• 24.07.2002 17:11

  • von Fabian Hust

FIA droht Arrows-Team mit Sanktionen

Sollte Arrows in Hockenheim wie zuletzt in Magny-Cours für eine Farce sorgen, droht die FIA Arrows mit Sanktionen

(Motorsport-Total.com) - Nur drei der möglichen 12 Runden drehten die Arrows-Piloten in der Qualifikation in Frankreich und waren in den ersten zwei Sektoren konkurrenzfähig, bevor sie im letzten Sektor zu langsam waren, um sich innerhalb der 107-Prozent-Hürde zu qualifizieren. Auch wenn man es nicht direkt beweisen kann war selbst für Außenstehende klar, dass Teamchef Tom Walkinshaw seine Fahrer anwies, sich nicht zu qualifizieren, damit man am Rennen nicht teilnehmen darf.

Titel-Bild zur News: Tom Walkinshaw

Schlitzohr Tom Walkinshaw: Was heckt er für Hockenheim aus?

Warum Heinz-Harald Frentzen und Enrique Bernoldi dazu gezwungen wurden, ist nicht hundertprozentig klar. Es gibt zwei Theorien: Walkinshaw wurde aufgefordert, so lange die finanzielle Zukunft des Teams nicht geklärt ist, sicher zu stellen, das Wochenende so kostengünstig wie möglich über die Bühne gehen zu lassen. Das hätte man geschafft, denn die 500.000 Dollar-Strafe für das Auslassen eines Grand Prixs wurde nicht fällig. Eine andere Theorie: Walkinshaw wollte alle Verhandlungspartner unter Druck setzen, in dem er nicht am Rennen teilnahm und gleichzeitig zeigen, dass er immer noch der Boss ist.

Prinzipiell hat das Arrows-Team in Magny-Cours nicht gegen das Reglement verstoßen, aber eben nur prinzipiell. Laut den Regularien muss ein Team an jedem Rennen teilnehmen, tut es dies nicht, folgen Geldstrafen und schlussendlich der Ausschluss aus der Weltmeisterschaft und der Lizenzverlust. Das Problem: Eine Teilnahme an der Qualifikation reicht und hier steht den Formel-1-Machern die 107-Prozent-Regel im Weg. Diese ist eigentlich dazu gedacht, notorisch schlechte Teams auszuschließen und nicht, um es Arrows zu ermöglichen, zwar die Qualifikation zu fahren aber dennoch nicht am Rennen teilnehmen zu müssen.

Ewig wird der Motorsportweltverband FIA dem Treiben des Arrows-Teams nicht zuschauen: "Wenn Arrows versuchen wird, das Gleiche wie in Frankreich in Hockenheim erneut durchzuziehen, dann wird der Renndirektor mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit an die Stewards einen Bericht vorbereiten", so eine hohe FIA-Quelle gegenüber 'Reuters'. Die FIA könnte theoretisch für solche Vorkommnisse von einer Geldstrafe bis zu einem Ausschluss aus der WM alle möglichen Strafen verhängen, denn laut der FIA-Regularien darf man dem Sport keinen Schaden zufügen, was im Fall von Arrows derzeit eindeutig der Fall ist.

Das Arrows-Team versicherte diese Tage hoch und heilig, dass man alles versuchen werde, um ein ganzes Wochenende bestreiten zu können. Die LKWs hat man auf den Weg nach Hockenheim geschickt, auch die Motoren soll man bezahlt haben. In der gleichen Situation befand sich Arrows aber auch schon in Magny-Cours, dennoch schickte man die Autos das ganze Wochenende über nur für insgesamt 12 langsame Runden auf die Strecke.