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  • 02.09.2001 18:27

  • von Marcus Kollmann

Schumacher brilliert, Barrichello patzt

Für das Ferrari-Team endete der Belgien-Grand-Prix mit einem Sieg und einem fünften Platz, was für Jean Todt Grund zur Freude war

(Motorsport-Total.com) - Trotz der mehrfachen Zwischenfälle und Neustarts des Rennens, sicherte sich Michael Schumacher heute nach einer Rennzeit von 1 Stunde 8 Minuten und 5 Sekunden den 52. Sieg seiner Karriere, womit er nun neuer Rekordhalter in der Königsklasse in der Anzahl von erzielten Rennsiegen ist. Für Teamkollege Rubens Barrichello lief das Rennen nicht ganz so gut, er überquerte am Ende als Fünfter die Ziellinie.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher (Scuderia Ferrari)

Michael Schumacher fuhr heute ein einsames Rennen an der Spitze

Wie üblich, so standen Fahrer und Teamverantwortliche im Anschluss an das Rennen wieder ausführlich Rede und Antwort.

Michael Schumacher: "Die Probleme die Williams am Start hatte haben uns ganz gewiss geholfen, denn ich bin nicht sicher, ob ich meinen Bruder auf der Strecke später bezwungen hätte. Glücklicherweise mussten wir das aber auch nicht herausfinden. Ich muss ehrlich eingestehen, dass ich nicht weiß woher Giancarlo auf einmal kam. Er muss fantastisch gestartet sein. Weil er jedoch langsamer als ich war, konnte ich meinen Vorsprung auf ihn vergrößern und hatte dann ein unbeschwertes Rennen. Ich bin bis zum zweiten Boxenstopp am Limit gefahren, ganz einfach weil ich mir genug Vorsprung für den Fall, dass wir einen zusätzlichen Boxenstopp hätten einlegen müssen, herausfahren wollte. In Kurve 15 habe ich einen Fehler gemacht als ich kurzzeitig unkonzentriert war. Ich habe mit den zu vielen Knöpfen meines Lenkrads gespielt. Dann verpasste ich die Linie und wäre beinahe in die Leitplanke gekracht. Spa gehört zu den Fahrerstrecken, deshalb bin ich über meinen Sieg hier auch besonders glücklich. Ich habe hier über die letzten 10 Jahre eine ganze Menge guter Erinnerungen angesammelt. Jetzt geht es nach Monza, wo wir, egal wie auch das Rennresultat lauten wird, Grund zum Feiern haben werden, denn dort sind wir zu Hause. Wir wollen dort aber natürlich gut sein, wenngleich ich der Meinung bin, dass es etwas schwieriger werden wird. Die Konkurrenz wird auf dieser Strecke ein stärkeres Paket haben als wir selbst. Was Luciano Burti anbelangt, so wurden wir vor dem Neustart darüber informiert, dass er bei Bewusstsein ist und nicht zu schwer verletzt wurde."

Rubens Barrichello: "Ich fühle mich momentan nicht besonders toll, was allerdings nichts mit meinem Rennen zu tun hat, sondern mehr damit, dass ich an das, was meinem Freund Luciano passiert ist, denken muss. Ich wusste das Rennen über nicht wie sein Zustand war. Beim zweiten Start kam ich nicht gut weg und Fisichella konnte mich deshalb überholen. Dadurch wurde der Ausgang meines Rennens vorentschieden, darüber hinaus war er auf der Geraden schneller als ich. Bei meinem ersten Boxenstopp habe ich dann zwei Plätze verloren. Während ich mit Häkkinen kämpfte habe ich die Poller in der Bus Stop berührt und dadurch meinen Frontflügel beschädigt. Beim zweiten Stopp habe ich wegen des Wechsels des Flügels deshalb noch etwas länger stehen müssen. Mit Alesi, der ebenfalls auf den Geraden schnell war, tat ich mich auch schwer. Glücklicherweise konnte ich am Ende zwei für die Weltmeisterschaft wichtige Punkte holen. Heute war die Balance meines Autos nicht perfekt."

Jean Todt, Ferrari-Sportdirektor: "Ich freue mich über diesen Sieg, welcher nach dem Gewinn beider Weltmeisterschaftstitel beweist, dass unser Siegeswille ungebrochen ist. Ein weiterer Grund für meine Freude ist, dass dieser Sieg der Vierzigste von Ferrari seit dem Zeitpunkt wo ich zum Team gekommen bin ist. Das Rennen verlor jedoch nach dem Unfall von Luciano Burti schnell an seiner Bedeutung und wir waren alle mit unseren Gedanken bei ihm und sind glücklich darüber, dass er diesen Unfall mit geringfügigen Verletzungen überlebt hat. Nachdem wir das wussten, widmeten wir uns wieder unserer Arbeit. Michael hat ein perfektes Rennen hingelegt, für Rubens war es jedoch schwieriger, wenngleich auch er eine gute Leistung erbracht hat. Er konnte trotz des nötig gewordenen Frontflügelwechsels zwei Punkte holen. Dieser Sieg ist Michaels 52., womit er einen neuen Rekord aufgestellt hat. Ich finde, dass dies genau das richtige Geschenk ist, um sein zehnjähriges Jubiläum in der Formel 1 zu feiern. Das Team hat gute Arbeit geleistet und unser Auto war zuverlässig und funktionierte auf dieser schwierigen Strecke gut. Die Reifen von Bridgestone haben ebenfalls gut funktioniert. Ein weiterer Grund zu Freude ist der, dass unser Partner Shell seinen 200. Sieg feiern konnte."