht, mein Bestes zu geben und mein eigenes Tempo bis zum Ende durchzuziehen."
"An einem Wochenende, von dem wir wussten, dass es schwierig werden würde, ist P2 eine gute Leistung", betont er und erklärt, dass er grundsätzlich natürlich "nicht happy" mit zweiten Plätzen sei.
"Jetzt müssen wir uns immer weiter verbessern, und das werden wir versuchen", kündigt er an. Dafür hat man vor Austin nun ja erst einmal drei Wochen Zeit.
Norris über seine Mauerküsse
Der Brite gewann zwar am Ende überlegen, berührte auf seinem Weg zum Sieg aber auch mehrmals die Mauer. "Ein paar zu viele knappe Dinger. Ich hatte ein paar kleine Momente in der Mitte des Rennens", gesteht er.
"Aber ansonsten war es, glaube ich, gut kontrolliert", betont er und erklärt, es sei "ein großartiges Rennen" gewesen. "Das Auto war mega. Ich konnte pushen, wir sind das ganze Rennen geflogen", jubelt er.
Ganz am Ende habe er sich dann etwas zurückgenommen, erklärt er und sagt im Hinblick auf seine Mauerberührungen: "Es ist nicht unbedingt so, dass man zu sehr pusht. Manchmal kann es auch sein, dass man sich einfach zu sehr entspannt."
"Vielleicht war es ein bisschen von beidem", grübelt er und betont: "Ich wollte nicht nur eine Sekunde Vorsprung haben, sondern den größtmöglichen Vorsprung." Im Ziel waren es dann knapp 21 Sekunden.
Warum Ricciardo?
Wer sich jetzt übrigens fragt, warum Daniel Ricciardo zum Fahrer des Tages gewählt wurde: Die Fans wissen natürlich auch, dass der Australier hier sein vermutlich letztes Formel-1-Rennen gefahren ist.
Und da werden dann traditionell gerne "Abschiedsgeschenke" von den Zuschauern verteilt.
Jetzt Fahrer bewerten!
Auch dieses Mal habt ihr bei uns wieder die Möglichkeit, die Fahrer für ihre Leistung am Wochenende zu bewerten. Wer waren eurer Meinung nach die besten Fahrer in Singapur? Jetzt abstimmen!
Zum offiziellen Fahrer des Tages wurde übrigens Daniel Ricciardo gewählt.
Jetzt Session-Ticker öffnen!
In zehn Minuten geht es los mit dem Singapur-GP und wir verlagern das Geschehen damit in unseren Session-Ticker. Hier ist also kurz Pause, nach der Zieldurchfahrt melden wir uns dann mit den Stimmen zum Rennen zurück.
Und wenn ihr wissen wollt, wie ihr die Formel 1 an diesem Wochenende im Livestream sehen könnt, dann erfahrt ihr das hier!
ANZEIGE: Live zum DTM-Finale in Hockenheim!
Während es in der Formel 1 leider auch in diesem Jahr wieder keinen Deutschland-Grand-Prix gibt, habt ihr auf dem Hockenheimring trotzdem die Möglichkeit, Motorsport der Spitzenklasse hautnah zu erleben.
Vom 18. bis zum 20. Oktober findet dort das traditionelle Saisonfinale der DTM statt. Euch erwarten sieben Marken und voraussichtlich ein spannender Titelkampf. Denn aktuell trennen die Top 3 in der Meisterschaft lediglich 15 Punkte.
Dazu gibt es ein volles Rahmenprogramm: Neben der DTM startet auf dem Hockenheimring auch das ADAC GT Masters, die ADAC GT4 Germany, der Porsche Carrera Cup Deutschland und die Formula Regional.
Tagestickets gibt es bereits ab 15 Euro, Tickets für das komplette Wochenende im Vorverkauf ab 69 Euro. Wer es etwas exklusiver mag, hat zudem die Möglichkeit, eines der VIP-Pakete zu buchen.
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Mehr Infos zum DTM-Finale und Tickets gibt es hier!

© Hockenheim-Ring GmbH
Bekommt Norris den Start hin?
Das ist eine der großen Frage. Denn bislang startete der Brite in der Formel 1 fünfmal von der Pole. Und kein einziges Mal lag er dabei am Ende der ersten Runde noch immer in Führung.
"Diese Tatsache kann man [als Fahrer] nicht abschalten", erklärt Nico Rosberg bei Sky. Er glaubt: "Es wird etwas beängstigend sein, in der Startaufstellung auf Platz 1 zu stehen, wenn man weiß, [...] dass man nach fünfmal auf der Poleposition noch nie nach Runde 1 geführt hat."
Gut für alle Norris-Fans: Seinen Probestart am Boxenausgang hat Max Verstappen eben auch nicht gut hinbekommen. Mal schauen, was das gleich gibt ...
Alle im Grid
Alle Fahrer haben es ohne Zwischenfall in die Startaufstellung geschafft - auch Daniel Ricciardo. Der Australier geht von P16 ins Rennen und fährt heute gerüchteweise seinen letzten Grand Prix.
Schauen wir mal, ob es ein würdiger Abschied wird, falls es denn tatsächlich einer sein sollte. In einer halben Stunde geht es los.
Boxengasse offen
Ihr kennt das Spiel: 40 Minuten vor dem Start hat die Boxengasse geöffnet und die Fahrer haben jetzt zehn Minuten Zeit, um sich auf den Weg in die Startaufstellung zu machen.
Wir werden nachher übrigens einen Start mit allen 20 Autos erleben, aus der Boxengasse startet dieses Mal keiner.
Wer dabei auf welchen Reifen ins Rennen geht, das erfahren wir dann wie immer erst wenige Minuten vor dem Start.
Jubiläum
Nicht nur Carlos Sainz feiert heute ein Jubiläum, auch für Lewis Hamilton ist Singapur eine "runde Sache". Der Rekordchampion fährt heute nämlich seinen 350. Grand Prix.
Hamilton ist nach Kimi Räikkönen und Fernando Alonso erst der dritte Fahrer in der Formel-1-Geschichte, der diese Schallmauer durchbricht. Auch ihm gratulieren wir natürlich!

