Silverstone kämpft um 2010
Weil fünf europäische Traditionsrennen einem besonderen Schutz unterstehen würden, hat sich nun Silverstone für 2010 wieder zu Wort gemeldet
(Motorsport-Total.com) - Das Säbelrasseln um den Britischen Grand Prix 2010 geht in die nächste Runde. Bernie Ecclestone machte - angesichts der offensichtlichen finanziellen Probleme in Donington - zwar eindeutig klar, dass das britische Formel-1-Rennen 2010 entweder in Donington stattfinde oder gar nicht, doch das ist noch nicht der endgültige Status Quo.

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Damon Hill hat den Kampf um den Britischen Grand Prix nicht aufgegeben
Denn nach übereinstimmenden britischen Medienberichten ist Silverstone nun doch wieder im Gespräch. Der Hintergrund sei eine Klausel im neuen Concord Agreement, das Ecclestone von den Teams gerne unterschrieben gesehen hätte. Darin gäbe es fünf Schlüsselrennen, deren Existenz einem besonderen Schutz unterstehen würden: Großbritannien, Frankreich, Italien, Belgien und Deutschland.#w1#
Eine ähnliche Liste, die diese fünf Traditionsrennen schützt, existiere auch bei der FIA. Nur: Was im Hinblick auf 2010 eigentlich für das ebenfalls fragliche Hockenheim-Rennen eine sehr gute Nachricht wäre, ist in der Realität bereits durchbrochen worden, denn bekanntlich gibt es 2009 kein Frankreich-Rennen im Formel-1-Kalender.
Damon Hill, der Präsident des British Racing Drivers' Club, dem wiederum Silverstone gehört, bestätigte jedenfalls gegenüber 'timesonline' indirekt die Existenz dieser Klausel: "Großbritannien ist ein geschütztes Schlüsselrennen", so der Formel-1-Weltmeister des Jahres 1996.
Silverstone stehen Mittel zur Verfügung
Hill verdeutlichte zudem noch einmal den Kern des Problems, das für Großbritannien genauso gilt, wie für Hockenheim: "Viele Länder wollen einen Grand Prix austragen und die betreffenden Regierungen sind auch bereit, dafür Geld auszugeben. Aber für einen Britischen Grand Prix wird es keine Regierungsgelder geben und Bernie muss das einsehen. So etwas wird nicht passieren."
Donington wiederum bekam von Ecclestone einen Zehnjahresvertrag. Der Beginn der Laufzeit ist die Saison 2010, doch noch immer ist unklar, woher die notwendigen 100 Millionen Pfund (112 Millionen Euro; Anm. d. Red.) stammen. Silverstone gab zuletzt sieben Millionen Pfund (7,85 Millionen Euro) für Umbauarbeiten im Hinblick auf die MotoGP aus. Weitere 40 Millionen Pfund (44,8 Millionen) stehen angeblich ebenfalls bereit.
"Wir haben die Mittel, um unsere Strecke zu verbessern", erklärte Hill. "Das tun wir bereits die ganze Zeit. Aber wir müssen dies auf eigene Rechnung und mit unserem eigenen Geld unternehmen." Der 48-Jährige richtete deswegen einen Appell an die FIA: "Auch die FIA sollte verantwortungsbewusst und im Sinne der Gesundheit des Sports agieren. Das Großbritannien-Rennen ist geschützt und sie sollten sich darum kümmern."

