Sieben Fragen an Heinz-Harald Frentzen
Heinz-Harald Frentzen im Rahmen der FIA-Pressekonferenz über Zukunftspotenzial bei Sauber, 'HANS', Technologie und den Krieg
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Heinz-Harald, du bist jetzt wieder bei Sauber. Was hat sich in den letzten Jahren verändert?"
Heinz-Harald Frentzen: "Naja, Sauber ist in diesen Jahren auch gewachsen. Das Team ist größer geworden und professioneller. Sie haben in vielen Bereichen viele Verbesserungen erzielt."

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Heinz-Harald Frentzen bei der heutigen Pressekonferenz der FIA
Frage: "Wo müssen sie anhand deiner Erfahrungen noch Verbesserungen machen?"
Frentzen: "Ich glaube, wie man sehen kann, dass das Auto technisch in sehr guter Verfassung ist. Wir hatten bei den Wintertests kaum Probleme mit der Zuverlässigkeit und das Auto ist vom ersten bis zum letzten Tag reibungslos gelaufen. Im Moment verwenden wir den alten Windkanal, um das Auto zu verbessern, denn wir müssen die aerodynamische Seite weiterentwickeln. Der neue Windkanal befindet sich im Bau. Er ist fast fertig, wird es bis Jahresende sein. Das ist das Tüpfelchen auf dem I, das noch fehlt. Sauber ist ein Team der Zukunft."
Frage: "Sauber scheint immer zu Saisonbeginn Punkte zu holen, aber dann kommt meistens ein Rückfall. Wie kann man das in den Griff bekommen?"
Frentzen: "Das war auch letztes Jahr das Hauptthema. Ich kam in Indianapolis zum Team und platzte mitten in die Diskussionen über dieses Problem hinein. Das neue Auto, der C22, wurde so konzipiert, dass es am Anfang und am Ende der Saison in verschiedene Richtungen entwickelt werden kann. Es sollen mit jedem Rennen Fortschritte gemacht werden. Natürlich wird uns ein moderner Windkanal noch mehr dabei helfen."
'HANS': "Braucht noch Arbeit, bis es wirklich komfortabel ist"
Frage: "Wäre es dir lieber, an diesem Wochenende ohne 'HANS' fahren zu müssen?"
Frentzen: "Naja, ich denke, es braucht noch ein bisschen Arbeit, bis es wirklich komfortabel ist."
Frage: "Hat die Formel 1 die richtige Balance zwischen Technologie und Sport?"
Frentzen: "Man muss die technische Seite des Sports natürlich immer in Betracht ziehen. Für die Ingenieure ist es ein Sport, die Autos so schnell wie möglich zu machen, sie weiterzuentwickeln. Gestern gab es eine lustige Geschichte in einer Zeitung. Nick (Heidfeld; Anm. d. Red.) wurde diese Woche einmal gefragt, was ihn davon abhält, schnell zu fahren. Er sagte, andere Fahrer seien eben schneller. Das war aber ein Missverständnis. Manchmal kann man den Leuten schwer verständlich machen, dass wir mit unserem Paket nicht um Siege fahren können."
Frage: "Also zu viel Technologie?"
Frentzen: "Naja, unterm Strich ist es ja nicht nur für die Fahrer ein Sport, sondern für das gesamte Team, die Ingenieure und so weiter."
Frage: "Inwiefern wird der Krieg die Formel 1 beeinflussen?"
Frentzen: "Ich finde das ehrlich gesagt sehr enttäuschend. Ich hoffte bis zuletzt, dass sich eine friedliche Lösung finden lässt, aber leider ist das nicht der Fall. Jetzt kann man nur noch hoffen, dass die Leute nicht zu sehr darunter leiden werden."

