• 23.10.2015 21:05

  • von Dominik Sharaf

Kein Interesse: Renault-Update frühestens in Brasilien

Elf von zwölf Token haben die Franzosen investiert, doch weder Red Bull noch Toro Rosso wollen für marginale Fortschritte eine Strafe kassieren - Mexiko ungeeignet

(Motorsport-Total.com) - Der überarbeitete V6-Hybrid von Renault muss auf seinen ersten Renneinsatz weiter warten - und zwar noch mindestens drei Wochen, bis in Sao Paulo der Brasilien-Grand-Prix steigt. Das Red-Bull-Team reagierte aufgrund einer drohenden Startplatzstrafe und nur geringer Vorteile skeptisch auf die Auslieferung der neuesten Ausbaustufe in Austin. Die Juniormannschaft Toro Rosso will 2015 gar nicht mehr auf eine neue Spezifikation wechseln, weshalb die Franzosen das Update laut 'Autosport' verschoben.

Titel-Bild zur News: Renault-Logo bei Red Bull

In der ehemaligen Traumehe von Red Bull und Renault kriselt es munter weiter Zoom

Das kommende Rennen in Mexiko-Stadt ist aufgrund der für die Motoren extrem anspruchsvollen Höhenlage von 2.250 Metern über dem Meeresspiegel kaum der geeignete Ort, um neue Teile einzuführen, weshalb die Wahl offenbar auf Sao Paulo fällt. Ärgerlicher ist die Verzögerung eher für Renault als für Red Bull, schließlich wird im Paddock von einem Vorteil von 0,150 Sekunden pro Runde gemunkelt, was gemessen am Einsatz von elf der zwölf verbliebenen Token eine Winzigkeit ist.

Bei den Franzosen hingegen erwarten sich die Verantwortlichen den doppelten Zeitgewinn, doch das Vertrauen zwischen den beiden Ex-Lieblingspartnern ist längst erschüttert. Hinzu kommt, dass jeder Wechsel eines Verbrennungsmotors an den Autos von Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat zehn Plätze Rückversetzung in der Startaufstellung nach sich zieht - plus weitere Sanktionen, sollten andere Komponenten von dem Update betroffen sein. Und wie zu hören ist, trifft das auch auf den Turbolader zu.

Renault hingegen muss daran interessiert sein, mit Blick auf ein mögliches Werksprojekt ab 2016 so viele Daten wie möglich zu sammeln - auch wenn an einem verregneten Austin-Wochenende kaum Erkenntnisse zu erwarten wären. Auch drängt die Zeit, schließlich verfallen die Token am Saisonende.