Singapur bestreitet Gerüchte um einen Grand Prix

Spekulationen, wonach sich Singapur bald um ein Formel-1-Rennen bewerben könnte, werden von offizieller Seite dementiert

(Motorsport-Total.com) - Anfang dieser Woche tauchten erstmals Gerüchte auf, wonach sich der Stadtstaat Singapur demnächst um die Austragung eines Formel-1-Rennens bewerben könnte. Angeblich, so hieß es, hätten bereits erste Gespräche zwischen der nationalen Motorsportbehörde und dem Tourismusverband stattgefunden, was Offizielle nun aber entschieden dementiert haben.

Titel-Bild zur News: Formel 1 in Südostasien

Singapur hat scheinbar keine Absichten, ein Formel-1-Rennen auszutragen

"Ich bin überrascht über diese Geschichten", wird Matthew Lee, Präsident der 'SMSA' (Pendant zum deutschen 'ADAC'; Anm. d. Red.), von der Zeitschrift 'Today' zitiert. Das letzte Mal habe er sich mit Vertretern des Tourismusverbandes 2003 getroffen, doch damals sei es um die Austragung eines Supercross-Rennens gegangen. Dabei habe man auch die Machbarkeit eines Formel-1-WM-Laufs besprochen, die Idee aber sofort wieder verworfen.#w1#

"Ich werde oft gefragt, ob Singapur einen Grand Prix austragen könnte", so Lee. "Meine Antwort ist dann: Natürlich könnten wir das! Wir könnten einen Stadtkurs oder eine permanente Rennstrecke bauen, aber ob wir die Genehmigungen erhalten würden, ist eine andere Frage. Singapur ist ohnehin ein kleines Land und die Formel 1 ist nicht billig. Die 'SMSA' ist auch zu klein, um bei einem solchen Event Veranstalter zu sein. Und obendrein liegen wir viel zu nah bei Sepang."

Eine offizielle Bewerbung für einen Formel-1-Lauf schloss er daher kategorisch aus, obwohl es "verlockend" sei, zumindest entsprechende Ideen zu spinnen. Umgekehrt wären die Chancen des Projekts ohnehin nur minimal, zumal mit Indien und Russland zwei schlafende Riesen in die Königsklasse drängen, während Mexiko trotz der Bauprobleme einen Vertrag schon für 2006 fix in der Tasche hat. Darüber hinaus wird dieses Jahr bekanntlich erstmals in der Türkei gefahren.

Singapur gilt zwar als eine der wichtigsten Wirtschaftsmetropolen Südostasiens, beheimatet aber nur 4,6 Millionen Einwohner. Davon sind 77 Prozent Chinesen, 14 Prozent Malaysier, 7,6 Prozent Inder sowie 1,4 Prozent verschiedener Minderheiten. Amtssprache ist Malaysisch, obwohl auf Grund des stark westlichen Wirtschaftseinflusses von der Bevölkerung überwiegend Englisch gesprochen wird. Was die Religionen angeht, sind die Buddhisten mit mehr als 40 Prozent klar in der Überzahl.