Dennis warnt Villeneuve vor Formel-1-Einstieg

Während Jacques Villeneuve von seinem Angebot mit Durango für den 13. Startplatz schwärmt, wird er von Ron Dennis gewarnt: "Das ist nichts für schwache Nerven"

(Motorsport-Total.com) - 2006 musste Jacques Villeneuve die Formel 1 durch die Hintertür verlassen, jetzt will es der kanadische Ex-Weltmeister noch einmal wissen. Gemeinsam mit dem GP2-Team Durango bewirbt er sich um den ausgeschriebenen 13. Platz im Formel-1-Starterfeld für die Saison 2011. Seine Konkurrenten sind aller Voraussicht nach das Epsilon-Euskadi-Team von Jaon Villadelprat und der Rennstall des Serben Zoran Stefanovic, Stefan GP.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve will mit Durango in die Formel 1 zurückkehren

Villeneuve gibt sich gegenüber 'Rue Frontenac' optimistisch, dass sein Projekt gute Chancen hat, den Zuschlag zu bekommen: "Ich bin wirklich stolz auf unser Angebot." Dieses soll am Mittwoch in Genf präsentiert werden. "Wir können nicht steuern, was die anderen präsentieren und wie unser Ansatz bewertet wird, doch wir haben alles nach den Anforderungen der FIA gemacht", stellt er klar.#w1#

Villeneuve: Alles nach Vorschrift gemacht

Was Villeneuve dabei besonders freut? "Wir haben keine Abkürzungen genommen, alles nach dem Lehrbuch gemacht. Mein Partner haben eine makellosen Arbeit geleistet."Zu seinen Rivalen um den 13. Startplatz will sich der 39-Jährige, der derzeit versucht, in der US-amerikanischen NASCAR-Serie Fuß zu fassen, nicht äußern: "Wir wissen nicht, wie viele Leute präsentieren, noch wer sie sind und ob sie seriös sind."

Noch ist nicht einmal klar, ob überhaupt eines der drei Bewerber einen Platz bekommt, zumal sich die FIA über die Herangehensweise der aktuellen Neueinsteiger sehr kritisch geäußert hat. Villeneuve bestätigt: "Die FIA hat sich nicht festgelegt, dass der 13. Platz vergeben wird, wenn sich ein Projekt nicht an die Anforderungen hält. Sollten wir den Platz bekommen, dann beginnt der Stress erst."

Er kann allerdings nicht versprechen, dass sein Team in der Debütsaison besser aussehen wird, als Lotus, Virgin oder HRT: "Es wird schwierig, 2011 konkurrenzfähig zu sein. Das wissen wir." Das liegt vor allem daran, dass die FIA erst Ende August eine Entscheidung treffen will, wer nun in die Formel 1 einsteigen darf. Zudem gibt es massive Testbeschränkungen - der Neueinsteiger wird ähnlich wie 2010 die erste Saison opfern müssen, um überhaupt Fuß zu fassen. Doch dadurch lässt sich Villeneuve nicht entmutigen: "Wir bauen das Team ja nicht nur für das erste Jahr auf."

Dennis warnt Villeneuve

Eine Warnung erhält er währenddessen von McLarens Ex-Teamchef Ron Dennis. "Die Finanzen sind das Entscheidende. Jeder in der Welt der Formel 1 hofft, dass es gelingt - es ist immer gut, wenn die Weltmeister dem Sport erhalten bleiben. Doch ich wiederhole: Es benötigt ausgiebige finanzielle Ressourcen. Das ist kein Sport für jemanden mit schwachen Nerven."

Tatsächlich war das Durango-Team in der GP2 nicht unbedingt bekannt dafür, finanziell auf besonders guten Beinen zu stehen - meist war die italienische Mannschaft auf Paydriver angewiesen. Doch zumindest hat Jacques Villeneuve in seiner aktiven Formel-1-Karriere eines bewiesen: Dass er kein Mann mit schwachen Nerven ist. Wer sich an seine wilden und beinahe mutwilligen Unfälle in der Eau Rouge in Spa erinnert, wird dies bestätigen.

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