Scott Dixon erhält seine Formel-1-Chance
IRL-Champion Scott Dixon darf für das BMW-Williams-Team testen und kommt damit seinem Traum einen Schritt näher
(Motorsport-Total.com) - Viel Aufregung herrschte in der Woche vor dem Saisonstart in der Rennsportszene, als die Mutter von Scott Dixon einer Zeitung stolz verriet, dass ihr Sohn in Kontakt mit einem Formel-1-Team steht und die Chance besteht, dass der amtierende Indy-Racing-League-Champion kommende Saison in der Formel 1 fährt. Dixon meldete sich kurz darauf selbst zu Wort und dementierte die Aussagen seiner Mutter - sie habe dieses Interview nie gegeben und es abestünde kein ernsthafter Kontakt in die Formel 1.

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Scott Dixon: Wird er Nachfolger von Juan-Pablo Montoya?
Wenige Tage vor dem Auftaktrennen in Melbourne verriet Williams-Teamchef Frank Williams, dass man sehr wohl mit dem Neuseeländer gesprochen hat: "Wir standen in Kontakt zu ihm, aber ich muss ehrlicherweise sagen, dass ich nicht mit ihm selbst gesprochen habe", so der Brite, der allen Grund dazu hat, sich nach möglichen Nachfolgern von Juan-Pablo Montoya und Ralf Schumacher umzusehen. "Wir müssen natürlich den Platz von Juan auffüllen und da schauen wir uns jeden möglichen Namen an. Das könnten 50 Namen sein."#w1#
Scott Dixon eine Alternative zu Webber?
Während die meisten Formel-1-Experten davon ausgehen, dass Jaguar-Pilot Mark Webber den Kolumbianer ersetzen wird, sprach Ralf Schumacher zuletzt davon, dass Jenson Button in das Team zurückkehren wird - sowohl Webber als auch Button müssten jedoch aus ihren Verträgen freigekauft werden. Auf dem Papier klingt der Name Dixon verlockend: Im Alter von 20 Jahren war er der jüngste Fahrer, der je einen CART-Lauf gewann und er holte sich im ersten Anlauf den Titel der IRL-Meisterschaft.
Dixon ist schon ganz aufgeregt
Nun darf Scott Dixon am 26. März den WilliamsF1 BMW FW26 in Paul Ricard ausprobieren, Anfang April ist ein weiterer dreitägiger Test auf dem 'Circuit de Catalunya' in Barcelona eingeplant. "Ich bin sehr heiß darauf, Ende kommender Woche nach Paul Ricard gehen zu dürfen", so Dixon. "Dies wird mein erster Kontakt mit einem Formel-1-Auto sein. Der richtige Test findet aber im April statt. Frank Williams und mein jetziger Teamchef Chip Ganassi haben mich sehr für diesen Test unterstützt und sie geben mir jede Chance, mich zu beweisen."
Williams vom Talent des Neuseeländers überzeugt
"Scott ist ganz klar sehr talentiert", so Teamchef Frank Williams. "Es wird faszinierend sein zu sehen, welche Leistung er in einem Formel-1-Auto bringen wird. Wir danken Chip Ganassi, dass er diesen Test ermöglicht. Das ist natürlich ein Zeichen unserer engen und langen Kooperation mit einer Organisation, die ich sehr hoch schätze."
Ganassi unterstützt Dixon auf der ganzen Linie
Target Chip-Teamchef Chip Ganassi: "Wir haben schon immer eine gute Arbeitsbeziehung zu Frank gehabt und beide Teams haben als Ergebnis daraus über die Jahre hinweg von einem Arsenal bemerkenswert talentierter Fahrer profitiert. Dies ist eine gute Möglichkeit für Scott, sich im Formel-1-Auto zu beweisen und ich habe unsere Fahrer schon immer ermutigt, neue Herausforderungen anzunehmen und bestrebt zu sein, der Beste zu sein."
Kontakte auch zu McLaren und Ferrari
Manager Stefan Johansson hatte zuletzt auch Kontakte zu McLaren und Ferrari in die Formel 1 geknüpft. Geht es nach den Plänen des 23-Jährigen, dann folgt allerdings erst nach einem Jahr als Testfahrer für ein Formel-1-Team der Aufstieg zum Stammfahrer: "Ein Jahr testen wäre vermutlich das Beste, bevor man dann richtig einsteigt. Auf jeden Fall würde es mir mehr Vertrauen geben, denn es ist eine Serie in die man nur schwer hineinkommt." Ursprünglich wollte man schon Ende verganges Jahr ein Formel-1-Auto ausprobieren.
Scott Dixon, der schon im Jahr 2001 als damaliger "Rookie of the Year" der ChampCar-Serie die Formel 1 zu seinem Karriereziel erklärt hatte, wäre bei einem Einstieg in die Formel 1 nach Jacques Villeneuve, Alessandro Zanardi, Juan-Pablo Montoya und Cristiano da Matta bereits der fünfte Fahrer, der in den letzten Jahren den Sprung über den Teich in die Formel 1 geschafft hat.

