Schumachers starten trotz Tod ihrer Mutter

Trotz des heutigen Todes ihrer Mutter Elisabeth werden Michael und Ralf Schumacher heute in Imola wohl an den Start gehen

(Motorsport-Total.com) - Michael und Ralf Schumacher werden heute Nachmittag aller Voraussicht nach am Grand Prix von San Marino teilnehmen, obwohl in den frühen Morgenstunden in der Kölner Uni-Klinik ihre 55-jährige Mutter Elisabeth an einer Leberzirrhose verstorben ist.

Titel-Bild zur News: Elisabeth Schumacher

Michael und Ralf Schumacher haben ihre Mutter Elisabeth (Bild) verloren

Die beiden Brüder sind gestern gleich nach dem Qualifying in den nächsten Flieger nach Deutschland gestiegen, um ihre Mutter noch einmal besuchen zu können. Auf dem Flughafen wurden sie von Vater Rolf, der zuletzt nicht mehr mit der Verstorbenen zusammen gelebt hat, empfangen, mit dem sie gemeinsam das Krankenhaus aufgesucht haben. Auf dem Weg dorthin baten sie einige Journalisten um Verständnis und das Respektieren ihrer Privatsphäre.

Rund drei Stunden später machten sich die gebürtigen Kerpener dann wieder auf den Weg nach Italien, wo sie die Nacht verbracht haben. In den frühen Morgenstunden kam dann die Schreckensnachricht, dass ihre Mutter nicht mehr aus dem Koma aufgewacht und verstorben ist. Weil auch Motorrad-Star Daijiro Kato in der Nacht seinen beim Saisonauftakt in Suzuka erlittenen Verletzungen erlegen ist, wird im Fahrerlager wohl gedämpfte Stimmung herrschen.

Trotz der Familientragödie wurde inzwischen von ihren Teams bestätigt, dass sowohl Michael Schumacher als auch Ralf heute Nachmittag den Grand Prix aus der ersten Startreihe in Angriff nehmen werden. Ferrari-Technikchef Ross Brawn hat gestern ja bereits die "professionelle Einstellung" der Beiden gelobt und betont, zumindest Ferrari werde versuchen, auf die persönliche Situation, die mit diesem Unglücksfall zusammenhängt, so gut es geht Rücksicht zu nehmen.

Im Fahrerlager kam Michael Schumacher heute Morgen gemeinsam mit seiner Frau Corinna an, gab keinerlei Interviews, wirkte ernst, aber gefasst. Ralf ? ganz in Schwarz gekleidet ? tat dasselbe, hatte ebenfalls seine Ehefrau dabei. Stellungnahmen für die Presse wird es wohl nicht geben, wofür von allen Seiten Verständnis aufgebracht wird. Auch die übliche Fahrerparade für die Fans vor Ort werden sie auslassen.

Das letzte Mal, dass ein Formel-1-Fahrer kurz nach dem Tod eines Elternteils ein Rennen bestreiten musste, war 1997 in Hockenheim, als Gerhard Berger nach mehrwöchigem Krankenstand und einem schweren Testunfall wieder in seinen Benetton-Renault stieg und völlig überraschend den letzten Grand Prix seiner Karriere gewann.