Schumacher jung genug für zehn WM-Titel?

Ex-Weltmeister Nigel Mansell bewundert Michael Schumacher und traut dem 36-jährigen Deutschen sogar weitere drei WM-Titel zu

(Motorsport-Total.com) - Als Nigel Mansell in Adelaide 1994 seinen allerletzten Grand Prix gewann, ging der Stern eines anderen Superstars erst so richtig auf: Michael Schumacher sicherte sich in jenem denkwürdigen Rennen durch eine Kollision mit Damon Hill seinen ersten WM-Titel. Damals war Mansell noch erbitterter Rivale des jungen Deutschen, heute empfindet er für ihn jedoch nichts als Bewunderung.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher beim Grand Prix von Belgien 2002 mit Nigel Mansell

"Was Michael erreicht hat, ist einfach unglaublich", so der Brite, der 1992 selbst Weltmeister wurde. "Namen wie Ayrton Senna, Nelson Piquet, Niki Lauda und Jackie Stewart haben nur je drei Titel gewonnen, was auch schon recht ansehnlich ist - aber sieben sind schlichtweg außergewöhnlich." Lange galt ja der Rekord von Juan-Manuel Fangios fünf Weltmeisterschaften als unantastbar, ehe Schumacher diesen 2002 egalisierte und später sogar übertraf.#w1#

Doch Mansell glaubt, dass für den Ferrari-Star sogar noch mehr möglich wäre: "Wenn ich Michael wäre, würde ich mir zehn Weltmeisterschaften als Ziel setzen. Er ist noch jung genug", so der 52-Jährige, der zum Zeitpunkt seines Titelgewinns immerhin schon 38 Lenze auf dem Buckel hatte. Zum Vergleich: Schumacher ist heute 36 Jahre, sieben Monate und zehn Tage alt. Fangio war bei seinem letzten WM-Triumph im Jahr 1957 sogar schon 46.

Unabhängig von dem, was Schumacher noch erreichen wird, schätzt Mansell am unumstrittenen Grand-Prix-König am meisten, dass er sich nie für den leichtesten Karriereweg entschieden hat. Der Deutsche gewann seine ersten beiden Titel im zwar konkurrenzfähigen, aber nicht überragenden Benetton - und entschloss sich anschließend gegen das Topteam McLaren-Mercedes, dafür aber für den maroden Traditionsrennstall Ferrari.

"Vor ein paar Jahren", so Mansell, "hätte Michael zu McLaren gehen können. Er hätte hingehen können, wo er wollte - wahrscheinlich auch für mehr Geld. Das hat er aber nicht getan. Er hat verstanden, dass das einzige Team, das ihn vor all der Politik, vor allem Streit und vor aller Garstigkeit der Formel 1 beschützen kann, Ferrari ist. Er hat eine unglaubliche Entscheidung getroffen. Ich freue mich für ihn, dass es sich gelohnt hat."