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GP Singapur
Singapur-Donnerstag in der Analye: Mick Schumacher hat "zu lange gewartet"
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Norris: Ferrari aktuell der größere Gegner +++ Alpine: Sind einfach "zu langsam" +++ Ricciardo: Letztes Rennen oder nicht? +++
Zhou: Mick Schumacher hat "zu lange gewartet"
Guanyu Zhou steht vor dem Ende seiner Formel-1-Karriere. Und sollte er für 2025 kein Cockpit bekommen, wonach es aktuell aussieht, dann will er nicht ewig auf ein Comeback in der Königsklasse hoffen.
Konkret auf Mick Schumachers Situation angesprochen, der inzwischen schon zwei Jahre aus der Formel 1 raus ist, sagt der Chinese: "Ich finde, er hat ein bisschen zu lange gewartet."
"Ich denke, dass er in der Zeit, in der er gewartet hat, an anderen Orten noch bessere Chancen gehabt hätte", so Zhou. Was er meint: Schumacher hätte seinen Fokus früher auf andere Rennserien legen sollen.
"Wenn ich [auf ein Comeback] warte, wird es eine sehr kurze, begrenzte Zeit sein", stellt er klar. Stattdessen wolle er dann lieber versuchen, ein gutes Stammcockpit in einer anderen Serie abseits der Formel 1 zu bekommen.
Ansonsten laufe man Gefahr, "für immer ein dritter Fahrer" zu sein. "Das ist nicht der Fall, den ich will", stellt Zhou klar.
Hülkenberg: Warum kam das VSC so spät?
Der Deutsche verlor in Baku in der Schlussphase des Rennens zwei Plätze, weil er nach dem Sainz-Perez-Unfall durch Trümmerteile fuhr, zunächst aber kein virtuelles Safety-Car eingesetzt wurde.
Er betont, er sei überrascht gewesen, dass man das Rennen nicht sogar komplett abgebrochen habe. Denn im vergangenen Jahr in Melbourne habe es zum Beispiel "sehr schnell" eine rote Flagge gegeben.
Spannend: Er habe danach mit Rennleiter Niels Wittich darüber gesprochen. Doch während er selbst der Meinung ist, dass der Vorfall anders als in der Vergangenheit gehandhabt wurde, sehe Wittich das anders.
"Er hatte das Gefühl, dass er es so handhabte, wie er es normalerweise tut", berichtet Hülkenberg, der mit dieser Einschätzung vermutlich nicht ganz so glücklich ist. Denn er fiel dadurch am Ende noch aus den Punkten.
Alonso: Rookies haben "unglaublichen Job gemacht"
Der Spanier zeigt sich begeistert von Oliver Bearman und Franco Colapinto, die in Baku jeweils in die WM-Punkte gefahren sind, und das beim zweiten Einsatz in der Formel 1. "Das muss man ihnen hoch anrechnen", meint Alonso.
Andererseits kämen Nachwuchsfahrer heute "besser vorbereitet" in die Formel 1 als früher. "Sie trainieren mehr im Simulator. Sie fahren Tests mit älteren Autos. Es ist dann aber nicht dasselbe, ob man testet oder ein Rennen fährt."
"Und [Bearman und Colapinto] hatten jetzt den Druck eines Grand Prix und noch dazu eines Stadtkurses. Da haben sie einen unglaublichen Job gemacht", lobt er.
Seine kompletten Aussagen findet ihr hier!
Norris: Ferrari aktuell der größere Gegner
Spannend: Lando Norris hat in seiner Medienrunde betont, dass Ferrari in der WM aktuell ein größerer Gegner für McLaren als Red Bull sei. "Das sage ich schon seit einer langen Zeit", stellt der WM-Zweite klar.
"Ich habe gesagt, dass Ferrari ein größerer Konkurrent für uns sein würde, vor allem, weil sie zwei Autos haben, die vorne dabei sind und kämpfen", erklärt er. Das sei bei Red Bull nicht der Fall.
Zunächst war Max Verstappen regelmäßig (klar) schneller als Sergio Perez, zuletzt in Baku drehte sich das dann um. "Checo ist letztes Wochenende gut gefahren und Max hatte etwas mehr zu kämpfen."
"Es schien also immer noch so, als wäre ein Auto besser als das andere. Sie hatten einfach nie konstant zwei Autos vorne", so Norris. Das heiße zwar nicht, dass man Red Bull jetzt bereits abschreibe.
