Silber schlittert in weiteres Qualifying-Debakel

Pechvogel Räikkönen muss wieder einen Motorwechsel über sich ergehen lassen, Coulthard holte immerhin Startplatz elf

(Motorsport-Total.com) - Den Titel des Pechvogels der Saison kann man getrost schon nach dreieinhalb Rennwochenenden an Kimi Räikkönen vergeben: Wie schon in Australien, Malaysia und Bahrain ging beim "Iceman" auch im heutigen Qualifying wieder ein Motor kaputt, was für das Rennen eine Rückversetzung in die letzte Startreihe bedeutet.

Titel-Bild zur News: McLaren-Mechaniker bei der Arbeit

Auch heute quittierte wieder ein Mercedes-Motor seinen Dienst...

Nach einem eigentlich viel versprechenden Freien Training am Vormittag übte sich Räikkönen schon im ersten Qualifying-Heat in Zurückhaltung, eine zweite schnelle Runde blieb ihm dann gänzlich verwehrt. Schon nach der Aufwärmrunde musste er wieder die Box ansteuern: "Es ist natürlich frustrierend, dasselbe Schicksal zwei Rennen hintereinander zu erleiden. Ich kann es jedoch sowieso nicht ändern und werde morgen versuchen, das Beste aus der Situation zu machen."#w1#

Räikkönen morgen mit neuem Motor und vollen Tanks?

Der Vizeweltmeister tröstete sich mit der Tatsache, dass er jetzt immerhin einen komplett neuen Motor verwenden kann: "Mal sehen, was ich noch ausrichten kann." Mercedes-Sportchef Norbert Haug äußerte sich zum Problem: "Wir müssen den Motor wechseln, weil uns ein löchriger Dichtring eines Auslassventils aufgefallen ist. Folglich muss Kimi morgen von hinten starten." Punkte scheinen damit möglich, mehr wird aber angesichts der wenigen Überholmöglichkeiten in Imola schwierig...

Teamchef Ron Dennis beleuchtete, warum man Räikkönen nicht wenigstens noch auf eine schnelle Runde geschickt hat: "Mit dem defekten Dichtring des Auslassventils hätte Kimi das Rennen nach Meinung der Ingenieure nicht beenden können, also haben wir den Entschluss gefällt, den Motor und seine Rennstrategie für morgen zu wechseln." Theoretisch kann man so nämlich mit einem vollen Tank starten, was sonst nicht möglich gewesen wäre.

Coulthard in Imola besserer "Silberpfeil"-Pilot

Zumindest etwas besser lief es für David Coulthard, der ohnehin das ganze Wochenende über einen stärkeren Eindruck machte als sein Teamkollege und auch im ersten Qualifying-Heat schnellster "Silberpfeil"-Pilot war. Unterm Strich landete er auf dem elften Platz, unglücklicherweise ganz am Ende eines eng beisammen liegenden Pakets - und das mit einem Fahrfehler wenige Meter vor der Ziellinie, in der 'Variante Bassa'.

"In der letzten Kurve habe ich die Räder blockiert, was etwas Zeit gekostet hat", ärgerte sich der Schotte, der in Imola schon einmal gewonnen hat. "Trotz des heutigen Resultats war unsere Performance hier in Imola verbessert. Ich habe keinen Zweifel daran, dass wir weiterhin Fortschritte machen werden, aber das braucht seine Zeit. Jetzt bleibt uns nichts anderes übrig als abzuwarten, was uns das Rennen morgen noch bringt."