• 04.12.2004 17:39

Schumacher: "Wir setzen alle ein breites Grinsen auf"

Michael Schumacher im Interview über das 'Race of Champions' und seine ersten Eindrücke von den Autos und der Strecke

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Michael, du bist gerade erst ins 'Stade de France' gekommen. Du hast soeben die Zeit genutzt, um den Kurs auszuprobieren. Erzähle uns ein wenig. Wie haben sich die unterschiedlichen Autos verhalten?"
Michael Schumacher: "Zunächst einmal ist das, was wir hier tun, für uns Fahrer ziemlich interessant. Ich habe mich zuvor noch nie mit Rallye-Fahrern und meinen Gegnern im gleichen Auto gemessen. Dies hier ist eine Spaßveranstaltung und ich freue mich darauf. Es macht viel Spaß auf der Strecke. Der Kurs ist schön zu fahren. Es gibt ein paar ziemlich unterhaltsame Sprünge zu sehen, denke ich. Ich glaube, dass alle von uns ein breites Grinsen aufsetzen werden. Das ist das Gute daran."

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Schumacher rechnet mit starker Gegenwehr der Rallye-Profis

Frage: "Welche verschiedenen Techniken musstest du in den verschiedenen Autos anwenden, die du gefahren bist? Kannst du uns ein wenig über die Probleme aufklären, die du gehabt hast, als du so kurz hintereinander mit verschiedenen Autos auf die Strecke gehen musstest?"
Schumacher: "Nun, ich fuhr lediglich zwei Runden im Ferrari. Ich denke nicht, dass ich den Dreh schon raus habe. Ich brauche noch ein wenig Training, denn es ist deutlich trickreicher zu fahren, das Auto ist schwer und nicht für diese Arten von Strecken gemacht. Der Buggy ist für hier natürlich ein spaßiges Auto, das richtige Auto für diesen Typ von Kurs. Hinzu kommt, dass die Reifen auf dem Ferrari kalt waren. Ich denke, dass die Autos anders gefahren werden können, wenn die Reifen warm sind und dann sollte es auch mit ihnen Spaß machen."#w1#

Schumacher hat der Ehrgeiz gepackt

Frage: "Du scheinst die erste Wahl gewesen zu sein, als die anderen Fahrer gestern gefragt wurden, gegen wen sie an diesem Wochenende gerne fahren würden. Fühlst du dich unter Druck?"
Schumacher: "Wie ich schon gesagt habe, ist dies eine Spaßveranstaltung und ich bin gerade erst heute Morgen aus Amerika angekommen. Ich bin aus diesem Grund weniger daran interessiert, perfekt für diesen Event vorbereitet zu sein, denn ich sehe ihn nicht allzu ernst, auch wenn ich natürlich dort draußen mein Bestes geben und schauen werde, ob dies ausreicht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass uns die Rallye-Jungs in den Allerwertesten treten werden."

Frage: "Wirst du dennoch versuchen, zu gewinnen?"
Schumacher: "Hast du einen Rennfahrer gesehen, dem du ein Lenkrad in die Hand drückst und der nicht sein Bestes gibt? Ich noch nicht. Ich denke, dass auch ich ein Rennfahrer bin!"

Schumacher unterstützt den guten Zweck

Frage: "Es ist für uns schön, dich außerhalb der Formel 1 zu sein. Kannst du uns die wahren Gründe nennen, warum du hier hergekommen bist?"
Schumacher: "Es gibt einige Gründe. Der Hauptgrund ist jener, dass ich Spaß haben möchte. Aber es gibt noch einen weiteren sehr wichtigen Grund, der auf den Namen 'ICM' hört. Aus diesem Grund bin ich hier, denn wir konnten eine Menge Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erregen und wir sollten eine Menge Geld für das 'ICM'-Projekt sammeln können. Das sind die zwei Hauptgründe, die mich haben hier herkommen lassen."

Frage: "Kannst du uns genau erklären, was 'ICM' ist?"
Schumacher: "Beim 'ICM' dreht es sich um die Erforschung von Krankheiten im Bereich des Gehirns und der Wirbelsäule. Es wurde errechnet, dass eine von zehn Personen davon betroffen ist. Wir bauen eine Forschungsinstitution auf, um die Ursachen für die Krankheiten zu erforschen und um dann einen Möglichkeit zu finden, wie man diese heilen kann. In dieses Projekt sind drei Ärzte involviert, die auf diesem Gebiet alle sehr sachkundig sind und wir erwarten in der Zukunft eine Menge Erfolge. Man benötigt hierfür natürlich eine gewisse Finanzierung und diese hoffen wir, zusammen zu bekommen."

Schumacher unterstützt begrenzte Anzahl von "Spezial-Events"

Frage: "David Coulthard hat gestern gesagt, dass er denkt, dass Events wie dieser definitiv die Zukunft des Motorsports sind, dass der Sport vielleicht etwas intensiver daran arbeiten sollte, ihn näher zu den Leuten zu bringen, so wie dies in anderen Sportarten wie Fußball oder Basketball der Fall ist. Stimmst du ihm zu, dass wir mehr Veranstaltungen wie diese im Herzen von Städten haben sollten?"
Schumacher: "Ich denke, dass wir eine gewissen Anzahl von Veranstaltungen haben sollten, wie du gesagt hast. Das kann man schon so sagen. Wenn man zu viele hat, dann werden sie nicht mehr etwas Besonderes sein. Man kann auch deshalb nicht zu viele durchführen, da die meisten von uns ziemlich beschäftigt sind und nicht mehr von ihnen akzeptieren können. Ich denke, dass es viele Leute anziehen würde, wenn man es so limitiert macht, wie wir es tun. Sie werden in der Lage sein, sehr nahe dran zu sein, sie werden uns aus verschiedenen Winkeln sehen, denn wenn man in der Formel 1 ein Rennwochenende abhält, dann ist man immer so ernst und konzentriert. Das lässt einem nicht viel Luft um zu sehen, wer die Person hinter dir ist. Bei diesen Events ist alles ein wenig lockerer und man sollte sich die persönliche Seite ein wenig genauer anschauen."

Frage: "Wir erwarten heute knapp 60.000 Leute. Du wirst dich in Bezug auf die Atmosphäre mehr als ein Rockstar als ein Rennfahrer fühlen..."
Schumacher: "Mit Sicherheit wird eine großartige Atmosphäre herrschen. Die Stadion-Atmosphäre ist nicht exakt jene, die wir haben, aber wir sind die Anzahl der Leute natürlich gewohnt. Dies hier ist eine komplett andere Veranstaltung, ich bin mir ziemlich sicher, dass sie ein paar großartige Wege haben, um die großartige Atmosphäre im Publikum zusätzlich zu unserem fahrerischen Teil sicher zu stellen. Die Erfahrung sollte für uns alle sehr anders sein."