Aber momentan sieht er Ferrari als größeren Gegner. McLaren führt die WM aktuell an, Red Bull liegt 20 Zähler zurück und Ferrari 51.
Alpine: Sind einfach "zu langsam"
Wo wir gerade bei Williams sind: In Baku zog das Traditionsteam in der WM an Alpine vorbei. Die Franzosen liegen nun wieder auf dem neunten und vorletzten Platz. Laut Pierre Gasly spiegelt das aber auch die Realität wider.
"Die faire Schlussfolgerung ist, dass wir im Moment einfach zu langsam sind. Es ist natürlich hart, dass Williams uns in der Konstrukteurswertung überholt hat. Aber ich denke, das ist eine faire Darstellung", so Gasly.
"Wir sind das neuntschnellste Auto", stellt er klar und betont, dass der WM-Rang "leider" zur Performance passe, "die wir seit Beginn des Jahres gezeigt haben." Daher brauche man 2025 einfach ein besseres Auto.
Denn ob man 2024 nun Achter oder Neunter in der WM werde, des spiele für ihn sowieso keine große Rolle, stellt er klar. Es werde am Ende so oder so "eine enttäuschende Saison" gewesen sein.
Williams: Upgrade nur für Albon
Williams hat an diesem Wochenende ein Update dabei - allerdings zunächst einmal nur für Alexander Albon. "Alex hat ein Update für das Auto, das helfen wird", verrät Franco Colapinto in seiner Medienrunde.
Er selbst werde die neuen Teile "bald" bekommen, also vermutlich beim Rennen in Austin nach der Pause. Er selbst bestätigt das zwar nicht, betont aber, dass das Team "sehr hart" daran arbeite.
Denn es sei bereits ein großer Aufwand gewesen, das Update überhaupt für Singapur fertig zu bekommen - wenn auch zunächst nur für ein Auto. Dadurch werde man hoffentlich eine Chance auf Punkte haben.
Colapinto selbst wird übrigens zum ersten Mal überhaupt in Singapur fahren. Aber das war zuletzt in Baku ja auch kein Problem.
Ricciardo: Letztes Rennen oder nicht?
Wie versprochen wollen wir uns jetzt anhören, was Daniel Ricciardo selbst zu seiner Zukunft sagt. Er erklärt, dass man sich jetzt im "Fenster" des Jahres befinde, in dem er "ein Ja oder ein Nein für 2025" erwarte.
Oder anders gesagt: Eine Entscheidung steht kurz bevor. Er betont aber, dass es dabei um das kommende Jahr gehe. "Ich weiß, dass es Gerüchte und Spekulationen über den Rest der Saison gibt. Aber das ist mir im Moment nicht bekannt", so Ricciardo.
"Aber natürlich sind in diesem Sport schon verrückte Dinge passiert", weiß er und schließt damit einen vorzeitigen Abschied nicht aus. Auf die konkrete Frage, ob Singapur sein letztes Rennen sei, antwortet er: "Das glaube ich nicht."
"Aber wir wissen auch, wie dieser Sport funktioniert", so Ricciardo. Er könne daher nicht versprechen, auch in Austin noch im Auto zu sitzen.
Flexi-Flügel: Schreitet die FIA doch noch ein?
Weil wir gerade sowieso schon beim McLaren-Flügel waren: Der wurde vom Automobil-Weltverband (FIA) bekanntlich als legal eingestuft. Jetzt aber prüft die FIA doch nochmals nach.
In einem Statement des Weltverbands heißt es: "Es sind neue Daten und zusätzliche Beweise zum Grand Prix in Baku aufgekommen. Die sieht sich die FIA an und erwägt, ob Maßnahmen ergriffen werden müssen."
Die komplette Story findet ihr hier!
Feierabend
Damit endet die heutige PK auch. Weitere Themen waren zum Beispiel noch die besonderen Herausforderungen von Singapur oder die Leistungen der Rookies Oliver Bearman und Franco Colapinto in Baku.
Hier im Ticker geht es gleich weiter mit Stimmen aus den anderen Medienrunden des Tages.
Verstappen über McLaren-Heckflügel
"Natürlich habe ich die Aufnahmen gesehen", sagt der Niederländer, als er auf den Heckflügel am MCL38 angesprochen wird. "Es ist sehr klar, dass er sich bewegt", so der Weltmeister.
