Schumacher-Brüder in Qualifying-Thriller voran
Michael Schumacher sicherte sich beim Ferrari-Heimspiel in Imola die Pole ? nur 0,014 Sekunden vor seinem Bruder Ralf
(Motorsport-Total.com) - Spannender hätte die Europasaison eigentlich gar nicht beginnen können ? und vor dem morgigen Grand Prix ist in der Formel 1 das alte Kräfteverhältnis wieder hergestellt! Michael Schumacher sicherte sich in einem unglaublich spannenden Qualifying in Imola sehr zur Freude der Tifosi die Pole-Position vor seinem Bruder Ralf.

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Michael Schumacher hat Runde eins im Bruderduell für sich entschieden
Der Titelverteidiger und Vorjahressieger ging als Letzter auf die Strecke und wusste über die Top-Zeit seines Bruders, an der sich zuvor schon sein Teamkollege Barrichello die Zähne ausgebissen hat, bescheid. Den Grundstein für seine Pole legte er mit einem starken ersten Sektor, er baute den Vorsprung im Mittelabschnitt aus, verlor aber mit einem leichten Fehler wieder etwas Zeit und so reichte es zum Schluss nur um einen Wimpernschlag.
Überhaupt war durchgehend für Spannung gesorgt, speziell im letzten Fünfer-Paket: Mark Webber (Jaguar) machte den Auftakt mit einer starken Runde, konnte aber die Ferrari/Williams-Phalanx nicht sprengen. Immerhin reichte es für den fünften Platz. Hinter ihm landete Kimi Räikkönen, wobei McLaren-Mercedes nicht den überragenden Eindruck der ersten Rennen gemacht hat und David Coulthard mit Fehler in der 'Rivazza' nur auf Rang zwölf landete.
Jacques Villeneuve (7.) und Jenson Button (9.) bestätigten, dass der BAR-Honda auf Stop-and-Go-Kursen sehr gut funktioniert, hielten auch ihren Rückstand mit 0,8 beziehungsweise 1,0 Sekunden im Rahmen. Fernando Alonso (Renault) und Olivier Panis (Toyota) nahmen die restlichen Positionen innerhalb der Top 10 ein. Unmittelbar dahinter: Nick Heidfeld (Sauber-Petronas) als Elfter, der heute klar schneller war als Heinz-Harald Frentzen.
Bitter enttäuscht haben die beiden Italiener bei ihrem Heimspiel ? vor allem Brasilien-Sieger Giancarlo Fisichella (Jordan-Ford) blieb als 17. deutlich hinter den Erwartungen. Einen Platz vor ihm wird morgen Jarno Trulli (Renault) ins Rennen gehen, der sich seinem Teamkollegen Alonso wieder klar geschlagen geben musste. Allerdings ist anzumerken, dass das gesamte Resultat angesichts eventueller strategischer Spielchen mit Vorsicht zu genießen ist.
Für die größte Schrecksekunde sorgte gleich in der Anfangsphase der Session Minardi-Pilot Jos Verstappen, der sehr aggressiv unterwegs war und dafür in der Schikane am Hügel mit einem Unfall bezahlen musste. Wegen der Aufräumarbeiten musste da Matta (Toyota) seinen Anlauf abbrechen und auch die Quali-Prozedur kurz angehalten werden. Verstappens Teamkollege Justin Wilson leistete indes gute Arbeit und ließ als 18. Ralf Firman (Jordan-Ford) hinter sich.
Anzumerken ist auch, dass Ralf Schumacher im Ersatzauto ins Qualifying gehen musste, weil sein Auto nach dem Crash am Morgen nicht mehr repariert werden konnte. Probleme hatten auch Rubens Barrichello und David Coulthard, die im Warm-Up mit Drehern von der Strecke abkamen, aber nirgendwo einschlugen und mit den Einsatzfahrzeugen antreten konnten. Zumindest aber haben sich die Befürchtungen eines Regenschauers nicht bewahrheitet.

