• 06.12.2001 16:59

"Schumi" kassiert die meisten Millionen

Auch dieses Jahr wird Michael Schumacher als bestverdienenster Sportler Deutschlands begießen können

(Motorsport-Total.com/dpa) - Das kommende "halbe Gehalt" geht den Superreichen unter den deutschen Sport-Millionären am Geldbeutel vorbei. Rezession hin, Euro-Einführung her - Weltmeister Michael Schumacher kassiert seine Jahresgagen im hohen zweistelligen Millionenbereich auch weiterhin in amerikanischen Dollar. Im "D-Mark-Adel" der Formel 1 sind auch BMW-Williams-Pilot Ralf Schumacher mit zirka 28.000.000 Mark und der inzwischen arbeitslos gewordenen Heinz-Harald Frentzen mit geschätzten 18.000.000 vertreten.

Titel-Bild zur News: Michael und Ralf Schumacher

Michael Schumacher haben seine Formel-1-Siege steinreich gemacht

Dass der Pfennig als Cent auf dem Konto nur noch halb so viel zählt, bringt die Spitzenreiter der Gehaltsliste des deutschen Sports nicht wirklich zum Rechnen. Ohnehin bezahlt "Schumi I", der per anno mit umgerechnet und geschätzten 85.000.000 Mark von seinem Formel-1-Arbeitgeber Ferrari und den diversen Sponsoren auch in diesem Jahr unangefochten die Nummer eins bleibt, seine Brötchen weiter in Schweizer Franken.

Doch auch das Gehalt anderer deutscher Sportler kann sich sehen lassen. Mit einem Salär von gut dreieinhalb Millionen Mark hatte der in den USA nur "German Wunderkind" genannte Dirk Nowitzki 1998 in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA angefangen. Von Saison zu Saison steigerte sich der 23-Jährige; und sein Gehalt auf rund fünf Millionen Mark. Doch damit ist jetzt Schluss: Nowitzki hat einen Sechsjahresvertrag unterschrieben, der ihm mit Ablauf dieser Spielrunde 200 Millionen Mark einbringt - rund 36 Millionen pro Jahr inklusive der schätzungsweise drei Millionen, die seine Sponsoren jetzt schon an ihn überweisen.

"Ich werde meine Wurzeln nie vergessen und daran ändert auch mein neuer Millionenvertrag nichts", sagt der Korbjäger, der mit 21,8 Punkten und durchschnittlich 9,2 Rebounds pro Spiel zu den Riesen seiner Zunft gehört. Finanziell gesehen zählte der Chef der deutschen Nationalmannschaft mit acht Millionen Mark im zu Ende gehenden Jahr freilich noch einmal zu den "armen Schluckern" seiner Liga.

Mehr noch als der teuerste deutsche Fußballer, Oliver Kahn, kassiert Olaf Kölzig alles in allem bei den Washington Capitals in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL. Der Torwart auf dem Eis bekommt umgerechnet rund 13,5 Millionen Mark und lässt seinen Keeper-Kollegen, den mit Bambi und sonstigen Preisen dekorierten Vereins-Weltmeister im Kasten des FC Bayern München, um glatte viereinhalb Millionen Mark hinter sich.

Der Wechsel aus der DEL in die NHL hat sich auch für Verteidiger Uwe Krupp gelohnt. Bei den Detroit Red Wings streicht der inzwischen 36-Jährige neun Millionen Mark ein und belegt damit wie Oliver Kahn und der deutschstämmige Basketballer Shawn Bradley, der wie Nowitzki bei der Europameisterschaft im DBB-Team Vierter geworden ist, Geldranglisten-Platz Nummer fünf.

Diesem Trio dicht auf den Fersen ist die breite Spitze der manches Mal nur zweitklassigen deutschen Kicker-Elite. Von den Bayern-Großverdienern Kahn und Stefan Effenberg (8 Millionen Mark) über die Dortmunder Stefan Reuter (6,5) und den ausgemusterten Fredi Bobic (6) bis hin zu Oliver Bierhoff, der seine Millionen inzwischen im Fürstentum Monaco verdient. Reden mag natürlich auch der Nationalstürmer über seine inflationären Bezüge nicht. Deshalb sind auch seine 6 Millionen Mark Jahresgage aus Gehalt, Werbung und sonstigen Bezügen eine auf vielen Informationen und Indizien beruhende geschätzte Größe.

Das trifft auch auf die monetären Angaben der Pedaleure Jan Ullrich und Eric Zabel sowie "Adler" Martin Schmitt zu. Dank einer "Lila Pause" macht der Skisprung-Weltmeister einen ordentlichen Schnitt. Die 500.000 Mark Prämien für seine weiten Flüge verdreifacht er in der Werbung und kommt so auf gut und gerne zwei Millionen Mark. Dafür muss sich Olympiasieger Jan Ullrich nicht abstrampeln. Der Serien-Zweite der Tour-de-France wird bei ungefähr acht Millionen Mark taxiert - sein Kollege und Weltcupsieger Eric Zabel dürfte sich rund drei Millionen Mark ersprintet haben. Im kommenden Jahr bekommen auch sie nur noch die Hälfte - in Euro, was den Wert nicht schmälert.