Letztendlich sei das aber ein Thema für die FIA. "Vielleicht ist es clever, vielleicht nicht", zuckt Verstappen die Schultern. Es sei einfach "wichtig", dass es eine Klarstellung gebe, was erlaubt sei und was nicht.
Verstappen: Viele Fahrer verdienen es
Es gibt noch ein paar weitere Fragen zu Daniel Ricciardo. Unter anderem geht es darum, ob er einen Platz in der Formel 1 noch immer verdient hat? Max Verstappen erklärt, das sei sicher so.
Aber es gebe viele Fahrer, die ein Cockpit verdient hätten - und viele andere, die es auch nicht verdient hätten. Deswegen mache seine Meinung hier keinen wirklichen Unterschied.
Ricciardos letztes Rennen?
Der Japaner wird auf die Gerüchte angesprochen, dass Daniel Ricciardo in Singapur bereits sein letztes Rennen fahren könnte. "Ich weiß nichts darüber", stellt er klar.
Das seien nur "Spekulationen", so Tsunoda, der zudem betont, er habe ohnehin keinen Einfluss darauf, wer sein zukünftiger Teamkollege sei.
Nach der PK wollen wir uns natürlich auch noch anhören, was Ricciardo selbst dazu sagt.
Verstappen: Baku war ein guter Test
Der zweite Teil der PK läuft und der Weltmeister erklärt, dass Baku ein guter Test für Red Bull gewesen sei. Trotzdem macht er sich für Singapur nicht die größten Hoffnungen, denn 2023 war es bereits das einzige Rennen, das er nicht gewinnen konnte.
Das Auto sei auf Randsteinen und Bodenwellen einfach nicht gut, erklärt Verstappen. Und davon gebe es in Singapur eben einige.
Zum WM-Kampf sagt er, dass er ganz entspannt sei. Man müsse das Auto einfach wieder besser machen. Mehr könne er ohnehin nicht tun.
McLaren-Heckflügel legal?
Natürlich geht es auch um den McLaren-Heckflügel, der zuletzt für eine Menge Aufregung sorgte. Piastri sagt dazu, er selbst habe auch vor drei Tagen überhaupt zum ersten Mal von diesem Thema gehört.
Der Australier geht jedenfalls nicht davon aus, dass es ein Problem gibt oder McLaren einen unfairen Vorteil hat. Er stellt klar: "Es ist kein Graubereich. Er wird jede Woche getestet. Er ist legal."
Bottas: Bin nicht schlechter als bei Mercedes
Ebenfalls spannend: Valtteri Bottas erklärt, dass er seiner Meinung nach in diesem Jahr nicht schlechter als zu Mercedes-Zeiten fahre, als er regelmäßig um Rennsiege mitkämpfen konnte.
Das sei so weit hinten im Feld natürlich nicht sichtbar. Aber obwohl er noch ohne WM-Punkt dasteht, ist er nicht der Meinung, dass er sich im Vergleich zu seinen Mercedes-Jahren verschlechtert hat.
Die Frage ist nur, ob man das bei Audi auch so sieht. Denn noch hat Bottas keinen neuen Vertrag für 2025 unterschrieben.
Piastri: Gefühl in Baku besser
Der Australier wird gefragt, wie sich der Sieg in Baku im Vergleich zu seinem ersten Formel-1-Sieg in Ungarn angefühlt habe? Er verrät, dass Budapest natürlich ein ganz besonderes Gefühl gewesen sei.
Doch in Baku habe er noch härter für den Sieg arbeiten müssen, was den Triumph am Ende noch "süßer" gemacht habe. Der Erfolg in Baku habe sich daher sogar noch etwas besser angefühlt.
Zudem verrät der Australier auf Nachfrage auch, dass er trotz Baku nicht an die WM denke. Denn er liegt in der Fahrermeisterschaft noch immer 91 Punkte hinter Max Verstappen.
Russell: Qualifying wird entscheidend
In diesem Jahr gibt es gleich vier DRS-Zonen in Singapur. Doch wird die zusätzliche Zone dafür sorgen, dass das Überholen einfacher wird? Russell kann sich das zwar vorstellen.
Er betont aber trotzdem, dass das Qualifying weiterhin der "Schlüssel" bleiben werde. Im vergangenen Jahr gewann Polesitter Carlos Sainz am Ende auch das Rennen.

