"Schumi II" stellt Montoya beim Quali-Comeback kalt

Während Montoya an seiner Fahrzeugabstimmung scheiterte, sicherte sich Ralf Schumacher den guten fünften Startplatz

(Motorsport-Total.com) - Immer wieder hört man, dass Juan-Pablo Montoya für BMW-Williams nur halb so wertvoll ist, wenn er Ralf Schumacher nicht zur Seite hat, da der Deutsche als der bessere Abstimmer gilt - was sich heute in Shanghai eindrucksvoll bewahrheitet hat. Während Schumacher beim Comeback auf den fünften Startplatz fuhr, scheiterte sein Teamkollege an der schlechten Balance seines FW26.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Mit Startplatz fünf in China meldete sich "Schumi II" eindrucksvoll zurück

"Ich muss zugeben, dass ich mich sehr schwer damit getan habe, für diese Strecke die richtige Abstimmung zu erarbeiten", so Montoya ehrlich. "Mein Auto ist noch immer ziemlich schwierig zu fahren und auch etwas zu unberechenbar. Ich hatte keine groben Fehler in meiner Qualifikationsrunde, aber das Handling war zu problematisch, um eine gute Rundenzeit zu schaffen. Ralf hat mit seinem Auto den besseren Job gemacht. Sein Startplatz beweist das."#w1#

Montoya hätte sich in China ein Top-Resultat gewünscht

Platz elf mit 1,233 Sekunden Rückstand bedeutet wegen der Sato-Strafe morgen die fünfte Startreihe für Montoya, doch gerade an diesem Wochenende wäre ihm viel an einem besseren Resultat gelegen: "Es ist schade, dass ich das nicht auch besser hinbekommen habe, denn hier zu fahren, macht richtig Spaß, obwohl es für meinen Geschmack ein bisschen zu viele langsame Kurven gibt. Jetzt werden wir sehen, wie das Ganze über die Renndistanz aussieht."

Teamkollege Schumacher war um 0,354 Sekunden schneller als Montoya - wobei er die Zeit ausschließlich im zweiten und dritten Sektor herausfahren konnte. Auf die Spitze fehlten aber auch dem Formel-1-Heimkehrer 0,879 Sekunden, was unterm Strich den fünften Startplatz bedeutete. Zufrieden, Ralf? "Ich bin positiv überrascht von meinem Ergebnis. Ich hätte nicht gedacht, dass ich auf Platz fünf fahre. Von daher bin ich zufrieden, ja", entgegnete er.

"Es war sehr schwierig, eine gute Fahrzeugabstimmung zu finden, und im ersten Sektor habe ich immer noch Schwierigkeiten. Auf jeden Fall ist es gut, nach der langen Pause wieder im Rennauto zu sitzen und in Form zu sein. Ich fühle mich ausgezeichnet. Wir werden morgen sicher ein gutes Rennen haben", kündigte er - in der Hoffnung, dass Michelin konstanter sein wird als Bridgestone - einen kämpferischen Comeback-Grand-Prix an.

Michael und Theissen mit dem Qualifying zufrieden

Als "hochinteressant" empfand Technikchef Sam Michael das Qualifying: "In Sachen Zuverlässigkeit lief bei uns alles problemlos. Ralf hat in seinem ersten Einzelzeitfahren nach der langen Pause von sechs Grands Prix gute Arbeit geleistet. Ich bin sehr gespannt auf das morgige Rennen. Dann werden sich die Rennstrategien der verschiedenen Teams offenbaren. Auch die Strecke wird dann unter anderem in Sachen Reifen- und Bremsenverschleiß ihr wahres Gesicht zeigen."

BMW-Sportdirektor Dr. Mario Theissen kommentierte den Nachmittag folgendermaßen: "Es war ein spannendes Qualifying. Die Ausrutscher von Gianmaria Bruni und Michael Schumacher haben gezeigt, dass die Strecke abseits der Ideallinie noch sehr wenig Grip aufweist. Ralf kam bei seinem Comeback sowohl mit dem Auto als auch mit der Strecke sehr gut zurecht, während Juan-Pablo über Handlingprobleme klagte. Motorenseitig verlief unser China-Debüt bisher problemlos."