• 01.02.2010 19:01

  • von Dieter Rencken

Das Interview zum Test mit Michael Schumacher

Dritter Platz am ersten Testtag in Valencia, schneller als der Teamkollege: Michael Schumachers Bilanz nach 40 Runden im Silberpfeil (Update)

(Motorsport-Total.com) - Es war punkt 15:29 Uhr in Valencia, als Michael Schumacher - übrigens live übertragen von 'n-tv' - erstmals im neuen Silberpfeil auf die Strecke ging. Der Rekordchampion legte dann bis 17:10 Uhr starke eineinhalb Stunden hin und beendete den Testauftakt als Dritter mit gerade mal drei Zehntelsekunden Rückstand. Anschließend sprach er über die gelungene Rückkehr in den Formel-1-Zirkus.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher fühlte sich im MGP W01 auf Anhieb recht wohl

Frage: "Michael, wie waren die Frühlingsgefühle beim Test?"
Michael Schumacher: "Es hätte nicht schöner sein können. Das war ein super Tag, das Auto hat perfekt funktioniert - und ich fühle mich auch im Auto auf Anhieb sehr wohl. Die Sitzposition war so, dass ich im Prinzip gleich loslegen könnte, was ungewöhnlich ist. Denn meistens bist du am Anfang mit den ganzen Kleinigkeiten beschäftigt. Da spielt natürlich auch die Erfahrung eine Rolle."#w1#

Zuverlässigkeit das Wichtigste

Frage: "Was war für dich das Wichtigste?"
Schumacher: "Das Wichtigste ist, ein Auto zu haben, das von vorneherein schon sehr zuverlässig und natürlich auch halbwegs schnell ist. Da ist aber das leidige Thema: Nicht jeder spielt mit offenen Karten. Das heißt, erst in Bahrain werden wir wirklich sehen, was die endgültigen Möglichkeiten angeht. Denn dort wird jeder mit seinem endgültigen Aerodynamikpaket kommen. Insofern müssen wir abwarten, wenn dann auch noch Red Bull dazu kommt, wie die Kräfteverhältnisse aussehen werden."

Frage: "Du bist erstmals nach drei Jahren wieder ein aktuelles Formel-1-Auto gefahren. Gab es irgendwelche Anpassungsprobleme oder war alles so wie vor drei Jahren?"
Schumacher: "Eigentlich war es so wie ganz am Anfang. Ich bin die erste Runde rausgefahren und habe gedacht: Hoppala, das ist aber ganz schön flott! In der zweiten Runde ging es dann. Das war im Prinzip genau wie 1991 für mich, denn da habe ich mich auch in der ersten Runde erschrocken."

Frage: "Wie geht es deinem Körper? Was macht der Nacken?"
Schumacher: "Den habe ich gut eingeölt, alles Rostige ist entfernt. Jetzt kann es vorangehen."


Fotos: Testfahrten in Valencia, Montag


Frage: "Du warst Drittschnellster am ersten Tag und auch schneller als dein Teamkollege Nico Rosberg. War das für dich auch eine Bestätigung, wieder der Alte zu sein?"
Schumacher: "Ich denke nicht, dass wir diese Zeiten als zu argen Maßstab nehmen sollten, vor allem nicht die zwischen mir und Nico. Denn Nico hat heute Morgen im Prinzip nur Fahrten gemacht, um das Auto zu checken. Deshalb darf man das nicht als Anhaltspunkt nehmen."

Großer Respekt vor Ferrari

"Was man aber als Anhaltspunkt nehmen darf, sind die Abstände zwischen Ferrari und uns und wahrscheinlich Sauber. Da muss man die Benzinmenge in Betracht ziehen, aber generell war Ferrari heute sehr konstant und auch flott unterwegs. Das haben wir zum Abend auch ganz gut hinbekommen. Also da scheinen wir auf einem guten Weg zu sein. Ferrari ist das Team, das es zu schlagen gilt, aber das ist keine Überraschung."

Frage: "Selbstzweifel hat man vor so einem Comeback immer. Bist du dir jetzt tausendprozentig sicher, dass es die richtige Entscheidung war?"
Schumacher: "Ich fühle mich sehr gut und ich denke, dass die Zeiten das halbwegs bestätigen. Es hätte natürlich auch sein können, dass ich mit 41 Jahren einfach nicht mehr mit von der Partie sein kann, aber die Zeiten heute haben gezeigt, dass das nicht der Fall ist. Ob ich wie früher dann auch noch das letzte Bisschen habe, das bleibt abzuwarten."

Michael Schumacher

"Schumi" ist zurück: Nur Felipe Massa und Pedro de la Rosa waren schneller Zoom

Frage: "Du hast deinen ehemaligen Teamkollegen Felipe Massa einmal durchgelassen. Was ging dir da durch den Kopf?"
Schumacher: "Es ist sicherlich eine witzige Konstellation: Ich in einem silbernen Auto sehe Felipe in 'meinem' roten Auto. Felipe ist wie mein kleiner Bruder. Es war eine angenehme Begegnung auf der Strecke und wir haben uns gewunken. Insofern ist auch die Atmosphäre zwischen mir und Ferrari eine sehr angenehme."

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