Senna bereitet sich auf große Herausforderung vor

Bruno Senna geht immer noch davon aus, 2009 Formel 1 zu fahren, auch wenn er weiß, dass ihn im Ex-Honda-Team ein schwieriges Debüt erwarten würde

(Motorsport-Total.com) - Obwohl Gerüchten zufolge Rubens Barrichello auf der Pole-Position steht, was das zweite Cockpit neben Jenson Button im Ex-Honda-Team angeht, rechnet Bruno Senna weiterhin damit, den Zuschlag zu bekommen. Derzeit bereitet sich der junge Brasilianer auf die "große Herausforderung" vor, praktisch ohne Testfahrten in die Königsklasse einzusteigen.

Titel-Bild zur News: Bruno Senna, Barcelona, Circuit de Catalunya

Bruno Senna pokert weiterhin auf ein Cockpit im ehemaligen Honda-Team

"Mit so wenigen Kilometern ist in den vergangenen Jahren niemand in die Formel 1 gekommen", wird Senna von 'Autosprint' zitiert. "Ich bin aber lieber unter schwierigen Bedingungen in der Formel 1 als gar nicht. Eine weitere GP2-Saison wäre für mich nutzlos. Das Debüt wäre schwierig, ich weiß, aber zumindest würde es am Anfang keinen großen Druck oder übertriebene Erwartungen geben, weil niemand die Ex-Honda-Truppe als Topteam betrachtet."#w1#

Senna klammert sich an jeden Strohhalm

Der 25-Jährige betont, dass er jede Chance auf ein Formel-1-Cockpit "mit beiden Händen" packen müsse, "weil es sein kann, dass man danach nie wieder eine Chance erhält". Und er fügt an: "Wenn ich vor dem Australien-Grand-Prix noch drei, vier Tage testen und etwa 1.200 Kilometer zurücklegen könnte, dann wäre das ein Traum!" Die Strecke in Melbourne kennt Senna ja bereits von seinen Gastauftritten in der Australischen Formel 3.

Was die Entwicklung in Brackley angeht, so sieht er keineswegs so schwarz wie manche Experten: "Obwohl Honda seinen Rückzug bekannt gegeben hat, wird im Team weiterhin gearbeitet - vielleicht nicht so intensiv, wie es mit Honda passiert wäre, aber die Techniker haben weiterentwickelt und befinden sich mit dem neuen Auto im Plan." Vom großen Vorsprung, den man sich wegen des Entwicklungsstopps im Vorjahr erhofft hatte, redet aber niemand mehr.

Kein Interesse an Toro Rosso

Das Ex-Honda-Team ist übrigens Sennas letzte Chance auf einen Platz in der Königsklasse, denn bei Toro Rosso sind die beiden Cockpits inzwischen vergeben. Zwar haben Verhandlungen stattgefunden, aber schlussendlich hatte der GP2-Vizemeister den Eindruck, "dass es ihnen mehr ums Überleben geht als darum, etwas Bedeutsames für die Zukunft aufzubauen". Somit war das Red-Bull-B-Team für ihn kein Thema mehr.

"Ich war enttäuscht darüber, wie sie an die Sache herangegangen sind", so Senna. "Sie waren nur am Budget interessiert. Ich aber wollte testen, bevor ich unterschrieben hätte, um das Auto und das Team kennen zu lernen, um zu schauen, wie die Chemie zwischen uns passt. Als Gerhard Berger ausstieg, verlief sich die Sache nach und nach im Sand. Ohne Gerhard fiel mein Interesse, für Toro Rosso Rennen zu fahren, ganz auf den Nullpunkt."