Schumacher geht mit Bestzeit ins Qualifying

Auch im letzten Freien Training war "Schumi" nicht zu schlagen - BMW-Williams auf zwei und drei, Barrichello enttäuschend

(Motorsport-Total.com) - 35 Grad Luft- und 50 Grad Asphalttemperatur machten dem Formel-1-Feld auch am Samstagmorgen in Kuala Lumpur zu schaffen, am Kräfteverhältnis änderten diese extremen Bedingungen aber nichts: Michael Schumacher fuhr ein weiteres Mal Bestzeit, während sein Ferrari-Teamkollege Barrichello unter Wert geschlagen wurde.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

So sehen Sieger aus: Schumacher beherrschte das Geschehen erneut

Dass Potenzial bei den Roten aus Maranello vorhanden ist, bewiesen die konstanten Sektorenzeiten, schlussendlich landete Schumacher aber nur 37 Tausendstelsekunden vor Juan-Pablo Montoya und knapp eine halbe Sekunde vor seinem Bruder Ralf (beide BMW-Williams). Damit steht wohl fest, dass der Vorsprung deutlich geschmolzen ist, dennoch geht der Weltmeister als ganz klarer Pole-Favorit ins Qualifying-Zeitfahren am Nachmittag.#w1#

Schumacher top - aber warum ist Barrichello so langsam?

Enttäuschend schnitt bisher an diesem Wochenende Rubens Barrichello ab - im vierten Freien Training nur Platz fünf, wieder 0,535 Sekunden langsamer als der Schnellste. Probleme hatte der Brasilianer insbesondere im schnellen letzten Sektor mit den langen Geraden, wo dem Ferrari einige km/h Top-Speed fehlten - vermutlich wegen einer anderen Flügelkonfiguration als die unmittelbaren Verfolger von BMW-Williams.

Generell waren die Abstände heute Morgen kleiner als bisher - die Top 10 klassierten sich innerhalb von 0,855 Sekunden. Vierter wurde Jarno Trulli (Renault) trotz zweier Ausritte, Sechster Jenson Button (BAR-Honda), dahinter reihten sich dann die beiden "Silberpfeile", Fernando Alonso (Renault) und Mark Webber (Jaguar-Cosworth) ein, der am Schluss auf eine weitere schnelle Runde mit neuen Reifen verzichtete.

Apropos Jaguar: Christian Klien war erstmals an diesem Wochenende beachtlich unterwegs, lag zwischenzeitlich auf dem dritten Platz und landete schlussendlich immerhin an 13. Stelle. Top war der Österreicher im zweiten und dritten Sektor, nur den ersten Abschnitt bekam er nie fehlerfrei hin. In Schlagdistanz Kliens machten Olivier Panis (Toyota) und Felipe Massa (Sauber-Petronas) auf elf und zwölf das Dutzend voll.

Heidfeld macht das beste aus der miserablen Situation

Keine Überraschungen gab es im hinteren Mittelfeld und ganz am Ende: Nick Heidfeld war wieder schnellster Mann des Jordan/Minardi-Pakets, brummte als 17. seinem Teamkollegen Pantano eine Packung von anderthalb Sekunden auf. Ähnlich klare Verhältnisse herrschten bei Minardi, wo Gianmaria Bruni den Ungarn Baumgartner gnadenlos ausperformte - nur im ersten Sektor lagen die Beiden halbwegs eng beisammen.

Weil sich einige Piloten schon auf das Qualifying vorbereiteten und daher auch einmal das Limit austesteten, kam es zum einen oder anderen Zwischenfall: Trulli bahnte sich zweimal den Weg durch das Kiesbett, da Matta (Toyota/16.) einmal, genau wie Bruni (Dreher) und sogar der ansonsten souveräne Michael Schumacher, der den Bremspunkt der letzten Kurve einmal verpasste und daraufhin direkt über die Wiese die Boxengasse ansteuerte.

Da für das Rennen am ehesten eine Zwei-Stopp-Strategie zu erwarten ist, werden wohl die Reifen im Kampf um die Startaufstellung mitentscheiden. Wer gummiseitig momentan die Oberhand hat, ist aber schwer einzuschätzen, wenngleich die immer weiter ansteigenden Temperaturen tendenziell eher Michelin entgegen kommen müssten. Nur: Wer Ferrari kennt, weiß, dass man im kritischen Moment meist noch zulegen kann...