• 14.05.2002 11:04

  • von Fabian Hust

Schumi: "Rubens war der beste Fahrer auf der Strecke"

Michael Schumacher spricht noch einmal über die Stallorder, die ihm noch immer äußerst unangenehm zu sein scheint

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher war der große Verlierer des Rennens in Österreich, obwohl er es eigentlich gewann. Der Sieg war nicht ehrlich aus eigener Kraft herausgefahren und viele waren der Meinung, dass Schumacher sich der Anweisung seines Teams hätte widersetzen sollen. Er hätte durch ein solches Manöver viel Größe zeigen können, aber das Team verprellt. Der Grad zwischen Hui und Pfui war extrem schmal und Schumacher entschied sich, die Punkte mitzunehmen. Wer weiß, ob er sich dadurch den fünften WM-Titel gesichert hat.

Titel-Bild zur News: Schumacher und Barrichello

Michael Schumacher: Rubens Barrichello musste ihm den Sieg schenken

"Ich weiß, dass unsere Position im Hinblick auf die Teamorder manchmal schwierig zu erklären ist", so Michael Schumacher. "Aber man sollte einfach einmal genauer darüber nachdenken. Man muss bedenken, dass wir diese Strategie nicht erfunden haben. In der Formel 1 gab es eine Menge anderer Teams, die das schon vor uns gemacht haben."

Für Teamkollege Rubens Barrichello hat Michael Schumacher erneut tröstende Worte parat, die aber wohl nicht viel helfen werden: "Er war der beste Fahrer auf der Strecke. Ich fragte mich selbst, ob es notwendig ist, angesichts der in unserem Vorteil laufenden WM und unseres in Verbindung mit den Bridgestone-Reifen konkurrenzfähigen Autos, diese Maßnahme zu treffen."

"Ich kann nur wiederholen, dass in unserem Sport nichts sicher ist. Zum Beispiel könnte ich mit dem Auto Probleme haben und komme dadurch nicht immer in die Punkte. In zwei oder drei Rennen kann die Situation schon ganz anders aussehen, auch wenn es im Moment nicht der Fall zu sein scheint. Und man muss sich nur einmal an 1998 erinnern, als wir im Sommer nahe an McLaren rankamen, als sie den Anfang der Saison dominierten, so wie wir das jetzt tun."

"Ferrari hat dies auf die harte Tour gelernt, als man drei WM-Titel mit einem ganz geringen Vorsprung verlor. Das waren bittere Momente. Seitdem versuchen wir eine Wiederholung dieser Situation zu vermeiden. Wenn also ein Fahrer eine klar bessere Chance auf den Gewinn des Titels hat, so versuchen wir diesen Prozess zu erleichtern. So etwas kommt zum Beispiel auch im Radsport vor. Man muss akzeptieren, dass man manchmal schwierige Entscheidungen treffen muss."