Schumacher nimmt Massa in Schutz
Hätte Michael Schumacher anstelle von Felipe Massa heute in Hockenheim gewonnen? Der siebenfache Weltmeister sagt: "Nein!"
(Motorsport-Total.com/Premiere) - Man muss schon zugeben: Es sah ein bisschen unglücklich aus, als Felipe Massa von Lewis Hamilton überholt wurde, denn der Ferrari-Pilot deutete erst an, dass er nach innen ziehen und die Tür zumachen möchte, aber dann lenkte er doch kampflos in Richtung Fahrbahnmitte. Sein silberner Konkurrent hatte dadurch natürlich leichtes Spiel.

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Michael Schumacher verfolgte das Rennen vom Kommandostand aus
Ferrari-Berater Michael Schumacher ist aber der Meinung, dass es früher oder später sowieso so gekommen wäre: "Felipe hätte sich auch innen gar nicht verteidigen können. Wenn er innen geblieben wäre, wäre Lewis außen rumgefahren", so der Deutsche. Grund für die fehlende Pace im letzten Renndrittel seien technische Probleme gewesen: "Wenn die Bremsen nicht mehr so gehen, wie sie gehen sollten, tut man sich schwer."#w1#
Am Ende nicht stark genug
Was der Außenstehende nämlich nicht ahnen konnte: "Wir hatten leider ein bisschen zu viele Probleme mit den Bremsen und die Reifen haben nicht mehr ganz so funktioniert. Dann mussten wir Federn lassen und auf den dritten Platz fahren. Gegen Lewis waren wir in dem Moment nicht mehr stark genug. Es hätte keinen Sinn gemacht, zu viel zu riskieren, sondern es war besser, die Punkte mit nach Hause zu nehmen", erklärte Schumacher.
Dabei hätte alles so schön aufgehen können, denn während der Safety-Car-Phase pokerte Ferrari goldrichtig, indem Massa im Gegensatz zu Hamilton an die Box geholt wurde. Nach dem letzten Stopp von Hamilton hatte der Brasilianer mehr als vier Sekunden Vorsprung, aber das reichte nicht, um vor dem größten WM-Konkurrenten zu bleiben. "Von der Strategie her", trauerte "Schumi" der entgangenen Chance nach, "haben wir einen perfekten Job gemacht."
Hamilton heute außer Konkurrenz
Dass der Grand Prix am Ende zu einer Hamilton-Soloshow verkam, wollte der Frührentner nicht überbewerten: "Lewis hat eine perfekte Leistung abgeliefert, aber auf der anderen Seite sieht es natürlich auch immer schön aus, wenn die anderen nicht ganz so fahren können. Nichtsdestotrotz soll das die Leistung nicht schmälern und man darf ihm auch gratulieren", zeigte er Respekt vor der Leistung des WM-Leaders.
Sorgen für die nächsten Rennen macht sich Schumacher nicht: "Ich denke nicht, dass das hier eine Referenz ist, denn jede Rennstrecke hat ihren eigenen Charakter. Wir haben das von Magny-Cours auf Silverstone gesehen, dass sich die Kräfteverhältnisse komplett verschoben haben. Budapest ist eine komplett andere Situation, die man weder mit hier, noch mit Magny-Cours vergleichen kann", so der Ferrari-Berater abschließend.

