• 29.10.2011 14:27

  • von Fabian Hust

Ferrari rechnet sich gute Chancen aus

Nach einem Qualifying, in dem Fernando Alonso die erste Startreihe nur knapp verpasste, blickt man dem Indien-Rennen optimistisch entgegen

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso qualifizierte sich mit 0,341 Sekunden Rückstand auf Sebastian Vettel am Samstagnachmittag in Indien auf der vierten Position. Dank der Strafversetzung von Lewis Hamilton geht es für ihn noch um eine Position nach vorn. Teamkollege Felipe Massa hatte Pech, da er auf seiner letzten gezeiteten Runde mit einem technischen Defekt von der Strecke flog. Der Brasilianer belegte schlussendlich mit 0,944 Sekunden Abstandrang sechs.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa demolierte sich im Qualifying den wertvollen Frontflügel

"Es war wichtig, in eine der ersten beiden Reihen zu kommen", so Alonso. "Denn dann ist es einfacher, um ein gutes Ergebnis zu kämpfen. Ich denke nicht, dass es einen allzu großen Unterschied zwischen den beiden Linien der Startaufstellung gibt, denn die Ideallinie auf der Start-Ziel-Gerade verläuft über die Streckenmitte, also sind beide Seiten ziemlich schmutzig. Fakt ist, dass der Schmutz neben der Ideallinie beim Überholen zu einem Problem werden könnte. Wer auch immer das Manöver einleitet muss alles geben, ohne zu zögern."

"Bisher ist das Wochenende wie erwartet gelaufen, nun werden wir versuchen, morgen gute Arbeit zu leisten. Es wäre sehr schön, eine der Trophäen nach Hause zu bringen, die jenen überreicht werden, welche es beim Formel-1-Debüt in Indien auf das Podium schaffen."

"Ich bin der ersten Startreihe sehr nahe gekommen, was eine kleine Überraschung ist. In den Qualifying-Einheiten vor kurzem haben wir es nicht geschafft, unseren Hauptgegnern so nahe zu kommen, schon gestern sahen wir ganz konkurrenzfähig aus."

"Für gewöhnlich ist unser Leistungsniveau am Sonntag besser, aber das bedeutet nicht automatisch, dass wir um den Sieg kämpfen werden. Es gibt so viele Unbekannte, noch mehr als üblich, und wir haben gesehen, wie sich die Dinge von einer Strecke zur anderen ändern können. In Suzuka standen wir knapper vor dem Sieg und in Singapur waren wir nicht konkurrenzfähig. Wir werden unser Bestes geben, das steht fest."

"Was heute auf meiner letzten gezeiteten Runde passiert ist, war wirklich schade", so Massa. "Heute hatten wir das Potenzial, uns eine gute Platzierung zu sichern, so wie das Fernando zeigte. Das konnte man auch an der Tatsache sehen, dass meine sechstbeste Zeit mit einem ziemlich langsamen dritten Sektor erzielt wurde."

"Ich kam in die achte Kurve, fuhr über den Randstein und dabei kollabierte die rechte Vorderradaufhängung durch den Schlag des angehobenen orangefarbenen Teils, der meiner Meinung nach an dieser Stelle zu hoch ist. Es ist eine sehr schnelle Kurve, die man mit rund 215 km/h einfährt, und das könnte man anders regeln. Dies sind Details, die man für das kommende Jahr verbessern kann."

¿pbvin|512|4204|ferrari|0|1pb¿"Ich wiederhole mich, ich bin enttäuscht, denn das Auto war das ganze Wochenende über gut. Nun finde ich mich selbst mit weniger als einem Satz weicher Reifen und mit einem gebrochenen Frontflügel wieder. Es war der neue, welchen wir hier zum ersten Mal dabei hatten und der etwas zusätzliche Leistung bietet. Morgen wird das Überholen aufgrund des Schmutzes auf der Strecke schwierig. Ich denke jedoch, dass wir immer noch viele Überholmanöver sehen werden."

"Zunächst einmal möchte ich den Organisatoren dieses Rennens gratulieren", so Teamchef Stefano Domenicali. "Es ist eine großartige Leistung, die Formel 1 nach Indien zu bringen, und sie und Bernie Ecclestone verdienen das Lob. Dieses Land wächst schnell, selbst wenn es scharfe Kontraste gibt, aber niemals zuvor haben wir gesehen, wie unser Sport mit solchem Enthusiasmus und Interesse der Öffentlichkeit willkommen geheißen wurde."

"Was das Qualifying betrifft, so muss ich sagen, dass die allgemeine Leistung des Autos gut war. Dass wir lediglich um eine Zehntelsekunde von der ersten Reihe entfernt lagen - Vettel war einmal mehr unantastbar - bedeutet, dass wir auf dieser Strecke nicht allzu schlecht aussehen."

"Wir können natürlich für Felipe enttäuscht sein, der das gesamte Wochenende über sehr schnell war. Unfälle wie diese können passieren, aber das Wichtigste ist, dass der Fahrer in Ordnung ist. Für gewöhnlich ist unsere Geschwindigkeit im Rennen besser als unsere absolute Leistung im Qualifying. Lasst uns hoffen, dass dies auch morgen der Fall sein wird, und dass wir Indien mit einem guten Ergebnis in der Tasche verlassen können."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Indien, Samstag


"Ich weiß nicht, ob unsere Mechaniker von diesem Rennen glückliche Erinnerungen mitnehmen können, denn wir haben ihn während den vergangenen zwei Tagen definitiv eine Menge Arbeit beschert", so Chefingenieur Pat Fry. "Gestern gab es am Auto von Fernando einen unerwarteten Motorwechsel, heute müssen wir Felipes Auto reparieren."

"Was die Leistung betrifft, die wir im Qualifying sahen, ist das Urteil ein ganz gutes. Der 150° Italia hat sich in den ersten beiden Sektoren der Strecke als sehr konkurrenzfähig erwiesen, und angesichts seiner Charaktereigenschaften ist die Leistung im zweiten ermutigend."

"Wir hatten jedoch im letzten Sektor etwas mehr zu kämpfen, besonders wenn wir uns mit dem Red Bull von Vettel vergleichen. Der neue Frontflügel erlaubt mehr Raum für Manöver, wenn es um die aerodynamische Balance geht, was immer positiv ist."

Die weichen Reifen scheinen auf ihrer zweiten gezeiteten Runde am besten zu sein, und die Abnutzung scheint niedriger zu sein, als wir dies erwartet hatten und in einem ähnlichen Bereich, wie wir ihn schon in Korea hatten, wo die Strecke vergleichbar glatt ist. Wir müssen die beste Strategie herausfinden und im Falle von Felipe den Verlust eines Satzes weicher Reifen minimieren, welchen wir bei dem Unfall beschädigten."