Silverstone sieht sich als beste Strecke der Welt

Weil Bernie Ecclestone seit längerem keine Kritik mehr geübt hat, wird Silverstone in Großbritannien als angeblich beste Strecke der Welt gefeiert

(Motorsport-Total.com) - Die Mut erfordernde Ardennenstrecke in Spa-Francorchamps hin, Shanghais State-of-the-Art-Anlage her: In Großbritannien feiert man Silverstone sechs Jahre nach dem organisatorisch gesehen chaotischen Regen-Grand-Prix von 2000, als tausende Fans auf den Parkplätzen im Schlamm versunken sind, als beste Rennstrecke der Welt.

Titel-Bild zur News: Fans in Silverstone

In Silverstone hofft man auf eine erfolgreiche Saison für Jenson Button

In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder massive Kritik an Silverstone gegeben, weil die Zufahrtsstraßen ebenso nicht mehr modernen Ansprüchen genügten wie die Infrastruktur insgesamt. Bernie Ecclestones Forderungen, die Traditionsstrecke einem Facelifting zu unterziehen, blieben lange ungehört, weshalb der Grand Prix von Großbritannien mehrmals auf der Kippe stand. Nun fühlt man sich im "Home of British Motorracing" aber wieder sicher.#w1#

Für die Fans ist Silverstone die drittbeste Strecke

"Ich denke, dass wir mit allen anderen Strecken mithalten können." Richard Phillips

"Viele der Anlagen hier sind extrem gut", übte sich Silverstone-Geschäftsführer Richard Phillips gegenüber 'PA Sport' in Eigenlob, "und ich denke, dass wir mit allen anderen Strecken mithalten können. Die Fans haben uns letztes Jahr zur Nummer drei gewählt, aber Spa ist weg und die andere Strecke ist Monaco. Man könnte also sagen, dass wir die beste richtige Rennstrecke auf dem Formel-1-Kalender haben."

"Die negative Wahrnehmung ist meiner Meinung nach vorbei", fuhr er fort. "Ich rede mit Bernie und wir sind jetzt viel offener, denn ich habe das Gefühl, dass er dieses Ding genauso zum Funktionieren bringen will wie wir alle. Alles ging doch nur darum, dass Bernie sicherstellen wollte, dass Silverstone die beste Rennstrecke der Welt ist, denn er will darauf stolz sein. Wir befinden uns auf einem guten Weg - es wird phänomenal!"

Phillips sprach damit den geplanten Umbau durch 'St. Mowden Properties PLC' an, über den am 22. Februar im Rahmen einer außerordentlichen Generalversammlung des BRDC abgestimmt werden soll. 'St. Mowden Properties PLC' würde Silverstone für 150 Jahre anmieten und die Kontrolle übernehmen, gleichzeitig alle notwendigen Renovierungsarbeiten durchführen. Diesen könnten übrigens traditionsreiche Kurven wie Club, Abbey und Bridge zum Opfer fallen.

Widerstand innerhalb des BRDC gegen 'St. Mowden'

"Die Formel 1 kann nicht einmal darüber nachdenken, ohne einen britischen Grand Prix auszukommen." Richard Phillips

Ob diese Pläne durchgeführt werden, steht angesichts einer Widerstandsfront innerhalb des BRDC ohnehin noch in den Sternen; unabhängig davon hoffen die Veranstalter aber am Formel-1-Wochenende im Juni auf ein volles Haus: Am Sonntag sollen 100.000 Fans kommen, wobei dank einer zusätzlichen Tribüne 70.000 Sitzplätze vorhanden sein werden. Mit Live-Übertragungen der Fußball-WM auf Videoleinwänden und mit Rockkonzerten will man die Zuschauer anlocken.

"Die Formel 1", sinnierte Phillips abschließend, "kann nicht einmal darüber nachdenken, ohne einen britischen Grand Prix auszukommen. Die Querelen sind längst Vergangenheit. Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn Jenson Button dieses Jahr gewinnen könnte, denn wenn er gute Leistungen bringt und wir wieder einen britischen Helden bekommen, würde das für den gesamten Grand-Prix-Sport einen Unterschied machen."