Senna über die Entwicklung bei HRT: "Beunruhigend"

Bruno Senna erklärt, warum HRT nicht nach vorne kommt und wieso die Verhandlungen zwischen dem Rennstall und Toyota derzeit stocken

(Motorsport-Total.com) - Der Schock sitzt immer noch tief. Bernie Ecclestones Aussagen, wonach er zwei der drei Neueinsteigerteam auf der Kippe sehe, sorgte vor allem bei Virgin und HRT für Verunsicherung. Die zwei Rennställe leiden unter finanziellen Problemen - die Statements des Formel-1-Zampanos sind bei der Sponsorensuche nicht gerade hilfreich.

Titel-Bild zur News: Bruno Senna

Unklare Zukunft: Bruno Senna und sein Team wissen nicht, wie es weiter geht

Mittendrin ist Rookie Bruno Senna, der bei HRT eine Debütsaison mit wenig Höhen und vielen Tiefen erlebt. "Wir wussten, dass es ein Risiko ist, bei einem neuen Team einzusteigen", erzählt der Neffe der tödlich verunglückten Formel-1-Legende brasilianischen Medien. "Doch von dem Zeitpunkt, als wir unterschrieben haben, bis zum Saisonstart hat sich viel verändert. Wir haben schnell einen Vertrag gemacht und konnten nicht voraussagen, was passieren wird."#w1#

Turbulente Zeiten bei HRT

Vieles hat sich bei Hispania geändert. Der Rennstall, den vormals noch Adrian Campos leitete, wurde von Miteigentümer José Ramón Carabante gerettet, Colin Kolles stieg als Teamchef ein versuchte alles, um das Team doch noch zum ersten Saisonrennen zu führen. Die Mission gelang, allerdings mit viel Bauchweh.

"Wir hatten einen großen Lernprozess", denkt Senna zurück. "Wir begannen die Saison ohne Testfahrten - wir haben gearbeitet und holten das Beste aus dem Auto heraus." Warum man dennoch am Ende des Feldes feststecke? "Uns geht es nicht wie Red Bull, die am Wochenende große Dinge testen können. Wir bekommen viel seltener neue Teile - und in der Formel 1 muss man ständig entwickeln, um konkurrenzfähig zu bleiben."

Düstere Perspektiven

Dennoch werde man regelmäßig mit Updates versorgt, "wie ein neuer Tank oder eine neue Elektronik - an jedem Wochenende kommen neue Teile. Unsere finanziellen Grenzen sorgen aber für große Schwierigkeiten bei der Entwicklung des Autos. Das ist der beunruhigendste Aspekt." Läuft der Rennstall nun Gefahr, die Saison tatsächlich nicht zu überleben? Senna verneint: "Es gibt eine Abmachung, dass es bis zum Ende des Jahres weitergeht."

Auch für 2011 gibt es laut dem Brasilianer schon Pläne. Das Team versucht derzeit alles, um an die nicht eingesetzten Toyota-Chassis' heranzukommen, die in Köln in der Fabrik stehen. Diese will man als Basis für die zweite Saison verwenden, da man den Vertrag mit Chassis-Bauer Dallara gekündigt hat. "Es gibt Gespräche mit Toyota. Doch es ist schwer zu sagen, wie der Stand der Dinge ist", sagt Senna. "Hispania braucht eine Homologierung der FIA, um diese Teile benutzen zu dürfen. Die Dinge sind etwas komplizierter."