• 27.07.2002 10:39

  • von Marcus Kollmann

Schumacher: "Ich will hier gewinnen"

Der Ferrari-Pilot über den neuen Hockenheimring, seinen Wunsch für das Rennen und Häkkinens Entschluss seine Karriere zu beenden

(Motorsport-Total.com) - Fünf Weltmeistertitel hat er schon gewonnen und bislang stehen 61 Rennsiege für ihn zu Buche, doch Michael Schumacher ist noch lange nicht des Rennfahrens müde. Vor allem bei seinem Heimspiel auf dem Hockenheimring möchte der Ferrari-Pilot die Fans in Ekstase versetzen und zum neunten Mal in dieser Saison ein Rennen gewinnen.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Klettert "Schumi" am Sonntag im Parc fermé als Erster aus dem Auto?

Bislang schaut es gut aus für den 33-Jährigen, der im ersten Freien Training am Samstagmorgen in 1:15.337 Minuten die schnellste Rundenzeit auf dem umgebauten Hockenheimring drehte. Der Wunsch, unbedingt dieses Wochenende zu gewinnen, hat einen Grund. Es ist nicht so sehr der Drang noch ein Rennen gewinnen zu wollen, sondern eine ganz besondere Herausforderung, denn bei neun Starts auf der badischen Rennstrecke kam Schumacher am Ende nur 1995 in den Genuss auf die oberste Stufe des Podiums zu klettern. In den letzten beiden Jahren konnte er das Rennen auf Grund eines Rennunfalls, beziehungsweise eine technischen Defekts, gar nicht erst beenden.

"Meine persönliche Erfolgsstatistik hier auf dem Hockenheimring ist nicht sehr gut", gibt der Deutsche dann auch unumwunden zu. "Ich habe hier nur einmal gewonnen und noch nie mit Ferrari. Deshalb werde ich hart arbeiten, um dem Team hier den Sieg zu bescheren", versichert der am Sonntag seinen 172. Formel-1-Grand Prix bestreitende Wahl-Schweizer.

Vielleicht bringt ihm ja der Streckenumbau Glück. Die vorgenommenen Veränderungen am einst über 6 Kilometer langen und nun auf rund viereinhalb Kilometer verkürzten Kurs gefallen "Schumi": "Ich mag die neue Streckenführung sehr. Man kann einen guten Rhythmus finden und auch was die Sicherheit betrifft ist der Standard sehr hoch. Es gibt ein paar ziemlich enge Streckenabschnitte, doch das schafft auch Überholmöglichkeiten. Insgesamt eine sehr anspruchsvolle Strecke", zollt Schumacher Architekt Hermann Tilke und seinem für die Veränderungen verantwortlich zeichnendem Team Respekt.

Freuen tut sich der Ferrari-Pilot schon auf die Atmosphäre im Rennen, denn vor allem im Stadion übertönt die Geräuschkulisse aus Jubel und Fanfaren die laut im Heck ihre Arbeit verrichtenden Zehnzylinder die die Piloten sonst mehr hören als alles andere.

Die Entscheidung seines einstigen WM-Rivalen Mika Häkkinen, der gestern bekannt gab in den Ruhestand zu gehen und fortan nur noch sein Privatleben mit Ehefrau Erja und Sohn Hugo genießen möchte, kann Schumacher verstehen, doch er findet es irgendwo auch schade: "Ich habe die Zweikämpfe mit ihm immer genossen und finde seinen Entschluss etwas schade. Ehrlich gesagt hätte es mich aber mehr überrascht, wenn er entschieden hätte zurück zu kommen. Mika hat sich dafür entschieden sein Leben zu genießen und wer kann ihm das vorwerfen?", fragt der Weltmeister, der selbst noch lange nicht daran denkt seinen Helm an den Nagel zu hängen.

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