Schumacher: "Der Speed ist vielversprechend"
Michael Schumacher zieht nach Abschluss der Wintertests ein positives Fazit: "Wir haben sicherlich einen Schritt nach vorn gemacht"
(Motorsport-Total.com) - Die Rechnung von Mercedes ist offenbar aufgegangen: Als einziges Top-Team der Formel 1 brachte die Mannschaft aus Brackely ihr neues Auto erst in der zweiten Testwoche an die Strecke. Und die zusätzliche Entwicklungszeit hat sich offenbar ausgezahlt. Während 2011 beim W02 durch Zuverlässigkeitsprobleme wertvolle Testzeit verloren ging, lief der F1 W03 in diesem Jahr von Beginn an ohne größere Probleme. Daher fällt Michael Schumacher nach den Wintertests ein positives Urteil über sein neues Gefährt.

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Michael Schumacher ist mit Speed und Zuverlässigkeit des W03 zufrieden
"Der erste Eindruck war schon einigermaßen positiv. Wir sind mit dem Auto aus der Box gefahren, und alles hat funktioniert", sagt der 43-Jährige in einem Interview auf seiner eigenen Homepage. "Potenzial ist also da. Wir gehen viel besser vorbereitet in die neue Saison als in den vergangenen zwei Jahren, und wir können uns voll auf die Entwicklung des Autos konzentrieren", hofft der Deutsche.
Die Zuverlässigkeit stimmt, doch ist der neue Silberpfeil auch schnell genug? "Der Speed ist vielversprechend", sagt Schumacher. "Ich hoffe, wir können ihn in Melbourne umsetzen." Diese Einschätzung mag auf den ersten Blick erstaunen. Hatte Mercedes 2011 noch mehrere Tagesbestzeiten gesetzt, lag man in diesem Jahr meist nur im Mittelfeld der Zeitentabelle. Betrachtet man jedoch den durchschnittlichen Rückstand auf die Bestzeit, so hat sich Schumacher von 1,597 auf 1,038 Sekunden verbessert.
Schumacher sieht Red Bull vorne

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Auf Augenhöhe mit Red Bull sieht sich Schumacher noch nicht Zoom
Dennoch ist der siebenmalige Weltmeister mit einer Prognose für den Saisonauftakt vorsichtig. "Wir haben sicherlich einen Schritt nach vorn gemacht. Nur: wie groß dieser Schritt ist, und wie viel er wert ist im Vergleich zu unseren Mitbewerbern, da möchte ich mich erst nach den ersten Rennen festlegen. Für mich ergibt sich noch kein eindeutiges Bild. Man kann nur sagen, dass die Abstände zwischen den einzelnen Teams nicht so groß ausfallen werden wie im letzten Jahr."
Ganz an der Spitze erwartet Schumacher keine Veränderung: "Ich sehe Red Bull vorne. Dahinter wird es eng, und du kannst entweder ziemlich gut oder ziemlich doof aussehen. Es wird stark darauf ankommen, wer es wie gut schafft, sein Auto auf die jeweilige Strecke abzustimmen" Befragt nach den eigenen Aussichten wollte sich der Kerpener lediglich soweit festlegen: "Platz eins halte ich für unwahrscheinlich".
Die Tatsache, dass ihm in dieser Saison fünf seiner Weltmeister-Kollegen in der Formel 1 Gesellschaft leisten, freut Schumacher: "Das finde ich klasse. Eine Weile war ich ja der einzige Weltmeister im Feld. Das spricht für die Formel 1, und es verspricht tolle Rennen und viel Spannung."
Eine Verlängerung seines Ende 2012 auslaufenden Vertrages spielt für Schumacher derzeit "überhaupt keine Rolle". "Irgendwann wird man es schon mitbekommen", so der Deutsche. "Jetzt geht es darum, allen Fokus und die ganze Konzentration in das Verständnis unseres Autos zu stecken, damit wir eine positive Saison haben können."

