Schumacher und Barrichello stehen voll hinter Ferrari

Beide Ferrari-Piloten stehen hinter ihrem Team, was das Ignorieren des Testlimits angeht - Schumacher zuversichtlich für Barcelona

(Motorsport-Total.com) - Während sich die restlichen neun Teams freiwillig auf maximal 30 Testtage während der Rennsaison geeinigt haben, hält sich Ferrari an keine solchen Limits - schon jetzt hat der italienische Traditionsrennstall 30 Tage erreicht. Zum Vergleich: Die nächsten Verfolger - das BMW WilliamsF1 Team, McLaren-Mercedes, Renault und BAR-Honda - liegen bei je zwölf Tagen.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher steht in Sachen Testlimit voll hinter seinem Team

Doch während die restlichen neun Teams und die Medien naturgemäß ebenso Kritik an Ferrari üben wie Bernie Ecclestone und die FIA, stehen die beiden Fahrer der Roten aus Maranello voll hinter ihrem Team: "Mir gefällt zwar die Tatsache nicht, dass wir als einziges Team dem Rest gegenüberstehen, aber ich arbeite für Ferrari, ich liebe Ferrari und ich stimme allem zu, was das Team macht", sagte etwa Rubens Barrichello.#w1#

"Es ist falsch, nur die Testtage zu betrachten"

Ähnlich äußerte sich heute Michael Schumacher: "Die Formel 1 ist so umkämpft, dass man testen muss. Es ist aber falsch, nur die Testtage zu betrachten, sondern man sollte die Testkilometer analysieren. Wenn man die Testkilometer der drei Bridgestone-Teams mit jenen der sieben Michelin-Teams vergleicht, dann wird man feststellen, dass Bridgestone weit weniger testet. Wenn die anderen Teams eine Testbeschränkung haben wollen, ist das ihre Sache", meinte der Deutsche.

Und weiter: "Ferrari hat einen Vorschlag zur Testbeschränkung gemacht, aber die anderen Teams haben dem nicht zugestimmt. Wir sind happy mit unserer Zusammenarbeit mit Bridgestone. Die Regeln erlauben uns, uns so zu verhalten, wie wir es tun", sagte Schumacher. Allerdings ist dem eine Zahl entgegenzuhalten: Ferrari hat auch als Team mit Abstand am meisten getestet, nämlich fast 18.000 Kilometer - um knapp 4.700 mehr als jeder andere Rennstall.

Umgekehrt wird seine Argumentation insofern untermauert, als Bridgestone im Vergleich der beiden Reifenhersteller tatsächlich wesentlich weniger Testkilometer absolviert hat, weil sich Jordan-Toyota und Minardi-Cosworth kaum an dem Entwicklungsprogramm der Reifen beteiligen. Michelin bringt es bis dato auf fast 55.000 Testkilometer seit dem Saisonauftakt in Australien, Bridgestone lediglich auf etwas mehr als 21.000.

Schumacher rechnet am ehesten mit den "Silberpfeilen"

Was Ferraris Chancen am kommenden Wochenende in Barcelona angeht, ist Schumacher zuversichtlich, aber: "Wir sind uns noch nicht ganz sicher, inwiefern die Performance in Imola durch die speziellen Umstände an jenem Tag zu erklären ist. Ich bezweifle, dass wir wieder so überlegen sein werden, erwarte uns aber schon sehr konkurrenzfähig. Von der Konkurrenz erwarte ich diesmal McLaren-Mercedes am stärksten", gab der 36-Jährige zu Protokoll.

Gleichzeitig hielt Teamkollege Barrichello fest, dass es richtig gewesen sei, die ursprünglich für Barcelona geplante Premiere des F2005 vorzuziehen, "denn in Sachen Aerodynamik, Motor und Reifen ist das Auto jetzt viel besser als es sonst zu diesem Zeitpunkt gewesen wäre. Ich denke, dass wir ein gutes Wochenende haben können, und hoffe, um den Sieg kämpfen zu können", so der Brasilianer.

"Barcelona ist eine Strecke, die sich abhängig von den Bedingungen sehr schnell verändern kann", ergänzte er. "Wenn es am Tag vor einem Training regnet oder plötzlich der Wind dreht oder stark bläst, kann man die gesammelten Daten von den Tests glatt vergessen. Man kann sich hier nicht auf bisherige Erfahrungen verlassen, aber ich bin sicher, dass wir ungeachtet der Bedingungen auf jeden Fall konkurrenzfähig sein werden."