• 25.10.2006 10:26

Shorrock: "Reifen tragen viel zur Performance bei"

Michelins Formel-1-Direktor Nick Shorrock im Interview über die veränderte Herangehensweise des französischen Reifenherstellers in der Saison 2006

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Nick, wie hast du Michelins Position eingeschätzt, als du zum Formel-1-Programm gestoßen bist?"
Nick Shorrock: "Es war klar, dass mit den sieben damaligen Partnern harte Arbeit geleistet wurde, aber auch wenn wir als Unternehmen seit dem Wiedereinstieg im Jahr 2001 jede Menge Rennsiege feiern konnten, fehlten uns doch die WM-Titel unseres erstmaligen Engagements in der Formel 1."

Titel-Bild zur News: Nick Shorrock

Nick Shorrocks Arbeitgeber Michelin zieht sich aus der Formel 1 zurück

"Als die Saison 2005 in die Gänge kam, überdachten wir unsere Strategie und arbeiteten daran, wie wir besser mit unseren Partnern kooperieren könnten, um ihnen ein klareres Verständnis vom Potenzial unserer Reifen zu geben und wie man es ausschöpfen kann. Da ging es nicht nur darum, bei Rennen und Tests zusammenzuarbeiten, sondern auch unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung war in den Prozess, potenzielle Probleme zu identifizieren, integriert."#w1#

2005 war für Michelin ein Schlüsseljahr

"Wir schauten uns auch Möglichkeiten an, um das Chassis mit den Reifen besser funktionieren zu lassen." Nick Shorrock

Frage: "Welche Schlüsselfaktoren habt ihr euch da angeschaut?"
Shorrock: "Alles! Regenreifenperformance, Verschleißraten, Grip und so weiter. Während der Saison 2005 legten wir es als Priorität fest, jede Strecke im Detail zu charakterisieren, um sicherzustellen, dass wir immer die richtigen Konstruktionen dabei hatten. Nach zwei Dritteln der Saison hatten wir ein funktionierendes System. Wir arbeiteten nicht mehr nur daran, die Reifen auf jedes Auto eines Partnerteams abzustimmen, sondern wir schauten uns auch Möglichkeiten an, um das Chassis mit den Reifen besser funktionieren zu lassen."

Frage: "Zog dies viele Änderungen im operativen Bereich nach sich?"
Shorrock: "Es war klar, dass unsere Techniker eng und in vollstem Vertrauen mit jedem Partner zusammenarbeiten müssten. Stufenweise wurden sie voll bei den jeweiligen Teams integriert, wovon die ganze Michelin-Operation profitierte. Wir erhielten bei jedem Rennen oder Test kontrastreiche und detaillierte Informationen. Unsere Teams arbeiteten im Datenbereich eng zusammen, was in den vergangenen beiden Jahren von großem Vorteil war."

2006 wurde wesentlich mehr Aufwand betrieben

"In den 18 Rennen wurden mehr als 60 Mischungen ausprobiert, ungefähr zweimal so viel wie 2005." Nick Shorrock

Frage: "Wie wirkte sich das auf eure Produktpalette aus?"
Shorrock: "2005 verwendeten wir an den Rennwochenenden zwei verschiedene Front- und fünf verschiedene Heckkonstruktionen. Dieses Jahr war es uns ein Anliegen, die individuellen Bedürfnisse der Teams besser zu befriedigen, also waren es vorne sechs und hinten 15 verschiedene Konstruktionen. Getestet haben wir 150 verschiedene Mischungen und 65 Konstruktionen. In den 18 Rennen wurden mehr als 60 Mischungen ausprobiert, ungefähr zweimal so viel wie 2005. Diese Zahlen belegen unsere konzentriertere Vorgehensweise."

"Es war eine fantastische, konkurrenzfähige Saison - und eine sehr lohnende für das ganze Unternehmen. Die Reifen tragen enorm viel zur Gesamtperformance eines Formel-1-Autos bei, was während unserer erneuten WM-Saison sehr offensichtlich war."

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