• 29.10.2011 14:26

  • von Dieter Rencken

Senna: "Eine schwierige Nummer"

Renault-Fahrer Bruno Senna fuhr im Qualifying von Indien "nur" auf Platz 15 und rechnet mit einem kniffligen Rennen - Zwei Reifenwechsel in Noida?

(Motorsport-Total.com) - Bruno Senna brachte die Leistung seines Renault-Fahrzeugs in der Qualifikation zum Großen Preis von Indien nicht auf den Punkt. Der Brasilianer brauchte 1:26.651 Minuten für seine beste Runde und klassierte sich damit auf Position 15 - und rund drei Zehntel hinter seinem Teamkollegen Witali Petrow. Im Interview erklärt Senna, dass er sich für das Rennen am Sonntag trotzdem noch gewisse Chancen auf Punkte ausrechnet. Die Reifen spielen in Noida möglicherweise eine Schlüsselrolle.

Titel-Bild zur News: Bruno Senna

Bruno Senna steht mit seinem Renault im breiten Mittelfeld der Startaufstellung

Frage: "Bruno, in der Qualifikation kamst du auf Rang 15 über die Linie. Wie lauten deine Aussichten für das Rennen in Indien?"
Bruno Senna: "Das wird eine schwierige Nummer. Es ist immer ein Rückschlag, wenn man ein solches Ergebnis hinnehmen muss."

"Wir schauen uns das genau an und arbeiten daran, eine Lösung für den Sonntag zu finden. Ich denke, im Rennen sind wir besser aufgestellt als die Leute um uns herum. Wenn wir bei der Zieldurchfahrt vier, fünf Positionen weiter vorne landen würden, wäre das ein ordentliches Resultat, denke ich."

Senna mit einem Extrasatz weicher Reifen

Frage: "Könnten dich die Schwierigkeiten aus dem Zeittraining auch im Rennen behindern?"
Senna: "Wenn sich das Auto im Rennen nicht anders verhält als im Qualifying, wird es ein schwieriges Rennen. Sollte sich das Fahrzeug aber so anfühlen wie im dritten Freien Training, dann bin ich davon überzeugt, dass ein gutes Rennen vor uns liegt."

Frage: "Kamen bei dir im Qualifying drei Reifensätze der weichen Mischung zum Einsatz?"
Senna: "Nein, es waren zwei. Das machte aber keinen großen Unterschied aus (lacht; Anm. d. Red.)."

Frage: "Es muss ja nichts Schlechtes sein, einen frischen Reifensatz übrig zu haben. Die Pneus scheinen hier ziemlich lange zu halten..."
Senna: "Ja. Die weiche Mischung verhält sich sehr gut auf dieser Strecke. Sofern alles prima funktioniert, sollten wir im Rennen eine gute Figur abgeben."

"Die weiche Mischung verhält sich sehr gut auf dieser Strecke." Bruno Senna

"Obwohl die Geraden hier so lange sind, ist der Kurs an sich nicht sehr einfach, um zu überholen. Auf der langen Gerade haben wir meist Gegenwind, was das Überholen nicht gerade vereinfacht. Auf der Hauptgeraden werden wir aber sicher ein paar Manöver erleben."

¿pbvin|512|4212||0|1pb¿Frage: "Wie groß ist der Abstand zwischen den beiden Reifensorten?"
Senna: "Der Unterschied ist doch beträchtlich. Ich denke, wir reden hier von 1,5 bis zwei Sekunden. Das kommt aber immer auf das jeweilige Auto an."

"Red Bull und McLaren können der härteren Mischung bestimmt mehr Grip entlocken, weil sie die Pneus besser auf Temperatur bringen. Für sie liegen die beiden Sorten also vielleicht etwas weniger stark auseinander. Für die Teams mit weniger Abtrieb ist das auf jeden Fall nicht so offensichtlich."

Wie viele Boxenstopps sind nötig?

Frage: "Wie groß ist der Unterschied zwischen der Erwartungshaltung vor dem Event und den Tatsachen auf der Strecke?"
Senna: "Wir hatten damit gerechnet, dass die weichen Reifen angesichts der hohen Geschwindigkeiten auf dieser Strecke deutlich mehr leiden würde."

"Diese Pneus halten aber ziemlich gut. Uns steht also möglicherweise ein normales Rennen ins Haus, was die Anzahl der Boxenstopps anbelangt. Man wird aber halt versuchen, so kurz wie möglich auf den harten Reifen zu fahren."

"Man wird halt versuchen, so kurz wie möglich auf den harten Reifen zu fahren." Bruno Senna

Frage: "Sind zwei Reifenwechsel realistisch?"
Senna: "Da müssen wir abwarten. Das hängt wohl ganz davon ab, wie groß der Verschleiß bei den weichen Reifen ist. Es wird sicherlich ein paar Fahrer geben, die zwei Stopps anstreben."

Frage: "Das Team gab bekannt, dass Romain Grosjean in Abu Dhabi das erste Freie Training in deinem Auto bestreiten wird. Wie stehst du dazu? Setzt dich das im Hinblick auf 2012 unter Druck?"
Senna: "Nein. Ich denke, dieser eine Freitag tut mir nicht allzu weh, denn in Abu Dhabi wird der Kurs am Freitagmorgen sicherlich sehr staubig sein."


Fotos: Bruno Senna, Großer Preis von Indien


"Es sollte okay sein, wenn ich am Nachmittag ins Auto steige und gut mit meinem Team zusammenarbeite. Es ist halt ein Wettbewerb. So ist das in der Formel 1 bei jedem Mal, wenn du im Fahrzeug sitzt. Daran ist ja nichts verkehrt."