• 19.05.2005 13:25

Schumacher nimmt Altersdiskussion gelassen hin

Michael Schumacher nimmt Kritik, wonach er zu alt für die Formel 1 sei, gelassen hin - Konkurrenz weiterhin voller Respekt

(Motorsport-Total.com/sid) - Michael Schumacher wehrt sich gegen Vorwürfe, er sei zu alt für die Formel 1. Auch die Fahrerkollegen stellen sich hinter den siebenmaligen Weltmeister, der seinen 2006 auslaufenden Vertrag bei Ferrari sogar um mindestens ein Jahr verlängern soll. Schumacher ist mit 36 Jahren der derzeit älteste Rennfahrer im PS-Zirkus.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher denkt noch nicht über sein Karriereende nach

Ausgelöst worden war die Altersdiskussion in der Königsklasse ausgerechnet von Schumachers ehemaligem Benetton-Teamchef Flavio Briatore. Der Italiener hatte in einem Interview gesagt, dass Schumacher zu alt sei und die Formel 1 jetzt einen neuen Star brauche.#w1#

Renault dementierte Briatores Statement

Das Briatore-Team Renault sah sich nach den heftigen Reaktionen des Teamchefs sogar genötigt, sofort ein Dementi zu veröffentlichen. Demnach sei Schumacher nicht zu alt, sondern "schon zu lange allein an der Spitze". Briatore: "Michael ist ein Kämpfer, und Kämpfer brauchen Gegner."

Genau diese Konkurrenten haben größte Hochachtung vor der Leistungsfähigkeit des erfolgreichsten Formel-1-Piloten aller Zeiten: "Ich denke nicht, dass Michael den Biss verloren hat", meinte Red-Bull-Pilot David Coulthard.

McLaren-Mercedes-Fahrer Kimi Räikkönen sieht den Grund für den schlechtesten "Schumi"-Saisonstart aller Zeiten nur in den Bridgestone-Gummis: "Wenn Ferrari Michelin-Reifen hätte, wären sie sofort wieder an der Spitze."

Der um 34 Punkte enteilte WM-Spitzenreiter Fernando Alonso von Renault hält Schumacher weiter für einen "ganz harten Gegner um den WM-Titel". Und Michael Schumachers Bruder Ralf kann nur über Briatore lachen: "Wer bei meinem Bruder Alterserscheinungen feststellt, kennt ihn nicht."

Michael Schumacher selbst nimmt die Diskussionen um sein Alter gelassen und präsentierte sich in Monaco gut gelaunt wie lange nicht mehr: "Flavio sagt oft Dinge, die er nicht unbedingt immer meint oder wirklich denkt. Ich kenne ihn gut genug, um mich nicht angegriffen zu fühlen. Außerdem macht mir Motorsport noch unglaublich viel Spaß."

Feuer lodert nach wie vor in Schumacher

Das Feuer lodert trotz des schlechtesten Saisonstarts mit fünf sieglosen Rennen in Folge heftig in Schumacher. Den Traum vom achten WM-Titel in dieser Saison will er erst aufgeben, "wenn die Chance mathematisch gleich null ist". Wenn er tatsächlich das erste Mal seit 1999 nicht den Titel gewinnt, will er es im "nächsten Jahr wieder versuchen".

Nach Ende seines Vertrages 2006 wird wohl noch nicht Schluss mit der einmaligen Karriere sein. "Michael ist derjenige, der uns sagt, wann er aufhören will. Er kann so lange bleiben, wie er will. Aber er hat eine unglaubliche Motivation, um uns wieder auf die Siegerstraße zu führen", sagt Ferrari-Technikchef Ross Brawn.

Ex-Weltmeister Niki-Lauda meint, dass die derzeitige Situation eine der größten Herausforderungen in Schumachers Laufbahn sei: "Wer Michael für zu alt hält, wird sich noch umschauen. Er ist der beste Rennfahrer aller Zeiten, und das wird er seinen Konkurrenten auch in dieser Saison wieder zeigen."