• 24.07.2002 17:39

  • von Fabian Hust

Schumacher: Ferrari ist eine Legende - nicht ich

Michael Schumacher über seine Gefühle als Weltmeister, sein Mitleid mit Rubens Barrichello und den Vergleich mit Fangio

(Motorsport-Total.com) - Was wurde diese Woche nicht alles über Michael Schumacher geschrieben. Verzweifelt begibt man sich auf die Suche nach Worten, um diesen Mann auf die richtige Weise zu huldigen, die Rekorde in ein rechtes Licht zu rücken. Der Ferrari-Pilot selbst hat immer noch Schwierigkeiten, zu beschreiben, wie man sich als fünffacher Formel-1-Weltmeister fühlt: "Meine Gefühle kann ich im Moment einfach nicht beschreiben, die richtigen Worte nicht finden. Ich bin einfach nur sehr glücklich und es ist ein wunderbares Gefühl."

Titel-Bild zur News: Ferrari-Team

Michael Schumacher weiß die Leistung seiner Mannschaft mehr als zu schätzen

Der Ferrari-Pilot kann es immer noch nicht glauben, dass der Titelgewinn schon in Magny-Cours gelang, der erste Matchball gnadenlos ausgenutzt werden konnte: "Mir tut es schon für Kimi Leid, denn er ist ein wirklich großartiges Rennen gefahren. Wenn man auf Öl abfliegt, hat das nicht mit der Erfahrung zu tun, die man hat. Das ist ihm passiert, es hätte aber auch jedem anderen passieren können. Und ich kann auch nicht sagen, dass ich ihn überholt hätte. Er war praktisch neben der Strecke und ich blieb einfach auf der Ideallinie."

"Rubens treibt mich an neue Limits"

Für eine Portion Mitleid wird sich Rubens Barrichello nach seinem Ausfall in Magny-Cours, bei dem er schon am Vorstart mit Problemen stehen blieb, nichts kaufen können. Doch Michael Schumacher wählt ausgesprochen positiv klingende Worte, die den Brasilianer aufmuntern dürften: "Mir tut es für Rubens Leid, da wir eine gute Beziehung zueinander haben. Er unterstützt mich und treibt mich an neue Limits. Wir arbeiten sehr gut zusammen. Ich bin mir sicher, dass er sehr enttäuscht war, aber ich bin mir auch sicher, dass er das bald verdrängt haben wird."

Mit einem Fangio möchte Michael Schumacher nicht verglichen werden, auch wenn er jetzt ebenfalls fünf Titel auf dem Konto hat: "Ich kann nicht mit Fangio verglichen werden, auch wenn mir das schmeichelt. Ich denke nicht, dass ich auf seinem Level bin, und wir schauen uns vor allem eine komplett andere Ära an, als alles anders war. Es war eine andere Epoche, man kann deshalb keine Vergleiche anstellen. Aus dem gleichen Grund kann ich auch keine Titel miteinander vergleichen. Jeder hat seinen eigenen emotionalen Hintergrund. Sie sind einfach anders. Aber ich hoffe, dass ich die Gefühle erneut erleben kann?" Natürlich sprechen viele über Michael Schumacher schon von einer lebenden Legende, aber auch davon will der Kerpener nichts hören: "Die wahre Legende ist das Team."