• 11.06.2007 01:38

Silberpfeile: Hamilton überglücklich, Alonso enttäuscht

Bei McLaren-Mercedes freut man sich riesig über den Premierensieg von Lewis Hamilton, auch wenn Fernando Alonso großes Strategiepech hatte

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Mercedes Fahrer Lewis Hamilton gewann den Grand Prix von Kanada in Montréal und erzielte in seinem sechsten Formel-1-Rennen seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Nach 70 turbulenten Runden mit vier Safety-Car-Phasen gewann Hamilton 4.3 Sekunden vor Nick Heidfeld und Alexander Wurz.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Sieger in seinem erst sechsten Grand Prix: Lewis Hamilton

Fernando Alonso wurde nach einem zusätzlichen Boxenstopp wegen einer Stop-and-Go-Strafe Siebenter; er war in der ersten Safety-Car-Phase zu früh hereingefahren. Hamilton übernahm in der WM-Wertung die Führung mit 48 Punkten vor seinem Teamkollegen mit 40 Zählern. In der Konstrukteurs-WM liegt McLaren-Mercedes nach sechs von 17 Rennen mit 88 Punkten an der Spitze vor Ferrari mit 60 Punkten.#w1#

Hamilton froh, dass es Kubica gut geht

"Ich finde keine Worte, meine Gefühle zu beschreiben." Lewis Hamilton

"Ich finde keine Worte, meine Gefühle zu beschreiben, so sehr freue ich mich über meinen ersten Sieg in der Formel 1", strahlte Hamilton. "Das Team hat super gearbeitet und es ist schön, dass ich Teil der McLaren-Mercedes-Familie bin. Mein Start war in Ordnung und ich hielt mich aus dem Gerangel um mich herum heraus. Ich bin froh, dass es meinem Freund Robert Kubica nach seinem Unfall den Umständen entsprechend gut geht. Ein paar Runden vor Schluss realisierte ich, dass der Sieg in Reichweite war und wie die Fans mich anfeuerten. Der Beginn meiner Formel-1-Karriere ist unglaublich. Danke an alle bei McLaren und Mercedes-Benz für ihre harte Arbeit."

Von einem "seltsamen Rennen mit vier Safety-Car-Phasen" sprach Alonso: "Lewis hat davon profitiert, ich nicht. Bei meinem ersten Boxenstopp in Runde 24 hatte ich keinen Sprit und musste hereinkommen. Schade, dass ich deswegen die Stop-and-Go-Strafe erhielt, aber so sind die Regeln. Die Alternative wäre gewesen, auf der Strecke ohne Benzin stehen zu bleiben. Danach habe ich so gut es ging attackiert, denn ich hatte nichts mehr zu verlieren. Auch wenn es für mich kein einfaches Rennen war, so freue ich mich doch für Lewis und das Team über seinen ersten Sieg, und auch darüber, dass es Robert Kubica gut geht. Ich hoffe, dass es nächste Woche in Indianapolis wieder besser für mich läuft."

Teamchef Ron Dennis sagte: "Das gesamte Team hat heute alles für ein optimales Ergebnis gegeben. Die Enttäuschung über die Stop-and-Go-Strafe war groß. Umso mehr freuen wir uns über die großartige Leistung von Lewis und seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Seine Familie kann stolz auf ihn sein. Fernando hatte heute Pech, aber die WM dauert noch lang und wir sind gut in Form. Das ganze Team freut sich, dass es Robert Kubica gut geht."

Haug: Alonso wäre aufs Podium gefahren

"Lewis machte von allen den besten Job und bewahrte immer einen kühlen Kopf." Norbert Haug

Und Mercedes-Sportchef Norbert Haug fügte an: "Lewis erzielte seinen ersten Grand-Prix-Sieg in seinem sechsten Formel-1-Rennen. Er machte von allen den besten Job und bewahrte immer einen kühlen Kopf. Glückwunsch und Kompliment. Fernando wurde ein Opfer der neuen Safety-Car-Regel und erhielt eine Stop-and-Go-Strafe, weil er in der ersten Safety-Car-Phase an die Box fuhr, solange diese noch geschlossen war, aber wenn der Tank leer ist, gibt es keine andere Wahl. Er fuhr die schnellste Rennrunde und war ein Anwärter für einen Podiumsplatz; unter den schwierigen Umständen hat er immerhin noch Punkte geholt."

"Wir haben drei der ersten sechs Saisonrennen gewonnen, absolvierten bisher alle Rennrunden mit beiden Autos und kamen als einziges Team bei jedem Rennen jeweils mit beiden Autos in die Punkte. Danke an jeden im Team für die harte Arbeit, die das möglich gemacht hat", so der Deutsche. "Jetzt freuen wir uns auf den US-Grand-Prix am nächsten Wochenende in Indianapolis. Das Wichtigste heute ist, dass es Robert Kubica nach seinem Unfall gut geht."