Schumachers Input für mehr Überholmanöver

Kurzer Kurven-Scheitelpunkt als neues Rezept: Michael Schumacher und Alexander Wurz haben der FIA beim Überhol-Thema wichtigen Input gegeben

(Motorsport-Total.com) - In der Formel 1 wird seit der Einführung des verstellbaren Heckflügels (Drag-Reduction-System oder kurz DRS) und von KERS (Hybridtechnologie zur Rückgewinnung von Antriebsenergie aus dem Bremsvorgang) deutlich mehr überholt als in den vergangenen beiden Jahrzehnten. Aber was viele nicht wissen: Die Arbeitsgruppe Überholen (Overtaking-Working-Group oder kurz OWG) beschäftigt sich nach wie vor mit ihrem Hauptaufgabengebiet.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher hat für das Überholen einen Beitrag geleistet Zoom

So wird derzeit ernsthaft überlegt, 2013 auf fast allen Strecken eine zweite DRS-Zone zu implementieren, was bisher nur in Einzelfällen ausprobiert wurde. Und die schlauen Köpfe der Formel 1 sind zu dem Schluss gekommen, dass man auch die Rennstrecken selbst gezielt anpassen muss, um optimale Ergebnisse zu erreichen. Das neue Zauberwort scheint "kurzer Scheitelpunkt" bei Kurven vor möglichen Überholpassagen zu heißen.

"Wir haben das in der Arbeitsgruppe Überholen mit Michael Schumacher und Alex Wurz diskutiert. Das waren die zwei Fahrer, die uns Input gegeben haben", verrät Charlie Whiting, Technischer Delegierter der FIA. "Es scheint gut zu funktionieren. Mit einem kurzen Scheitelpunkt ist es viel einfacher, am Ende einer Kurve nahe am Vordermann dran zu sein. Das hat zum Beispiel in Kurve vier in Indien gut funktioniert."

In Austin wurden die Kurven eins und elf nach dem neuen Konzept designt - und zumindest teilweise konnte man bei der Premiere sehen, dass sich das bewährt. "Ich glaube, die Theorie ist korrekt", fühlt sich Whiting bestätigt. "Wenn man sich zum Beispiel Kurve sieben in Abu Dhabi anschaut, vor der langen Gegengerade, dann müssen die Autos einander durch die Kurve folgen. Du hast keine Wahl, keine zweite Linie, die gleich schnell ist wie die des Vordermannes."

"Die Idee von breiten Kurveneinfahrten und einem kurzen Scheitelpunkt ist, dass es mehr als eine Linie durch diese Kurve gibt", erläutert er. "Dann, so die Idee, kommt man mit der gleichen Geschwindigkeit wie der Vordermann aus der Kurve raus." Und kann sich im Windschatten, eventuell sogar mit DRS-Vorteil, an diesen ran- und in letzter Konsequenz sogar vorbeisaugen. Aber was bedeutet eigentlich "kurzer Scheitelpunkt"?


Fotos: Michael Schumacher, Großer Preis von Brasilien, Freitag


"Nehmen wir zum Beispiel Kurve sieben in Abu Dhabi", erklärt Whiting. "Die Fahrer fahren in die Kurve hinein und bleiben den ganzen Radius hindurch am Randstein. Folgt man einem anderen Auto, kann man nicht außen fahren, weil man dann den viel weiteren Weg hat. Ein kurzer Scheitelpunkt bedeutet, dass man den Randstein nur an einem sehr kurzen Punkt berührt, es aber viele andere Möglichkeiten gibt, die Kurve anzufahren oder herauszubeschleunigen."

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