Schumacher: "Ich zweifle nicht an mir"
Mercedes-Fahrer Michael Schumacher fühlt sich der Herausforderung Formel 1 nach wie vor gewachsen und peilt noch immer den WM-Titel an
(Motorsport-Total.com) - Als Michael Schumacher vor der Saison 2010 aus dem Rennruhestand zurückkehrte, sprach der heute 42-Jährige von einer "Mission", die er mit Mercedes verwirklichen wolle. Das große Ziel des silbernen Gespanns ist freilich der Titelgewinn in der Formel 1, doch davon ist die Mannschaft um "Schumi" und Teamchef Ross Brawn derzeit weit entfernt. Ob das auch an Schumacher selbst liegt?

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Kritik an seiner Person lässt "Schumi" kalt: Er sieht sich noch immer gut im Rennen
Der Deutsche zählt mittlerweile schließlich zu den ältesten Fahrern im Starterfeld und muss sich gegen die junge Generation zur Wehr setzen, die ihm nicht selten den Heckflügel zeigt. "Schumi" selbst sieht sich aber noch nicht als altes Eisen. "Ich zweifle nicht an mir, aber bin ich noch immer so gut wie 2002? Die Antwort darauf muss wahrscheinlich 'nein' lauten", gibt Schumacher im 'Daily Express' zu Protokoll.
Wir groß ist das Handicap des Alters?
Dies liege einfach an der "normalen menschlichen Entwicklung", meint der Mercedes-Pilot und merkt an: "Ich kann es aber nicht spüren. Was auch immer ich mache, ich bin vorne dabei. Egal, was ich auf vier Rädern anstelle, ich bin konkurrenzfähig." Man könne nur schwer in Worte oder Zahlen fassen, welche durch das Alter bedingte Handicaps durch Erfahrung wettzumachen sind und welche nicht.
Zudem kompensiere die aktuelle Formel 1, die laut Schumacher "langsamer und nicht schneller ist", möglicherweise gewisse Defizite. Eine Bestandsaufnahme gestalte sich aus diesem Grund recht schwierig, sagt der Rekordchampion. "Meine Erfolge hatte ich, weil ich vielleicht außergewöhnlich bin. Vielleicht bin ich noch immer außergewöhnlich bei dem, was ich tue, wenn man mein Alter bedenkt."
"Ich zweifle nicht an mir, weil es dafür nicht genug Gründe gibt. Ich habe noch immer diese große Leidenschaft für den Wettbewerb. Das ist in mir und ich liebe es nach wie vor", gibt Schumacher am Rande des Türkei-Events der Formel 1 zu Protokoll, muss aber hinzufügen: "Natürlich gibt es Augenblicke, in denen man mit gewissen Dingen nicht glücklich ist." Ein Beispiel folgt auf dem Fuße.¿pbvin|512|3638|inside|0|1pb¿
Schumacher kritisiert Uneinigkeit der Teams
"Es gab eine Übereinkunft darüber, dass alle Teams die gleiche Größe haben sollten", erläutert der 42-Jährige. "Bestimmte Rennställe respektieren dies aber nicht. Es scheint unterschiedliche Visionen zu geben. Wir befinden uns nicht auf demselben Spielfeld", klagt Schumacher. "Wenn man die Anzahl unserer Mitarbeiter mit den Zahlen von Red Bull vergleicht, stellt man einen großen Unterschied fest."
Er wolle dergleichen aber keineswegs als Ausrede verstanden wissen, ergänzt Schumacher. "Es liegt in meiner Natur, dass mich solche Sachen nur antreiben, statt mich von meinem Ziel abzubringen. Fragt doch einmal meine Fahrerkollegen. Sie werden einhellig die Meinung vertreten, dass ich noch immer habe, was es braucht. Ich kann noch immer auf diesem Niveau fahren", meint der Routinier.
"Wären die Autos fünf bis zehn Sekunden schneller, würde das vielleicht nicht mehr gelingen. Ich war schließlich drei Jahre nicht am Start und bin 42 Jahre alt. Ich glaube aber nicht, dass es viele Leute gibt, die da noch das fertig bringen würden, was ich leiste", stellt Schumacher heraus und zeigt sich kämpferisch wie eh und je: "Mein Ziel ist und bleibt der WM-Titel. Ich hoffe nur: Mir bleibt genug Zeit."

