powered by Motorsport.com
  • 23.10.2015 21:24

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Sergio Perez: Werden nie wissen, wer der beste Fahrer ist

Force-India-Pilot Sergio Perez über seinen Traum vom Formel-1-Titelgewinn, der lehrreichen Zeit bei McLaren und die schwierige Einschätzung der Fahrerleistung

(Motorsport-Total.com) - Mit Rang drei im Grand Prix von Russland 2015 in Sotschi hat Sergio Perez einmal mehr sein großes Potenzial als Rennfahrer darstellen können. Der Mexikaner konnte sich mit dem Podestrang im Force-India-Teamduell gegen Le-Mans-Sieger Nico Hülkenberg recht weit absetzen. Für den 25-Jährigen, der in einer Woche sein Heimspiel in Mexiko-Stadt angehen wird, ist die aktuelle Phase im Lager der Inder sehr wichtig. Perez möchte sich erneut für ein Topteam empfehlen.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Sergio Perez will sich mit starken Rennen wieder für ein Topteam empfehlen Zoom

"Ich bin bei Force India schnell gut zurecht gekommen. Man gibt mir dort die Möglichkeit, mich zu beweisen. Natürlich wird man oft nur an den Ergebnissen gemessen, aber die Fachleute können schon erkennen, was ich aus den Möglichkeiten mache. Ich werde Force India immer dankbar sein", sagt er. "Force India ist ein tolles Team, das sich bestimmt noch weiter voran arbeiten kann. In den zurückliegenden Jahren ist unser Team im Entwicklungswettkampf oftmals abgehängt worden. Jetzt hat man gewisse Dinge angepasst - und es läuft dadurch besser."

"Aber ich wünsche mir, dass ich irgendwann das ganz große Los ziehe", nennt Perez seine Formel-1-Ambitionen. "Im Moment gibt es nur ein einziges Team, mit dem man ganz vorn agieren kann. Aber wer weiß, welche Teams in Zukunft vielleicht ähnliche Chancen bieten werden? Es ist schwierig, die richtige Wahl zu treffen." Genau diese Schwierigkeiten sind Perez schon einmal begegnet. 2013 wechselte er als Hamilton-Nachfolger zu McLaren - und landete unsanft auf der Nase.

Ist Alonso der Beste, der Allerbeste, oder einer der Besten?

Force India war zur Saison 2014 Perez' Rettungsanker. "Wenn sich nach der McLaren-Zeit keine gute Möglichkeit ergeben hätte, dann wäre ich woanders hingegangen - aber nicht zu irgendeinem Hinterbänkler, nur um in der Formel 1 zu bleiben", so der ehrgeizige Mexikaner. "Wenn man überhaupt keine Aussichten auf Podestplätze oder Siege hat, dann ist es sinnlos. Es gibt abseits der Formel 1 auch andere attraktive Rennserien."

"Wenn ich auf die Phase bei McLaren zurückblicke, dann sehe ich harte Zeiten, aber sie haben mich zu einem besseren Fahrer gemacht", meint Perez. "Ich glaube, da kommt in Zukunft noch mehr, denn als Fahrer werde ich mich immer weiterentwickeln. Ich werde besser und besser. Hoffentlich kommt dann irgendwann meine ganz große Chance. Mein größtes Ziel ist es, irgendwann für ein Team zu fahren, mit dem ich um Siege und Titel fahren kann."

"Ich weiß, wie schwierig es ist, in der Formel 1 um Siege zu kämpfen. Dafür muss man hart arbeiten. Bei den Topteams reicht es nicht, wenn man sich ab und zu auf dem Podest zeigt. Man muss Wochenende für Wochenende die beste Leistung abrufen. Ich hoffe, dass ich das eines Tages zeigen kann", so Perez. "In diesem Sport hat man es nicht allein in der Hand, sondern man ist extrem vom jeweiligen Material abhängig."


Formel-1-Logistik: Von Texas nach Mexiko

Formel-1-Logistikpartner DHL über die Herausforderung der innerhalb von sieben Tagen stattfindenden Rennen in Austin und Mexiko-Stadt Weitere Formel-1-Videos

"Schaut euch Fernando Alonso an. Er ist der beste Fahrer in der Szene, aber er kämpft derzeit darum, es überhaupt in die Top 10 zu schaffen", sagt der Force-India-Pilot. "Er ist vielleicht nicht der alleinige Beste, aber er gehört sicher zu den besten Fahrern überhaupt. Wer der wirklich beste Fahrer in der Formel 1 ist, werden wir sowieso nie wissen. Dafür sind die Autos einfach zu unterschiedlich. Fernando gehört aber definitiv zu den Besten."