Shoot-Out bei BMW-Williams das Thema in Jerez

Räikkönen war wieder Schnellster beim Test in Jerez, alle interessierten sich aber für das Shoot-Out zwischen Heidfeld und Pizzonia

(Motorsport-Total.com) - Dass das Wetter auch am vierten Tag dieser Testwoche im südspanischen Jerez de la Frontera perfekt mitspielte, interessierte heute niemanden: Alles redete nur über das Shoot-Out zwischen Nick Heidfeld und Antonio Pizzonia um den noch zu vergebenden Stammplatz bei BMW-Williams neben Mark Webber.

Titel-Bild zur News: BMW-Williams-Garage

Bei BMW-Williams stand heute das Duell Heidfeld gegen Pizzonia im Vordergrund

Zwar bemühte sich der britisch-deutsche Rennstall im Vorfeld des Ausscheidungsfahrens darum, nicht den Eindruck zu erwecken, als sei die heutige Rundenzeit ausschlaggebend, doch Teammiteigentümer Patrick Head redete nicht lange um den heißen Brei herum und stellte klar, dass beide Fahrer unter identischen Voraussetzungen ihr Talent unter Beweis zu stellen haben. Dementsprechend groß war der Druck, der auf den beiden Kandidaten lastete.#w1#

Heidfeld: Trotz weniger Runden schneller als Pizzonia

Heidfeld schien dies aber nichts auszumachen: Mit einer Zeit von 1:16.740 steigerte er sich gegenüber gestern um 0,782 Sekunden. Wegen eines technischen Defekts konnte er lediglich 64 Runden drehen, dennoch war er am Ende um 316 Tausendstelsekunden schneller als Pizzonia. Der "Jungle Boy", der am Nachmittag Reifen testete, kam seinerseits auf sagenhafte 147 Umläufe, was deutlich mehr als zwei kompletten Renndistanzen entspricht.

Im Schatten des BMW-Williams-Duells setzte Kimi Räikkönen die vierte Tagesbestzeit für McLaren-Mercedes hintereinander, diesmal in 1:16.252. Der Finne absolvierte mit seinem MP4-19B insgesamt 70 Runden, in denen Reifentests im Mittelpunkt standen. Auf den Positionen drei und vier landeten die beiden Ferrari-Piloten Rubens Barrichello (+ 0,501/74 Runden) und Luca Badoer (+ 0,649/71 Runden), die wie an den vorangegangenen Tagen schon mit 2005er-Aerodynamik unterwegs waren.

Für Toyota war neben Ralf Schumacher, der seinen letzten Formel-1-Tag des Jahres problemlos hinter sich brachte, nicht mehr Jarno Trulli, sondern Ricardo Zonta im Einsatz, der am Wochenende Regenreifentests auf einer künstlich bewässerten Strecke durchführen wird. Heute reichte es für das Duo für den fünften beziehungsweise siebenten Rang - Schumacher (123 Runden) hatte 0,674 Sekunden Rückstand auf Räikkönen, Zonta (141 Runden) 0,884.

Klien knapp vor Wurz auf Position acht

Mit nur einer Tausendstelsekunde Rückstand auf Zonta belegte Christian Klien (Red Bull Racing) Platz acht. Der Österreicher kam in der 36. seiner 104 Runden auf eine Zeit von 1:17.137 und landete damit knapp vor seinem Landsmann Alexander Wurz, der den zweiten McLaren-Mercedes steuerte, einmal zu Fuß zurück an die Box kam und um 1,060 Sekunden langsamer war als die Spitze. Wurz umrundete den 4,428 Kilometer langen Kurs 77 Mal, was 112 Prozent einer Renndistanz entspricht.

Franck Montagny (+ 1,364/44 Runden) und Giancarlo Fisichella (beide Renault/+ 1,485/116 Runden) nisteten sich auf Position elf und zehn ein, während Anthony Davidson (BAR-Honda/+ 1,920/98 Runden) als Zwölfter das vordere Dutzend komplett machte. Davidsons Teamkollege Takuma Sato war indes wieder mit dem schwarzen "Concept Car" von BAR-Honda mit neuem Motor unterwegs, blieb aber nach 84 Runden knapp mehr als zwei Sekunden hinter der Spitze und wurde Letzter.

Trotz der Abwesenheit des Sauber-Teams hatte der heutige Testtag auch für die schweizerischen Fans etwas zu bieten, denn Neel Jani kam endlich zu seiner schon länger geplanten Ausfahrt für Red Bull Racing. Jani, nächstes Jahr in der neuen GP2-Serie am Start, machte einen tadellosen Job, leistete sich keine gravierenden Schnitzer und wurde mit 1,939 Sekunden Rückstand nach 53 Runden 14. Auf Teamkollege Klien verlor er 1,054 Sekunden.