• 19.11.2004 11:17

  • von Marco Helgert

Silverstone hofft wieder auf Regierung

'BRDC'-Präsident Sie Jackie Stewart drängte die britische Regierung erneut, in Silverstone zu investieren

(Motorsport-Total.com) - Die Freude in Silverstone war groß, als die Formel-1-Teams beschlossen, in der kommenden Saison 19 Rennen auszutragen. Die Zukunft des Großen Preises von Großbritannien schien damit gerettet. Doch dann geriet alles wieder ins Wanken. Nachdem das Rennen formal wieder im Kalender auftauchte, musste der Promoter-Vertrag endgültig unterzeichnet werden. Zunächst machten Gerüchte die Runde, wonach Ecclestone selbst als Promoter auftreten würde - dies bewahrheitete sich aber offensichtlich nicht.

Titel-Bild zur News: Jackie Stewart

Jackie Stewart sieht die Rennveranstalter in der Formel 1 benachteiligt

Als der endgültige Vorschlag beim 'BRDC' eintraf, glaubte man den eigenen Augen nicht. Laut einem Bericht des 'Daily Telegraph' war 'BRDC'-Geschäftsführer Alex Hooton "erstaunt": Der neue Vorschlag Ecclestones war genau jener, den der 'BRDC' schon vor einigen Wochen ablehnte, da man mit einigen Punkten - wie der Laufzeit des Vertrags - nicht einverstanden war.#w1#

Unter den von Ecclestone vorgegebenen Gesichtspunkten sieht die Zukunft von Silverstone vornehmlich schwarz aus. 'BRDC'-Präsident Jackie Stewart ruft daher wieder laut nach einer Unterstützung der britischen Regierung. "Wir brauchen Unterstützung, denn jede andere Regierung in der Welt baut Anlagen, die für die Allgemeinheit und den Rest der Welt ein Veranstaltungsort ist, der geachtet und bewundert wird", erklärte er in der 'Sun'.

Es dürfe nicht allein dem 'BRDC' aufgetragen werden, den britischen Grand Prix zu retten. "Es geht hier um das Prestige des Landes, die Rennteams und ihre Sponsoren", so Stewart. "Ich denke, dass sie uns letztendlich Geld geben, um Anlagen bauen zu können - und dies ist vollkommen gerechtfertigt. Auch Cricket bekommt 53 Millionen Pfund pro Jahr."

Ohnehin steht die Austragung der Formel-1-Rennen auf einem sehr dünnen finanziellen Eis. "Die geschäftliche Struktur in der Formel 1 muss sich ändern, um auch langfristig überleben zu können", so der Schotte. "Derzeit fließt das Geld nur in eine Richtung, investiert wird es nicht wieder. Es gibt keinen Gewinn, keine Rückvergütung. Jeder Grand Prix in der Welt macht Verluste."

"Die Teams geben das Geld für Technologie und Anlagen aus. Das müssen sie tun, um langfristig die nötige Ausstattung zu haben. In der Zwischenzeit verlieren die Promoter und Streckenbesitzer weiter Geld - so geht das nicht weiter", erklärte er. Vielleicht ruft die Finanzkrise in Silverstone auch 'Brand Synergy Ltd.' wieder auf den Plan.