• 28.07.2003 14:32

  • von Fabian Hust

Schumacher: Dürfen Ferrari nicht im Regen stehen lassen

Schumacher spricht über seine erneute Vertragsverlängerung, das Risiko Motorsport und einen Rücktritt aus der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Seit 1991 fährt Michael Schumacher in der Formel 1, 188 Grand Prixs hat der Kerpener auf dem Buckel, sammelte seitdem 1.014 WM-Punkte, 68 Siege und fünf WM-Titel. Seinen Vertrag mit Ferrari verlängerte der Deutsche vor kurzem vorzeitig um weitere zwei Jahre bis 2006. Ein "entscheidender Faktor" war dabei die Tatsache, dass gleichzeitig auch die anderen wichtigsten Personen des Rennstalls bis 2006 unterschrieben: Teamchef Jean Todt, Technikdirektor Ross Brawn, Designer Rory Byrne und Motorenchef Paolo Martinelli.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Unfälle gehören für Michael Schumacher zum Berufsalltag

Hinter den Kulissen wird dennoch bereits an der Zukunft von Ferrari gearbeitet, um gerüstet zu sein, wenn das "Dream-Team" auseinander bricht. Es scheint unwahrscheinlich, dass Schumacher über 2006 hinweg bei den Roten bleibt. Jean Todt spricht schon seit Jahren vom Rücktritt, Ross Brawn würde gerne noch ein paar Jahre für Jaguar arbeiten und Rory Byrne war schon in Rente, als ihn die Italiener wieder zurück an Bord lockten.

"Jeder von uns steht in der Verantwortung, Ferrari nicht einfach im Regen stehen zu lassen", so Schumacher gegenüber der 'F1 Racing'. "Wir sind uns dieser Verantwortung bewusst." Nicht ohne Grund besitzt Ferrari schon seit Felipe Massas Debüt bei Sauber einen Vorvertrag mit dem Brasilianer und schleift den Rohdiamanten derzeit in seiner Rolle als Testfahrer. Und es gibt Gerüchte, wonach Massa bald wieder Rennen fahren soll. Vielleicht wieder bei Sauber, wo er für seine Rolle als Ferrari-Einsatzfahrer vorbereitet werden könnte.

Spätestens, wenn Michael Schumacher einen Teamkollegen erhält, der schneller als er selbst ist, möchte der Kerpener seinen Helm an den Nagel hängen: "Denn dann versucht man, die eigenen Grenzen zu überschreiten, um mithalten zu können. Und das kann dann gefährlich werden.", erläutert der Rekordsieger seine Beweggründe. Erfüllen muss Schumacher seinen Vertrag mit Ferrari nicht. Wenn er aufhören möchte, kann er dies jederzeit tun. Aber der Deutsche ist sich natürlich seiner Verantwortung bewusst.

"Immer", so versichert Schumacher, hat er Unterstützung von seiner Frau Corinna erhalten, wenn es darum ging, Verträge in der Formel 1 zu verlängern. Auch jetzt oder gerade jetzt, nachdem Schumacher vor kurzem seine Liebste im Minardi-Doppelsitzer um die Strecke "chauffierte". Es sei einfach Schicksal, wenn er eines Tages auf der Rennstrecke sein Leben verlieren sollte: "So etwas kann in vielen Sportarten passieren. Man kann ein ziemlich sicheres Leben führen, obwohl man etwas bis an die Grenzen ausreizt. Man muss nur darauf achten, dass man die Grenzen nicht überschreitet."